Inhaltsverzeichnis - Kunsthalle Bremen

Kunsthalle Bremen Friedensreich Hundertwasser: Gegen den Strich. Werke 1949 bis 1970
1 Frühwerk – Vereinfachung der Form
Hundertwassers Zeichnungen und Aquarelle der
Kindheit und Jugend in Wien folgen dem Versuch,
die Wirklichkeit so realistisch wie möglich
abzubilden. Frühwerke wie DONAUKANAL MIT
ÜBERFUHR GEGEN FRIEDENSBRÜCKE von
1945 (Abb. 3, WV JW 69 / 11) 2 beweisen
Hundertwassers frühes künstlerisches Talent sowie
die Vorliebe für Landschafts- und
Architekturdarstellungen.
Abb. 4
Abb. 3
Ab 1948 orientiert sich Hundertwasser auch an Vorbildern der Wiener Moderne. Er
beginnt, Gegenstände zu abstrahieren und sucht nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten
mit vereinfachter Form- und Farbgebung. Die realistische Abbildung der Wirklichkeit
wird für Hundertwasser zunehmend
uninteressant.
Nachhaltig wirken die großen Vertreter
der Wiener Moderne, Gustav Klimt
und Egon Schiele, aber auch der Besuch
der Ausstellung zu dem 1945
verstorbenen deutschen Maler Walter
Kampmann in der Albertina Wien.
Gerade bei einem Werk wie ALMHÜTTEN AUF GRÜNEM PLATZ von 1951 (Abb. 4,
WV 127), bei dem der Bildgegenstand aus linear abgegrenzten, geometrisierten Formen
aufgebaut ist, klingt der Eindruck nach, den die Landschaftsbilder Egon Schieles
hinterlassen haben. Auch wenn das Motiv abstrahiert dargestellt ist, erkennen wir doch
schnell, dass Hundertwasser hier Häuser auf einer Feld- und Wiesenlandschaft gemalt hat.
Auch die naive Kunst inspiriert Hundertwasser um 1950 zu vielen seiner Werke. Deutlich
wird dies in dem Wandgemälde DER WUNDERBARE FISCHFANG von 1950 (Detail
Abb. 5, WV 97): 3 Motive wie die vereinfacht dargestellten Schiffe, Häuser, Bäume und
die streng stilisierten menschliche Figuren mit auffallend großen, runden Gesichtern und
2 nicht in der Ausstellung (doch im Ausstellungskatalog abgebildet auf S. 16)
3 nicht in der Ausstellung (doch im Ausstellungskatalog abgebildet auf S. 240)
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