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0610567 riChi proT.nr.: 1210953 Trixi proT.nr. - Wiener ...

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14 | Thema des monaTs<br />

respekTiere Für<br />

TierFreUnd<br />

liebe leserinnen!<br />

Aufgrund unseres Artikels über die<br />

Hundesituation in Südkorea, haben<br />

einige TierfreundInnen gemeint,<br />

wir sollten zuerst einmal im eigenen<br />

Hof kehren. Auch in Österreich, wo<br />

das Tierschutzgesetz und die Einstellung<br />

der (meisten) Menschen<br />

Tieren gegenüber weit humaner<br />

und fortgeschrittener ist, gibt es im<br />

Interesse der Tiere noch genug zu<br />

tun. Leider haben Sie recht, wie das<br />

auch unser nächstes skurriles Beispiel<br />

beweist. Thomas Putzgruber,<br />

vom Verein RespekTiere fasste für<br />

Sie die Geschichte zusammen.<br />

Bereits im Spätsommer 2009 wurde<br />

RespekTiere von einer A<strong>nr</strong>ainerin<br />

auf die schrecklichen Zustände in<br />

einem verfallenden Bauernhof in<br />

der Nähe von Ried im Innkreis aufmerksam<br />

gemacht. Dort sollten den<br />

Berichten zufolge mehrere Affen<br />

unbekannter Gattung im Innenhof<br />

des Gebäudes in einer Käfiganlage<br />

untergebracht sein. Im Zuge einer<br />

Recherche stellten wir fest, dass<br />

alle getätigten Vorwürfe mehr als<br />

nur ihre Berechtigung hatten. Das<br />

stählerne Gefängnis, von der Größe<br />

her zwar gut konzipiert, war – wie<br />

uns später auch vom zuständigen<br />

Amtstierarzt schriftlich bestätigt<br />

wurde – seit Jahren (!!!) nicht gereinigt<br />

worden. Berge von verrottendem<br />

Gemüse und Sümpfe aus Kot<br />

und Urin hatten sich angesammelt,<br />

die Tiere litten oft unter Wassermangel.<br />

Nur etwa alle zwei Tage kam die<br />

„Besitzerin“ vorbei und füllte die<br />

Blech- und PVC-Schüsseln durch<br />

das Gitter mit dem Wasserschlauch<br />

auf. Da diese aber völlig unbefestigt<br />

waren, war mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

davon auszugehen, dass sie<br />

nur zu oft umkippen oder von den<br />

Tieren umgeworfen werden würden.<br />

Das nächste Problem: niemand betrat<br />

den Käfig, niemand reinigte<br />

ihn, schon gar nicht die besagten<br />

Trinkgefäße! Können Sie sich vorstellen,<br />

wie diese nach jahrelangem<br />

Gebrauch aussahen? Weiters bestand<br />

für zwei der Affen, zumindest<br />

zum Zeitpunkt der ersten Recherche,<br />

überhaupt kein Zugang zu einem<br />

wind- und wettergeschützten<br />

Raum. Zwei weitere Affen konnten<br />

zwar ein Zimmer des Bauernhauses<br />

benutzen, aber die zur Verfügung<br />

gestellte Rückzugsmöglichkeit verfügte<br />

über keinerlei Ausstattung.<br />

Der Boden darin bestand aus zerschlissenem<br />

Beton, absorbierte die<br />

Kälte und multiplizierte diese noch.<br />

Eis, Regen, Schnee, Hitze – die Tiere<br />

waren den Elementen größtenteils<br />

völlig schutzlos ausgeliefert. Es gab<br />

zudem keinerlei Beschäftigungsmaterial,<br />

keine Ansprache oder<br />

Pflege. Man könnte diese Liste der<br />

schweren Mängel weiter und weiter<br />

fortführen ...<br />

Eine Frage, die den RespekTiere-n<br />

auch gestellt werden musste, war:<br />

was geschieht, wenn die Besitzerin, in<br />

gesundheitlich besorgniserregendem<br />

Zustand, geistig sowie körperlich,<br />

so krank werden würde, dass<br />

sie ihr Wohnhaus nicht verlassen<br />

konnte – was ja mit an Sicherheit<br />

grenzender Wahrscheinlichkeit ab<br />

und zu geschah? Wer brachte den<br />

Tieren dann etwas zu essen? Überhaupt,<br />

die Besuche der kranken<br />

Dame fanden Berichten zufolge alle<br />

zwei oder drei Tage statt, jeweils für<br />

einige Minuten, vielleicht eine halbe<br />

Stunde. Die restliche Zeit, 47,5<br />

bis 71,5 Stunden von zwei oder drei<br />

Tagen, sind die so geselligen Primaten<br />

völlig allein, ohne jegliche Abwechslung<br />

oder Beschäftigung.<br />

An den „Besuchszeiten“ brachte die<br />

Frau ihren Schützlingen Berge von<br />

Gemüse – allerdings völlig einseitig:<br />

Gurken, Lauch, Kraut. Davon<br />

aber viel zu viel, sodass sich ein

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