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46 BUCH DER BEGRIFFE<br />
Integration bedeutet die Einglie<strong>der</strong>ung eines Teilstücks in ein<br />
Ganzes. In unserem konkreten Fall bedeutet es die Aufnahme von<br />
Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen in unsere Gesellschaft. In dieser<br />
Auffassung wird Integration durchaus als wichtige Aufgabe <strong>der</strong><br />
Gesellschaft anerkannt und weitgehend befürwortet. Sie ist jedoch<br />
irreführend, da ihr die Sichtweise innewohnt, dass etwas von<br />
außen in etwas Bestehendes aufgenommen wird. Behin<strong>der</strong>te<br />
Menschen werden in die Gesellschaft integriert. Es genügt jedoch<br />
nicht, einen Platz für behin<strong>der</strong>te Menschen in unserer Gesellschaft<br />
zu schaffen, sie zu betreuen, sie zu beschäftigen etc. Sie haben<br />
bereits einen Platz in unserer Gesellschaft, sind einer von vielen<br />
Bestandteilen davon und sind als solcher anzusehen und zu<br />
behandeln. In Fachkreisen wird dieser neuen Sichtweise durch die<br />
Verwendung eines neuen <strong>Begriffe</strong>s Rechnung getragen. Der Begriff<br />
„Inklusion“ entstammt dem angelsächsischen Sprachraum und<br />
setzt sich nach und nach auch im deutschsprachigen Raum durch.<br />
Er beschreibt ein gleichberechtigtes Miteinan<strong>der</strong> von Menschen mit<br />
und ohne Behin<strong>der</strong>ung. Inklusion stellt ein Modell dar, in dem<br />
allen Menschen dieselbe Achtung, dieselbe Würde, dieselbe<br />
Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und dieselben Rechte zuerkannt<br />
werden. Die Einführung des neuen <strong>Begriffe</strong>s leitet einen<br />
Umdenk-Prozess ein. Das Zusammenleben von behin<strong>der</strong>ten und<br />
nicht-behin<strong>der</strong>ten Menschen soll eine Selbstverständlichkeit in<br />
unserer Gesellschaft sein.<br />
Andrea Martiny