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0610567 riChi proT.nr.: 1210953 Trixi proT.nr. - Wiener ...

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TierFreUnd 09|2012<br />

das Beste wäre sicher ein Umzug an<br />

einen anderen Ort, wo man die Tiere<br />

wirklich artgerecht pflegen kann.<br />

Leider geschah wieder nichts. Erneut<br />

fütterte sie die Tiere mit zwei<br />

riesigen Taschen voll Gurken, Kraut<br />

und Zwiebel. Wie wahrscheinlich<br />

immer im letzten Jahrzehnt, ohne<br />

Abwechslung. Sie stand dabei bis<br />

über die Knöchel in einem Gemisch<br />

aus Urin und Fäkalien, ohne Socken<br />

und nur in leichten Leinenschuhen,<br />

trotz der bitteren Kälte des Tages.<br />

Die Veterinär-Behörde sprach einmal<br />

mehr vom „menschlichen Problem“<br />

hinter dieser Angelegenheit.<br />

Warum löst man dann das Problem<br />

nicht dort, wo es besteht? Warum<br />

kümmert sich niemand darum, dass<br />

die alte Dame sauber gekleidet ist,<br />

gewaschen, gekämmt wird?<br />

Selbst im Angesicht der leidenden<br />

Primaten empfanden wir Mitleid<br />

für sie. Ganz fest hoffen wir, dass<br />

ihr dort geholfen werden kann, wo<br />

sie es am meisten braucht – bei der<br />

Bewältigung ihres Alltages! Mit den<br />

fruchtbaren Zusagen des Sachverwalters<br />

und dem Zugeständnis des<br />

<strong>Wiener</strong> Tierschutzhauses völlig zufrieden<br />

gestellt, traten RespekTiere<br />

und Soulface beim Einbruch der<br />

Dunkelheit den Heimweg an.<br />

Plötzlich und unerwartet wurde von<br />

Seiten der Zuständigkeit der gut<br />

klingende Plan geändert – kein Wort<br />

mehr von einer allfälligen Umsiedlung!<br />

Aber, die Käfiganlage wurde<br />

wenigstens umgestaltet, mit Sitz-<br />

und Spielmöglichkeiten versehen,<br />

der wettergeschützte Raum mit Stroh<br />

ausgepolstert. Und es wurde uns<br />

versprochen, Primaten-ExpertInnen<br />

hinzuzuziehen, welche in Folge die<br />

Haltung ständig überwachen, kontrollieren<br />

und auf einen guten Standard<br />

heben würden. Diese fixe Zusage<br />

rang uns schließlich die Einsicht,<br />

ab das Bestmögliche für die Berberaffen<br />

erreicht zu haben.<br />

Von jenem Tag an bis heute gab es<br />

aber dann, natürlich alle paar Monate<br />

erneute Recherchen, Kontrollen<br />

von uns. Bilder vom Inneren des Hofes<br />

wurden RespekTiere zugespielt.<br />

Bald überwog die Überzeugung: Ja,<br />

die Situation hatte sich wirklich um<br />

vieles gebessert, aber dennoch: In<br />

Anbetracht der Jahrhundertchance,<br />

welche sich für die Rieder Berberaffen<br />

mit dem Umzug ins <strong>Wiener</strong> Tier-<br />

Thema des monaTs | 17<br />

schutzhaus ergeben hätte, bricht es<br />

BetrachterInnen wohl das Herz, die<br />

Tiere noch immer so gottverdammt<br />

einsam und verlassen im Nirgendwo<br />

vorzufinden. Darüber können auch<br />

Reifen und Seile in der Käfiganlage<br />

nicht hinwegtäuschen!<br />

Nun gibt es brandneue Bilder. Es<br />

dürften demnach nur mehr drei der<br />

Affen am Leben sein. Ein Grund,<br />

warum wir letztendlich zugestimmt<br />

haben, die Berberaffen an dem<br />

Platz zu belassen war, dass die Affen<br />

schon damals ihre Lebenserwartung<br />

fast erreicht hatten.<br />

Die Halterin hat ein Tierhalteverbot.<br />

Aber sie ist offensichtlich noch<br />

immer im „Besitz“ der Tiere und<br />

verstreut weiterhin Unmengen von<br />

Gemüse in der Anlage. Wie in der<br />

Vergangenheit, wahrscheinlich gut<br />

gemeint, aber solche Mengen, dass<br />

es den Tieren völlig unmöglich ist,<br />

sie zu verzehren. Deshalb liegt erneut<br />

der Geruch der Fäulnis über<br />

dem Hof, unzählige Insekten werden<br />

angezogen, dazu Ratten. Ganze<br />

Wespenschwärme umkreisen das<br />

zerfallende Überangebot und bilden<br />

eine nicht zu unterschätzende<br />

Gefahr für die Eingeschlossenen.<br />

Von „PrimatenexpertInnen“ ist keine<br />

Handschrift mehr sichtbar. Der<br />

gesamte, zugegeben recht großen,<br />

Käfig, ist zwar mit Stroh ausgelegt<br />

– welches aber seit sehr langer Zeit<br />

nicht erneuert worden ist und demenstprechend<br />

aussieht. Ja, die<br />

Tragödie findet ihre Fortsetzung,<br />

einmal mehr nur darum, weil die<br />

zuständige Behörde nicht mit jenem<br />

Nachdruck agiert, der geboten<br />

wäre, um ein an und für sich großartiges<br />

Tierschutzgesetz auch entsprechend<br />

umzusetzen.<br />

Wir sind deshalb gezwungen, erneut<br />

alles zu tun, um den Wahnsinn endlich<br />

zu beenden, die unaussprechliche<br />

Schande von Ried zu tilgen!<br />

Auch der <strong>Wiener</strong> Tierschutzverein<br />

hat abermals seine Hilfsbereitschaft<br />

im Interesse der noch lebenden<br />

Berberaffen angeboten. Wir werden<br />

alsbald von entsprechenden Schritten<br />

berichten!

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