im Blick - Wirtschaftsförderung Recklinghausen
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edesmal, wenn man ein Telefongespräch führt, aufustehen.“<br />
Das sei zwar (auch für die Arbeitskolleen)<br />
zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, helfe aber<br />
norm, den Rücken zu entlasten. „Ideal sind höhenerstellbare<br />
Schreibtische“, so die Gesundheitsexperin<br />
–die seien aber natürlich teuer in der Anschaffung,<br />
gibt sie zu. „Am besten ist es,wenn ein Schreibtisch<br />
so hochgestellt werden kann, dass man gegebenenfalls<br />
auch <strong>im</strong> Stehen daran arbeiten kann“, so<br />
Sylvia Bahrke. Das entlaste die Bandscheibe ungemein.<br />
Richtige Beleuchtung: Doch nicht nur das Thema<br />
Rücken gehört zu einem ergonomisch richtig eingestellten<br />
Arbeitsplatz. Wichtig ist auch, dass die<br />
Beleuchtung st<strong>im</strong>mt –ansonsten sind Augenschäden<br />
programmiert. Arbeitsmedizinische Untersuchungen<br />
<strong>im</strong> Auftrag der Techniker Krankenkasse zeigen: Bis<br />
zu 17.000 Mal am Tagmüssen sich die Augen auf<br />
den Wechsel zwischen hell und dunkel einstellen. Das<br />
passiert zum Beispiel, wenn man gleichzeitig ins Helle<br />
blickt (etwa auf die Fensterfront) und auf den<br />
dunkleren Bildschirm. Denn das Außenlicht ist<br />
schon unter normalen Wetterverhältnissen bis zu<br />
dreizehnmal stärker als das Licht des Monitors. Wer<br />
so geblendet wird, der versucht bewusst oder unbewusst<br />
dem Licht auszuweichen. Oft entstehen<br />
dadurch Zwangshaltungen, die zu Schmerzen und<br />
Verspannungen führen können. Die richtige Nutzung<br />
des Lichts hilft also nicht nur den Augen, sondern<br />
auch dem Rücken.<br />
„Der Monitor sollte so aufgestellt sein, dass die<br />
<strong>Blick</strong>richtung auf den Bildschirm parallel zum Fenster<br />
verläuft und nicht zum Fenster hin“, rät Anne<br />
Frobeen von der Techniker Krankenkasse. Das verhindert<br />
Blendungen oder Spiegelungen durch das<br />
Außenlicht. Der Bildschirm sollte auch nicht direkt<br />
am Fenster stehen –zumindest dann nicht, wenn<br />
kein Blendschutz vorhanden ist. „Außerdem sollte<br />
der Schreibtisch nicht direkt unter, sondern zwischen<br />
mehreren Deckenleuchten stehen“, so Frobeen weiter.<br />
„Dadurch fällt das Licht von der Seite her ein<br />
und blendet weniger.“ Und auch, wenn es ungewohnt<br />
erscheint: Das Deckenlicht sollte man <strong>im</strong>mer<br />
einschalten, selbst am helllichten Tag, und auch<br />
dann, wenn zusätzlich eine Tischleuchte genutzt<br />
wird. „Sonst müssen sich die Augen ständig an die<br />
unterschiedlichen Helligkeiten in der Umgebung<br />
anpassen“, so die Expertin.<br />
Doch die opt<strong>im</strong>alen Einstellungen allein reichen oft<br />
nicht aus, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu<br />
erhalten –dazu müssen die Mitarbeiter auch entsprechend<br />
geschult werden. Viele Krankenkassen bieten<br />
dazu Seminare und Kurse an –beispielsweise hat die<br />
AOK Westfalen-Lippe einen „Ergoführerschein“ für<br />
Azubis <strong>im</strong> Angebot, der den zukünftigen Bildschirmarbeitern<br />
von Anfang an den richtigen Umgang mit<br />
dem Arbeitsplatz lehren soll.<br />
Sowohl solche Schulungen als auch die Einrichtung<br />
von ergonomischen Arbeitsplätzen kosten Geld –<br />
und vor allem kleinere und mittlere Unternehmen<br />
cheuen oft vor solchen Investitionen zurück. Dabei<br />
st auf der einen Seite zu bedenken, dass durch ergoomisch<br />
eingerichtete Arbeitsplätze langfristig die<br />
ahl der krankheitsbedingten Fehltage gesenkt weren<br />
kann. Zum anderen fördert ein neues Steuergeetz<br />
seit 1. Januar 2009 Maßnahmen der Gesundeitsprävention<br />
und bringt so Vorteile für beide Seien.<br />
Konkret heißt das: Bis zu einem Freibetrag von<br />
00 Euro <strong>im</strong>Jahr je Arbeitnehmer sind Leistungen<br />
es Arbeitgebers zur betrieblichen Gesundheitsfördeung<br />
zusätzlich zum Lohn/Gehalt steuerfrei (§ 3Nr.<br />
n n n SCHWERPUNKT:ERGONOMIE AM ARBEITSPLATZ<br />
Monitor vorm Fenster,schlechter <strong>Blick</strong>winkel: So sollte ein Schreibtischnicht aussehen. Foto: DAK<br />
34 EStG). Unter die Steuerbefreiung fallen alle Leistungen,<br />
die <strong>im</strong> „Präventionsleitfaden der Spitzenverbände<br />
der Krankenkassen“ genannt sind (nachzulesen<br />
etwa unter www.ikk-gesundplus.de/unsere-leistungen/fuer-leistungserbringer/praevention/).<br />
Die Teilnahme an einer Rückenschule ist genauso<br />
steuer- und sozialabgabenfrei wie Ernährungsbera-<br />
Info<br />
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
(BAuA) n<strong>im</strong>mt eine Schlüsselstellung in<br />
der Forschung zur Gestaltung einer sicheren und<br />
gesunden Arbeitswelt ein. Dazu werden Informationen<br />
bereit gestellt und Transferleistungen für die<br />
Berufspraxis erbracht.<br />
www.baua.de<br />
Die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung<br />
mbH (G.I.B.) fördert u. a. mit der Potenzi-<br />
tung, Bewegungstraining, Programme zur Stressbewältigung<br />
und Entspannung, Suchtprävention und<br />
vieles mehr. Auf der sicheren Seite sind die Arbeitgeber,<br />
wenn sie den Betrag auf der Gehaltsabrechnung<br />
als steuerfreie Sonderleistung zur Gesundheitsförderung<br />
ausweisen. So halten sie jeder Finanzamtsüberprüfung<br />
stand. Matthias Heselmann n<br />
al-Beratung einen neueren Beratungsansatz, um<br />
strategische Entwicklungsprozesse in kleinen und<br />
mittleren Unternehmen zu unterstützen. Dazu berät<br />
die G.I.B. regionale Beraterinnen und Berater in<br />
Nordrhein-Westfalen und fördert deren Austausch<br />
über mögliche Beratungsmethoden. Das Projekt<br />
wird durch den Europäischen Sozialfonds und vom<br />
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in<br />
NRWgefördert.<br />
www.gib.nrw.de<br />
Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> 9