Inhaltsverzeichnis - Kunsthalle Bremen

Kunsthalle Bremen Friedensreich Hundertwasser: Gegen den Strich. Werke 1949 bis 1970
“Diese Spirale, ich glaube in Blau und Rot, hat meinem Schaffen den entscheidenden
Impuls gegeben. Mir wurde schwindelig bei der Erkenntnis, dass die unregelmässige
Spirale das Hauptgleichnis für Leben und Tod ist.”
Hundertwassers größtes Spiralbild und eines seiner Hauptwerke ist DER GROSSE WEG,
entstanden 1955 (Abb. 14, WV 224). Es misst 1,62 x 1,60 Meter und zeigt die Spirale als
alleiniges bildbeherrschendes Element konsequent umgesetzt. In seinem Werkverzeichnis
schreibt Hundertwasser zu dem Gemälde:
“I started out exactly in the middle, pushing
the spiral a bit further outward each day. The
complementary colors red and blue make for a
powerfully vibrating tonality. The open spaces
within the spiral have been filled in with small
fields that add up to form a cross within the
spiral. (…) Among other things, you will
arrive at bulges that seem like lakes or
clearings. At the same time, the whole thing
resembles a giant coiled-up snake that is
digesting a few living beings it has just
swallowed.”
Abb. 14
Hundertwasser setzt gerne kräftige Farben nebeneinander um seine Bilder zum Leuchten
und zum Schwingen zu bringen. Besonders mit dem Einsatz von Komplementärfarben
gelingt ihm das.
DER GROSSE WEG hing übrigens im Büro von Bruno Kreisky, der von 1970 bis 1983
Bundeskanzler Österreichs war. Kreisky beschrieb das raumumfassende Spiralbild als eine
persönliche Quelle von Freude, Ruhe und Vorstellungskraft und ist dankbar für den
großen Wert, den Hundertwassers Gemälde damit für seine tägliche Arbeit darstellte.
Zitate
„Wenn sich etwas zu bewegen beginnt, dann ist es immer in Spiralform. Ich glaube, die Spirale ist
sozusagen dort, wo die Materie aufhört zu sein und beginnt etwas Lebendiges zu werden.“
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