e Zeitspanne und erweitert die Region um die Karibik und Mittelamerika, sieht Trend wenigereindeutig aus. Insbesondere, wenn man wie Dias/Pulwarty einmal 10-Jahres und einmal 100-Jahres-Perioden zu Grunde legt. (vgl. Abbildung 4.5) Hier ist im 100-Jahresvergleich das 20.Jahrhundert am stärksten betroffen, bei der 10-Jahresperiode sind es die 80er-Jahre des 18.Jahrhunderts. Die Aussage über Opferzahlen von Hurrikanen ändert sich also bei unterschiedlichenZeitintervallen. Die regionale Erweiterung, hier für das 20. Jahrhundert zeigt, dass offensichtlichdie 40er-Jahre viele Opfer im gesamten Atlantik-Bereich forderten, während aus Abbildung4.4 zu entnehmen ist, dass für die USA die 40er-Jahre verhältnismäßig wenig Opfer forderten.Abbildungen 4.5 Tote durch atlantische tropischeWirbelstürme, regional erweitert um Karibik und Mittelamerika[DIAS/PULWARTY:104]Bei Schäden an Gegenständen muss man unterscheiden zwischen Gesamtschäden und versichertenSchäden. Versicherungen und Rückversicherungen haben ein besonderes Interesse ander Entwicklung der steigenden Schäden und zum Teil ist eine einseitige Darstellung der Schadenszunahmezu beklagen. Es sollte aber unterschieden werden zwischen atmosphärischen Änderungen,Änderungen in der Gesamtheit der Schäden und Änderungen der Aufwendungen vonden Versicherungen für entstandene Schäden. Die Erhöhung der Versicherungsaufwendungenist nicht gleich zu setzen mit grundlegenden Veränderungen in der Atmosphäre. Dadurch, dassin dem üblich gewählten Intervall der vergangenen 100 Jahre in vielen Regionen der Erde dieBevölkerung, der Wohlstand von Einzelnen, der Wert von technischen Installationen und deren30
Unwetterempfindlichkeit zugenommen hat, stiegen auch die aufgezeichneten Schäden drastischan. Ein Anstieg der atmosphärischen Schäden ist damit noch nicht bewiesen. [vgl. KRAUS/EBEL:6ff,166] Überlegungen, die den aktuell diskutierten Klimawandel in Zusammenhang mit dem Georisiko„tropische Wirbelstürme“ sehen und dem eventuellen Anstieg dieses Risikos werden in 6.2differenzierter dargestellt.Für das Jahr 2005 gibt die Swiss Re, die derzeit größte Rückversicherungsgesellschaft, Gesamtkatastrophenschädenvon 230 Milliarden US-$ an, 220 Mrd. US-$ seien auf Natur, 10 Mrd. US-$ auf Man-made-Katastrophen 16 zurückzuführen. Als Gesamtschäden oder volkswirtschaftlicheSchäden werden hier die finanziellen Schäden bezeichnet, die direkt einem Großereignis zugerechnetwerden können. Dazu zählen sowohl versicherte als auch nicht versicherte Schäden.Nicht berücksichtigt sind indirekte Schäden wie Einkommensausfall bei Zulieferern, Ausfall desBIP, Reputationsverlust oder Verlust der Lebensqualität. Der versicherte Sachwert von Katastrophenschädenlag 2005 bei 83 Mrd. US-$ weltweit, also bei etwa 36 % der gesamten Katastrophenschäden.Allein der volkswirtschaftliche Schaden von Hurrikan Katrina wird auf 135Mrd. US-$ geschätzt. [SIGMA SWISS RE NR. 2/2006:5ff] Der versicherte Schaden lag bei etwa 45 Mrd.US-$ , also war 1/3 der Gesamtschäden durch Versicherungen abgedeckt. [vgl. Tabelle 4.1, SIGMASWISS RE NR. 2/2006:5ff]Nach Schätzungen der Swiss Re [SIGMA SWISS RE NR. 2/2006:7] hat die Hurrikan-Saison der USA(und umliegender Länder, in dem Bericht nicht spezifiziert) im Jahre 2005 Schäden verursacht,die die Versicherungen 69 Mrd. US-$ gekostet haben, bei einem vermutlichen Gesamtschadenvon 170 Mrd. US-$ für die USA sowie umliegende Länder. Bemerkenswert ist hierbei, dass inTabelle 4.1 als gesamte versicherte Schäden über 72,6 Mrd. US-$ (für Nordamerika) angegebensind, also nur rund 3,6 Mrd. US-$ versicherte Schäden auf eine andere Ursache als Hurrikanezurückzuführen sind. Das bedeutet, dass 2005 nur etwa 5 % aller in Nordamerika versicherterSchäden nicht die Folge waren von US-Hurrikanen. Auch wenn die Rechnung so nicht hundertprozentigkorrekt ist, erfüllt sie ihren Zweck, einen Überblick über die Verhältnisse zu geben.Tabelle 4.1: Katastrophen2005 nach Regionen[SIGMA SWISS RENR. 2/2006:7]16 Unter Man-made-Katastrophen werden in der Studie von Swiss Re Großereignisse verstanden, die inZusammenhang mit menschlichen Aktivitäten stehen. Beispiele sind u.A. Großschäden, Minenunglücke,Einstrürze, Terrorismus31