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im Blick - Wirtschaftsförderung Recklinghausen

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INTERVIEW n n n<br />

Der Rat der Stadt Herten hat das „Wirtschaftsförerungskonzept<br />

2020“ beschlossen. Das Konzept trägt<br />

en Titel „Neue Arbeit für die Stadt -Stadt der neuen<br />

nergien –<strong>Wirtschaftsförderung</strong> in Herten“. Es hanelt<br />

sich um die Fortschreibung des Konzeptes aus dem<br />

ahr 2005 mit seiner Aktualisierung aus 2007. Das<br />

onzept gilt als Kompass für die städtische Wirtchaftsförderung<br />

und als Orientierung für die he<strong>im</strong>iche<br />

Wirtschaft. Matthias Heselmann sprach mit dem<br />

erantwortlichen Beigeordneten der Stadt Herten,<br />

tadtbaurat Volker Lindner.<br />

n der Lokalpolitik werden Konzepte zunehmend kriisch<br />

gesehen. Konzepte gelten mitunter als die erzwunene<br />

Menge von Papier, die viel Geld kosten und eh in<br />

er Schublade verschwinden. Wieso haben Sie aktuell<br />

in <strong>Wirtschaftsförderung</strong>skonzept erarbeitet?<br />

nlass für die Fortschreibung war der Beschluss des<br />

ates über das Stadtentwicklungsprogramm Herten<br />

020, das unter dem Titel „Stadt der neuen Enerien“<br />

den strategischen Schwerpunkt Wirtschaftsförerung<br />

als einen der drei wichtigsten Stadtentwickungsziele<br />

bestätigt. Das Wirtschaftförderungskonept<br />

erläutert <strong>im</strong> Detail, wie die Stadt dieser Prioriierung<br />

gerecht wird.<br />

in weiterer Anlass ist die äußerst positive Zwischenilanz<br />

der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>, die mit mehr als<br />

reitausend neuen Arbeitsplätzen seit 2006 deutliche<br />

rfolge <strong>im</strong> Strukturwandel zeigen kann. Dies macht<br />

llen Beteiligten Mut, alle Anstrengungen zur Schafung<br />

neuer Arbeitsplätze zuverstärken und dieses<br />

uch programmatisch zu dokumentieren.<br />

arüber hinaus ist die Aktualisierung des Wirtchaftsförderungskonzeptes<br />

vor dem Hintergrund<br />

er Energiewende und der Bemühungen der Stadt<br />

um Thema Kl<strong>im</strong>aschutz einschließlich des 5-Punkeplans<br />

als Nachfolgeprojekt der Bewerbung Innovaion<br />

City notwendig. Kl<strong>im</strong>aschutz und Wirtschaftsörderung<br />

müssen in Zukunft noch enger zusammenirken,<br />

um die positiven Arbeitsplatzperspektiven<br />

er Energiewende gerade in unserer Region umzuseten.<br />

ie Ausführlichkeit des <strong>Wirtschaftsförderung</strong>skoneptes<br />

dient der politischen Steuerung. Der Rat<br />

onnte so sich umfassend über die Perspektive der<br />

irtschaftsförderungspolitik bis 2020 auseinanderetzen<br />

und über einen langfristigen Fahrplan der<br />

tädtischen <strong>Wirtschaftsförderung</strong> beschließen.<br />

amit bietet dieses Konzept Orientierung. Unterneher<br />

und institutionelle Partner der Wirtschaftsfördeung<br />

wissen, welche Leistungen sie von der Wirtchaftsförderung<br />

zu erwarten haben, welche Projekte<br />

n Zukunft das wirtschaftliche Geschehen in der<br />

tadt begleiten sollen.<br />

elche sind die drei wichtigsten Ziele, die Sie mit dem<br />

onzept verfolgen wollen?<br />

u allererst müssen weitere Arbeitplätze geschaffen<br />

erden. Bis 2020 sollen über die bereits vorhandenen<br />

Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />

„Dieses Konzept bietet Orientierung“<br />

Interview: Hertens Stadtbaurat Volker Lindner zum neuen <strong>Wirtschaftsförderung</strong>skonzept 2020<br />

„Bestandspflege ist das wichtigste<br />

Instrument der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>“<br />

Volker Lindner<br />

sechzehntausend Arbeitsplätze hinaus insgesamt<br />

zwanzigtausend sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätzeinder Stadt zur Verfügung stehen.<br />

