im Blick - Wirtschaftsförderung Recklinghausen
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SCHWERPUNKT:ERGONOMIE AM ARBEITSPLATZ n n n<br />
Arbeit kann vieles sein. Lebensinhalt, Mittel zum<br />
weck, notwendiges Übel –aber Arbeit kann auch<br />
rank machen. Bei diesem Thema denkt man zunächst<br />
n Arbeitsunfälle, an gefährliche und riskante Arbeitslätze:<br />
Dass etwa ein Gerüstbauer oder jemand, der<br />
uf einer Bohrinsel arbeitet, dabei auch seine Gesundeit<br />
riskiert, ist selbsterklärend. Außerdem gibt es für<br />
rbeitsplätze, die ein offensichtliches Risiko darstelen,<br />
in der Regel strenge gesetzliche Vorschriften. Aber<br />
uch für die Millionen Arbeitnehmer (und Arbeitgeber)<br />
n Deutschland, die ihren Jobvom Schreibtisch aus verichten,<br />
birgt ihr Beruf Gesundheitsrisiken –die einem<br />
uf den ersten <strong>Blick</strong> gar nicht so auffallen. Doch ein<br />
alsch eingestellter Schreibtischstuhl oder ein PConitor,<br />
der <strong>im</strong> falschen Abstand und in einem ungüntigen<br />
Winkel zum Nutzer aufgestellt ist, kann auf lane<br />
Sicht zu Beschwerden, zu Krankheiten –und damit<br />
uch zu Arbeitsausfällen führen.<br />
nd das betrifft nicht nur Menschen, die schon viele<br />
ahre hinter dem Schreibtisch verbracht haben. Auch<br />
nd gerade Jüngere sind betroffen. Über 30 Prozent<br />
er 20- bis 29-jährigen Männer leiden laut der<br />
esundheitsberichterstattung des Bundes bereits<br />
nter mäßigen Rückenschmerzen; bei den jungen<br />
rauen dieser Altersgruppe sind es sogar 38 Prozent.<br />
ast 30 Prozent aller Fehltage wegen Krankheit<br />
ehen auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurück<br />
und viele dieser Erkrankungen ließen sich verhinern,<br />
wenn am Arbeitsplatz auf einige wichtige Dine<br />
geachtet würde.<br />
it diesem Thema beschäftigt sich auch Sylvia Bahre,<br />
die bei der Handwerkskammer Münster in der<br />
mscher-Lippe-Region für das Thema Gesundheit<br />
m Arbeitsplatz zuständig ist. Sie hat einen Katalog<br />
ufgestellt: Diese Dinge sollten beachtet werden,<br />
enn man am Schreibtisch arbeitet.<br />
ichtige Sitzhaltung: „Es fängt bei der Einrichtung<br />
es Arbeitsplatzes an“, so Bahrke. „Bildschirm,<br />
astatur und Schulterachse sollten parallel ausgerichet<br />
werden, um eine natürliche Kopf- und Körperhalung<br />
zu gewährleisten.“ Wichtig ist auch die richtige<br />
itzhaltung: Ober- und Unterschenkel sowie Obernd<br />
Unterarm sollten einen rechten Winkel bilden.<br />
ie Füße müssen mit der ganzen Sohle auf dem<br />
oden stehen, die Unterarme sollten entspannt auf<br />
em Schreibtisch liegen, ohne dass dafür die Schulern<br />
angezogen werden müssen. Das bedingt natürich,<br />
dass die Höhe von Stuhl und Schreibtischplatte<br />
ufeinander abgest<strong>im</strong>mt ist. „Die Höhe des Tisches<br />
ollte zwischen 68 und 76 Zent<strong>im</strong>eter betragen“, sagt<br />
ylvia Bahrke.<br />
usrichtung der Geräte: Doch damit ist es noch nicht<br />
etan –wichtig ist auch die richtige Ausrichtung der<br />
eräte, die auf dem Schreibtisch stehen. Ein weit<br />
erbreiteter Fehler ist beispielsweise das Aufstellen<br />
on PC-Monitoren auf dem (Tabletop-) PC:<br />
adurch steht der Monitor viel zu hoch, was zu<br />
inem ständig leicht nach oben geneigten <strong>Blick</strong> führt.<br />
Die Lage der entspannten Sehachse ergibt sich aus<br />
iner leichten Kopfneigung nach vorn und einem<br />
eicht nach unten geneigten <strong>Blick</strong>“, erläutert Sylvia<br />
ahrke. Wenn der <strong>Blick</strong> ständig leicht nach oben<br />
erichtet sei, führe das zu einer schnelleren Ermüung<br />
der Augenmuskulatur –das wiederum beein-<br />
Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />
Gesundheitsrisiko Schreibtisch<br />
ErgonomieamArbeitsplatz:Vorbeugung kann vor Erkrankungen schützen<br />
Mag albern aussehen, entlastet aber die Bandscheibe ungemein: Experten raten, so oft wie möglichaufzustehen<br />
–etwa, wenn man ein Telefonat führt. Foto: DAK<br />
trächtigt die generelle Arbeitsleistung erheblich.<br />
Auch der richtige Abstand zwischen den Augen und<br />
dem Bildschirm sollte beachtet werden: Ideal ist eine<br />
Entfernung zwischen 50 und 80 Zent<strong>im</strong>etern.<br />
Kleiner Arbeitsradius: So beeindruckend ein großer<br />
Schreibtisch auf den ersten <strong>Blick</strong> wirken mag: Die<br />
Arbeitsmittel, mit denen man täglich zu tun hat, sollten<br />
in einem relativ kleinen Radius angeordnet sein,<br />
damit man nicht ständig zu verrenkenden Bewegungen<br />
gezwungen ist. „Bei der Anordnung der Arbeitsmittel<br />
sind natürliche Greif- und Bewegungsräume zu<br />
berücksichtigen“, erklärt Sylvia Bahrke. Die seien<br />
abhängig von der Körpergröße des Benutzers –bei<br />
kleineren Menschen etwa beträgt dieser Radius zirka<br />
30 Zent<strong>im</strong>eter.<br />
Nicht zu lange sitzen: Um den Rücken zu entlasten<br />
und Erkrankungen zu vermeiden, sei es darüber hinaus<br />
wichtig, so oft wie möglich aufzustehen und sich<br />
zu bewegen –„das klingt natürlich leichter,als es ist“,<br />
gibt Sylvia Bahrke zu. Doch sie weiß auch Tricks,um<br />
selbst <strong>im</strong> Arbeitsstress für die nötige Entspannung zu<br />
sorgen: „Man kann sich zum Beispiel angewöhnen,