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Kooperation und Verantwortung in der Gemeindepsychiatrie

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Arm<strong>in</strong> Lang<br />

� ke<strong>in</strong>e Transparenz <strong>der</strong> ambulanten Versorgung – Diagnosezeit bei depressiven<br />

Erkrankungen z. B. bis zu sieben Jahren<br />

� oft mehrmonatige Wartezeit auf e<strong>in</strong>en Therapieplatz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ien-<br />

Psychotherapie<br />

� auch Fragen stellen sich: Werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ientherapie wirklich<br />

diejenigen betreut, die es am nötigsten brauchen?<br />

� ger<strong>in</strong>ge Steuermöglichkeiten <strong>der</strong> Kostenträger, Erkenntnisse über Qualität<br />

z. B. durch E<strong>in</strong>zelfallbegutachtung des Mediz<strong>in</strong>ischen Dienstes <strong>der</strong><br />

Krankenkasse (MDK), Überprüfung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stufung nach <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

Personalverordnung<br />

Auch wenn wir die oben genannten Strukturprobleme beheben würden,<br />

hätten wir noch ke<strong>in</strong>e ausreichende Qualitätsverbesserung. Es gibt nach<br />

wie vor sehr häufig Behandlungsbrüche. Prozesse s<strong>in</strong>d höchstens <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Strukturen e<strong>in</strong>es Leistungserbr<strong>in</strong>gers gesteuert. E<strong>in</strong>e übergreifende<br />

Hilfe- <strong>und</strong> Behandlungsplanung fehlt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel immer noch. Wir s<strong>in</strong>d<br />

noch weit weg von optimierten Versorgungsstrukturen. Die psychiatrische<br />

Versorgungslandschaft ist nach wie vor von e<strong>in</strong>er Vielzahl »engagierter E<strong>in</strong>zelkämpfer«<br />

geprägt. Es fehlt die organisierte <strong>und</strong> verlässliche Koord<strong>in</strong>ation<br />

<strong>und</strong> <strong>Kooperation</strong>. Solange wir hier ke<strong>in</strong>e Fortschritte erreichen, werden wir<br />

die aufgezeigten Probleme nicht lösen können.<br />

Der psychisch kranke Mensch braucht bei <strong>der</strong> verwirrenden Vielfalt von<br />

Leistungen <strong>und</strong> Leistungsanbietern e<strong>in</strong>en Wegweiser, Vernetzer, Integrierer<br />

o<strong>der</strong> schlicht e<strong>in</strong>en »Kümmerer«. Wenn wir auch hier e<strong>in</strong>en Schritt weiter<br />

kommen wollen, dann brauchen wir Formen wie wir diese »Kümmerer«<br />

verb<strong>in</strong>dlich <strong>in</strong>stitutionalisieren können. Der kommunale Psychiatriebeirat<br />

bzw. -ausschuss koord<strong>in</strong>iert wenn überhaupt das Versorgungsangebot, aber<br />

er kann dem e<strong>in</strong>zelnen psychisch kranken Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nur sehr<br />

unzureichend e<strong>in</strong>e Hilfe se<strong>in</strong>.<br />

Ich möchte anhand des konkreten Beispiels <strong>der</strong> »Integrierten Versorgung<br />

im Saarland« nachweisen, dass es möglich ist, mit den vorhandenen<br />

gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen bereits e<strong>in</strong>en Schritt weiterzukommen. Auch hier<br />

b<strong>in</strong> ich weit davon entfernt zu sagen, wir wären bereits am Ziel, aber sicher<br />

viele Schritte näher dran.<br />

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