26.11.2012 Aufrufe

Inhaltsverzeichnis - Kunsthalle Bremen

Inhaltsverzeichnis - Kunsthalle Bremen

Inhaltsverzeichnis - Kunsthalle Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Kunsthalle</strong> <strong>Bremen</strong> Friedensreich Hundertwasser: Gegen den Strich. Werke 1949 bis 1970<br />

dieser Performance 1967 in der Galerie Hartmann (München) setzte sich Friedensreich<br />

Hundertwasser für das Recht der Menschen ein, ihre Wohngebäude individuell gestalten<br />

zu können. Nach seiner Theorie der 5 HÄUTE, die den Menschen umgeben, stellen nach<br />

Haut und Kleidung die Häuser, in der wir leben, die dritte Haut dar. Ein Auszug aus der<br />

Nacktrede:<br />

„Ich persönlich werde krank, wenn ich so durch die Gassen gehe, die alle gleich sind, und<br />

wo die Fenster alle gleich sind. Ich persönlich, ich halte das nicht mehr aus. Und ich<br />

wundere mich, daß die Menschen jeden Tag durch diese Straßen gehen, die alle geradlinig<br />

sind, und daß kein Mensch protestiert.“<br />

Die Nacktrede fand anlässlich einer Aktion des 1959 gründenden Pintorariums, einer<br />

universellen Akademie aller kreativen Richtungen, statt. Auf dem Foto (Abb. 2) sind die<br />

drei Gründungsmitglieder zu sehen: Arnulf Rainer, Ernst Fuchs und Friedensreich<br />

Hundertwasser. Das Pintorarium blieb bis 1968 bestehen, wandte sich gegen<br />

festgefahrene Strukturen in den Kunstakademien und bot eine Plattform für die Freiheit<br />

des Geistes. Im Gründungsmanifest heißt es:<br />

„Das Pintorarium ist eine Brutstätte zur Heranbildung der schöpferischen Elite. Das<br />

Pintorarium ist nicht nur eine Schule des Malens, sondern insbesondere eine Schule des<br />

Denkens und des Lebens auch.“<br />

Die Freiheit des Geistes ist es auch, die Hundertwasser nicht nur für Künstler sondern für<br />

alle Bewohner der Erde sein Leben lang einfordert. Er selbst findet später seinen Frieden<br />

in den Urwäldern Neuseelands, wo er inmitten von Natur und abseits von<br />

gesellschaftlichen Zwängen bis zu seinem Tod 2000 hauptsächlich lebt und arbeitet.<br />

Zitate<br />

„Die Kleidung und besonders die 3. Schicht, die Architektur, sind zu einer Farce geworden, die<br />

dem Menschen nicht mehr entspricht, keineswegs mehr entspricht.“<br />

„Was wir dringend benötigen sind Schönheitshindernisse, diese Schönheitshindernisse bestehen<br />

aus unreglementierten Unregelmäßigkeiten.“<br />

„Ich halte mich nicht für revolutionär. Ein Revolutionär ist ein Mensch der kämpft. Ich will nicht<br />

kämpfen, ich will nur einen Ausweg finden für alle und zwar ohne etwas kaputt zu machen.“<br />

Seite | 6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!