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DAS THEMA<br />
Fotos: Martin Meißner<br />
Automatisierter Kontenabruf ist<br />
verfassungsgemäß<br />
Nach Beschluss des Bundesverfassungsgerichts: Volksbank Raesfeld setzt auf<br />
Sensibilisierung der Politik.<br />
Düsseldorf/Raesfeld.„Das Bundesverfassungsgericht<br />
hat das Recht des Bürgers<br />
auf informationelle Selbstbestimmung<br />
nicht höher bewertet als<br />
umfassende Rechercheinteressen<br />
staatlicher Stellen in den Kontenbeständen<br />
der Banken“, kommentiert<br />
Hermann Burbaum, Vorstandssprecher<br />
der Volksbank Raesfeld, den<br />
Beschluss des Bundesverfassungsgerichts<br />
vor der Presse im Haus der<br />
WGZ BANK in Düsseldorf. „Ich bedauere,<br />
dass es nicht gelungen ist, die<br />
automatisierte Schnittstelle des Staates<br />
zu den Banken zu kappen. Wir<br />
hätten uns eine Stärkung der bürgerlichen<br />
Freiheitsrechte gewünscht.“<br />
Burbaum sieht das deutsche Bankgewerbe<br />
aufgerufen, sich im Interesse<br />
seiner Kunden für das Bankgeheimnis<br />
nun auch politisch stark zu machen.<br />
4 GB 4/2007<br />
Zum Hintergrund: Die Volksbank<br />
Raesfeld, die Genossenschaftsbank<br />
für über 2.500 Mitglieder in Raesfeld<br />
im westlichen Münsterland, hatte im<br />
Jahr 2003 gegen § 24 c des Kreditwesengesetzes<br />
(KWG) Verfassungsbeschwerde<br />
eingelegt. Diese gesetzliche<br />
Regelung erlaubt es Strafverfolgungsbehörden<br />
und Steuerfahndungsstellen<br />
seit dem 1. April 2003, auf alle<br />
Kontostammdaten bei sämtlichen<br />
Kreditinstituten in Deutschland zuzugreifen.<br />
Bankgeheimnis mit<br />
Verfassungsrang gefordert<br />
Das geschieht so, dass weder Bank<br />
noch Kunde davon etwas erfahren.<br />
„Wir brauchen ein verlässliches Bankgeheimnis<br />
mit Verfassungsrang“, das<br />
Hermann Burbaum<br />
(Mitte), Vorstandssprecher<br />
der Volksbank<br />
Raesfeld, trat mit den<br />
Rechtsanwälten Till<br />
Günther und Peter Bohnenkamp<br />
vor die Medien,<br />
um zu verkünden:<br />
„Ich bedauere, dass es<br />
nicht gelungen ist, die<br />
automatisierte Schnittstelle<br />
des Staates zu<br />
den Banken zu kappen.“<br />
forderte Burbaum, Vorstandssprecher<br />
der Volksbank Raesfeld, wiederholt<br />
öffentlich.<br />
Seit dem 1. April 2005 können auch<br />
Finanzbehörden und Stellen, die Sozialhilfe,<br />
Ausbildungsförderung, Wohngeld<br />
und Erziehungsgeld gewähren,<br />
die Kontostammdaten betroffener<br />
Bürger abrufen. Auch dagegen hatte<br />
die Volksbank Raesfeld Verfassungsbeschwerde<br />
erhoben. Ihrem Antrag<br />
auf einstweilige Anordnung war das<br />
Bundesverfassungsgericht im März<br />
2005 nur deshalb nicht gefolgt, weil<br />
das Bundesfinanzministerium das<br />
Gesetz mit einem Anwendungserlass<br />
eingeschränkt hatte. Seitdem müssen<br />
Abfragegründe dokumentiert und die<br />
betreffenden Bürger informiert werden.<br />
In neun von zehn Fällen gab es<br />
jedoch Mängel, wie die Datenschutz-<br />
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