Das Wachstum bestehender Unternehmen ist der<br />

verlässlichste Motor für die Schaffung neuer Arbeitsplätze.<br />

Deshalb ist die Bestandspflege das wichtigste<br />

Instrument der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>.<br />

Herten muss mehr noch als bisher als gefragter und<br />

attraktiver Wirtschaftsstandort bekannt werden.<br />

Deshalb sind die geplante Standort- und Vermarktungsoffensive<br />

und die Tourismusförderung eben so<br />

wichtig wie die Technologieförderung die unter dem<br />

Markenzeichen „Wasserstoffstadt“ Herten auch<br />

international positioniert.<br />

<strong>Wirtschaftsförderung</strong> soll sich an den Leitgedanken<br />

einer nachhaltigen Stadtentwicklung orientieren. Welche<br />

Grundprinzipien gelten hierbei für die praktische<br />

Arbeit?<br />

Zunächst geht die Innenentwicklung vor Außenentwicklung,<br />

das heißt: bei der künftigen Entwicklung<br />

von Gewerbestandorten konzentriert sich die Stadt<br />

auf ehemalige Bergwerksgrundstücke –esgibt keine<br />

Entwicklung auf der „grünen Wiese“.<br />

Darüber hinaus legen wir Wert auf eine qualitativ<br />

anspruchsvolle Standortentwicklung: Gewerbegebiete<br />

mit einem unterscheidbaren Profil, eine definierte<br />

Arbeitsplatzdichte, städtebauliche und ökologische<br />

Qualität der neuen Gewerbegebiete.<br />

Das Thema „Stadt der neuen Energien“ muss auch<br />

bei den konkreten Gewerbeansiedlungen sichtbar<br />

sein. Deshalb sollten sich neue Gewerbebauten ressourceneffizient<br />

darstellen. Die Stadt wird entsprechende<br />

Beratungsangebote vorhalten.<br />

Ein Indikator für erfolgreiche <strong>Wirtschaftsförderung</strong> ist<br />

die Entwicklung der Arbeitsplatzzahlen. Wie sehen die<br />

Daten konkret aus?<br />

Messbar wird der Erfolg in der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

an der positiven Entwicklung bei der Anzahl der<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am<br />

Arbeitsort Herten. Seit 2006, dem Jahr mit der niedrigsten<br />

Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter<br />

in Höhe von 12.993, hat sich der Anteil dieser<br />

Beschäftigten auf 15.585 in 2010 (jeweils Stichtag<br />

30.06.) erhöht. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber<br />

2006 von19,9 %, während <strong>im</strong> gleichen Zeitraum<br />

die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

auf RVR-Ebene um 10 %, landesweit um 4,6 %<br />

gestiegen ist. Mit Stichtag vom 30.06.2011 liegt die<br />

Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

sogar bei 16.200.<br />

Im Konzept ist festgehalten, dass sich Herten mit dem<br />

Label „Wasserstoffstadt“ als „Stadt der neuen Energien“<br />

dauerhaft positionieren will. Wie soll das gelingen?<br />

Wasist geplant?<br />

Herten hat sich in den vergangenen Jahren in der<br />

zugegebenermaßen noch kleinen Unternehmerszene<br />

der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />

einen Namen gemacht. Der Beweis: ein Artikel der<br />

Wirtschaftswoche über die aktuelle Bedeutung der<br />

Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie vor<br />

dem Hintergrund der Energiewende macht mit dem<br />

Beispiel Herten auf.<br />

Auch wenn in der Vergangenheit nicht alle Erwartungen<br />

an die Entwicklung der Technologie erfüllt wurden<br />

- mit dem Bedeutungsgewinn der neuen, regenerativen<br />

Energien ergibt sich ein eindeutiger Wandel:<br />

Wasserstoff als Energiespeicher ist der Schlüssel zur<br />

Nutzung neuer Energien. Gleichzeitig werden Brennstoffzellen<br />

in verschiedenen Anwendungen marktfähig.<br />

Die Integration regenerativer Energieerzeugung und<br />

der Speichertechnologie in das System der Energieversorgung<br />

und der Mobilität ist die große anstehende<br />

Aufgabe.<br />

Für den Standort Herten steht damit das Label<br />

„Wasserstoffstadt“ als Synonym für alle Entwicklungen<br />

und Produkte <strong>im</strong> Bereich der neuen Energien,<br />

der Systemintegration und der Speicherung von<br />

Energie. Für die Ansiedlung von Unternehmen in<br />

diesem durchaus umfassend definierten Themenbereich<br />

der „neuen Energien“ bieten die Standorte in<br />

Herten, nämlich Ewald mit dem Anwenderzentrum<br />

und der Windstromelektrolyse, das Zukunftszentrum<br />

und zukünftig auch Schlägel &Eisen und Westerholt<br />

die besten Voraussetzungen. n

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