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FEUERWEHR 2015 - Konzeption der FKS - GVB

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Erläuterungen1Zweck <strong>der</strong> Richtzeiten. Mit diesem Grundsatz werdendie erstmals im Konzept Feuerwehr 2000plusformulierten Richtzeiten bestätigt, präzisiert un<strong>der</strong>gänzt.Richtzeiten sind für die Feuerwehren von beson<strong>der</strong>erBedeutung, weil die Zeit von <strong>der</strong> Alarmierungbis zum Eintreffen an <strong>der</strong> Einsatzstelle einen <strong>der</strong>wichtigsten objektiv messbaren Leistungsparameterdarstellt. Sie sind ein wichtiges Element zur Festlegungeines angestrebten Sicherheitsstandards.Richtzeiten dienen den Verantwortlichen als objektivesMass <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr:n Den Feuerwehren selbst, indem sie sich objektivan einem gemeinsamen Standard orientierenkönnen;n den politisch Verantwortlichen, indem sie dieorganisatorischen, infrastrukturellen undfinanziellen Voraussetzungen dafür schaffen,diese Standards zu erfüllen.Richtzeiten sind sowohl Planungs- als auch Überprüfungsgrundlage.Die genaue Auslegung bleibt in<strong>der</strong> kantonalen Hoheit.Eine wesentliche Zielsetzung dieses Grundsatzesbesteht darin, dass die Ausrückzeiten künftig systematischerfasst werden, um die – zeitliche – Wirksamkeitorganisatorischer Massnahmen objektiv bewertenund Entwicklungen rechtzeitig korrigierenzu können. Erst durch ein solches Benchmarkingwerden Leistungen vergleichbar: zwischen verschiedenenFeuerwehren wie auch innerhalb einer Feuerwehr,die zum Beispiel erkennen will, ob sich bestimmteAlarmierungsprozeduren positiv o<strong>der</strong>negativ auswirken. Die Zielsetzungen können auchim Rahmen <strong>der</strong> Nachbarschaftshilfe erreicht werden.Definition <strong>der</strong> Richtzeiten. Die so genannte Orbit-Studie 1 diente als wissenschaftliche Grundlage fürdie Definition <strong>der</strong> Richtzeiten.In dieser Studie wurde modellhaft die tödliche Wirkungvon Gasen untersucht, die bei einem Zimmerbrandfreigesetzt werden. Bei einer Person, die sichvon Anbeginn eines Brandes in dem Raum aufhält,ist nach 13 Minuten die Erträglichkeitsgrenze erreicht,was unter an<strong>der</strong>em bedeutet, dass die Personbewusstlos wird. Nach 17 Minuten wird die Reanimationsgrenzeerreicht, jenseits <strong>der</strong>er kaumnoch Chancen bestehen, die Person zu retten.Im konkreten Einzelfall kann die Reanimationsgrenzeje nach Art und Verlauf des Brandes und den gegebenenräumlichen Bedingungen natürlich frühero<strong>der</strong> später erreicht sein. Die Kernaussage <strong>der</strong> Studieist: Der Rettung von Personen aus Rauchgefahrendurch die Feuerwehr sind enge zeitliche Grenzengesetzt.CO (%)1.51.00.5Reanimationsgrenze00.1 0.51 5 10 17 50 10013CO-Gehalt im BrandraumCO-SummenkurveCO-Summerkurve (min%)151050Zeit (min)Brandbeginn T = 0ErträglichkeitsgrenzeReanimationsgrenzeErläuterung <strong>der</strong> Grafik: In <strong>der</strong> Orbit-Studie wird voneinem Brand ausgegangen, bei dem sich eine Personim Brandraum befindet und vom Brandbeginn anden Rauchgasen ausgesetzt ist. Die grüne Kurvezeigt den Anstieg <strong>der</strong> Kohlenmonoxid-Konzentrationim Brandraum. Die blaue Kurve zeigt, wie dieKohlenmonoxid-Konzentration im Blut <strong>der</strong> betroffenenPerson ansteigt.Als Konsequenz wurden deshalb ab Ende <strong>der</strong> 1970erJahre zunächst in Deutschland aus <strong>der</strong> Orbit-StudieRichtzeiten für die Feuerwehren abgeleitet. Es istunstrittig, dass die Feuerwehr nicht in jedem Fallrechtzeitig intervenieren kann, beispielsweise wennsie überhaupt erst nach Verstreichen <strong>der</strong> Reanimationsfristalarmiert wird. Die Feuerwehr soll aber in<strong>der</strong> Lage sein, eine Person rechtzeitig aus Rauchgefahrenzu retten, wenn sie sofort bei Brandausbruchalarmiert wird.Ausgehend von dieser Grundidee wurden seitherverschiedene Modelle für den typischen Ablauf einesBrandeinsatzes entwickelt. Die meisten Variantenunterscheiden folgende Phasen: Annahme desNotrufes, Alarmierung <strong>der</strong> Einsatzkräfte, Ausrücken,Fahrt zum Einsatzort, Erkundung und Einsatzführung.Die Festlegung <strong>der</strong> Zeiten für die einzelnen Phasenhängt unter an<strong>der</strong>em von <strong>der</strong> Organisationsform<strong>der</strong> Feuerwehr ab. So sind die Ausrückzeiten vonBerufsfeuerwehren aus rund um die Uhr besetzten1Optimale Rettung, Brandbekämpfung mit integrierter TechnischerHilfeleistung; Studie <strong>der</strong> WirtschaftsberatungsgesellschaftWIBERA und <strong>der</strong> Ferdinand Porsche AG, 197821

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