Inhaltsverzeichnis - Kunsthalle Bremen
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<strong>Kunsthalle</strong> <strong>Bremen</strong> Friedensreich Hundertwasser: Gegen den Strich. Werke 1949 bis 1970<br />
2 Lineare Struktur – ein Blick auf die Straße<br />
Malt Hundertwasser zunächst noch naturalistisch<br />
und abstrahierend gegenständlich, so finden wir<br />
bald auch abstrakte Bilder in seinem Œuevre. Die<br />
FARBLINIENSTRUKTUR MIT ROTEM<br />
ZENTRUM von 1952 (Abb. 7, WV 143) ist hierfür<br />
ein anschauliches Beispiel.<br />
„Ich hatte eine kurze ‚abstrakte„ Periode,<br />
beeinflusst vom Trend, der um mich herum<br />
Abb. 7<br />
herrschte“, so Hundertwasser. Jener „Trend“ sind vor allem die verschiedenen<br />
Strömungen der Nachkriegsavantgarde in Paris, die Hundertwasser bei seinen dortigen<br />
Aufenthalten Anfang der 1950er Jahre erlebt. Insbesondere die Auseinandersetzung mit<br />
dem Nouveau Réalisme, dem Informel oder der Geometrischen Abstraktion prägen seine<br />
Pariser Zeit.<br />
Beim Betrachten der Fotografien der Serie WERTE DER STRASSE (Abb. 8 und 9), die<br />
Hundertwasser 1952/53 geschaffen hat, lässt sich gut nachvollziehen, dass sich der<br />
Künstler auch in seiner Malerei von Straßenstrukturen auf dem Trottoir inspirieren lässt.<br />
Abb. 8 Abb. 9<br />
Hundertwasser fotografiert sie meist genau von oben und ist fasziniert von den<br />
„phantastischsten Linien, Formen, Farben und Kompositionen“, die auf den Gehwegen<br />
und Straßen zu entdecken sind. Risse und Löcher im Asphalt findet er dabei genauso<br />
interessant wie Kanalgitter und Pfützen. Er erkundet seine unmittelbare Umgebung, alles<br />
ist spannend und wertvoll. Er macht die Straße auch unmittelbar zum Kunstwerk, indem<br />
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