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Inhaltsverzeichnis - Kunsthalle Bremen

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<strong>Kunsthalle</strong> <strong>Bremen</strong> Friedensreich Hundertwasser: Gegen den Strich. Werke 1949 bis 1970<br />

Anwesenden mit einem Schöpflöffel eine ganze Brennnessel auf den Teller. Da<br />

keiner der Anwesenden essen will, ißt er selbst auf dem Podium Brennnesselstauden.<br />

Hundertwasser ist einer der Ersten, die sich für das Recyceln von Abfällen einsetzen:<br />

„Wenn der Mensch ein reines Gewissen haben möchte, muss er die abfallfreie<br />

Gesellschaft anstreben. Er ist Gast in der Natur und muss sich dementsprechend<br />

benehmen. Wir sind alle für unseren Müll verantwortlich. Das Sortieren und<br />

Wiedereingliedern der Abfälle ist eine<br />

schöne und frohe Tätigkeit.“<br />

Recycling geht für ihn sogar so weit, dass<br />

er auch verstorbene Menschen in den<br />

Kreislauf der Natur zurückgeben möchte.<br />

Auch er selbst lässt sich nach seinen<br />

Vorstellungen begraben, als er im Jahr<br />

2000 stirbt: Ohne Kleidung und ohne<br />

einen Sarg wird er direkt unter einem<br />

Baum begraben. So weiß er, dass er im<br />

Baum weiterleben wird.<br />

Abb. 20<br />

Im Gemälde DER GARTEN DER GLÜCKLICHEN TOTEN von 1953 (Abb. 20, WV<br />

170) thematisiert Hundertwasser genau diese Vorstellung von natürlichen Begräbnissen.<br />

Das Bild zeigt eine Art Friedhof der von einem Zaun umgeben ist. Durch eine Tür kann<br />

man hinein und wieder hinausgehen. Auf den Gräbern sind Bäume gepflanzt, auf<br />

manchen sehen wir eine kreisende Spirale. Die vielen Spiralen auf dem Bild verdeutlichen<br />

auch hier den Kreislauf des Lebens. Grüne, lachende Köpfe stellen im Werk die<br />

„glücklichen Toten“ dar. Zu den Bäumen auf den Gräbern sagt Hundertwasser: „So ist<br />

man nicht gestorben, sondern lebt im Baum weiter fort. Man gibt der Natur etwas von<br />

dem zurück, was wir ihr weggenommen haben. Daher das gute Gewissen und die<br />

glücklichen Toten.“<br />

Bäume spielen für Hundertwasser auch in anderen Zusammenhängen eine wichtige Rolle.<br />

Da er sie zum Einen gerne malt, tauchen in vielen seiner Werke Bäume auf. Auch in<br />

seinen Architekturentwürfen gelten Bäume als ein herausstechendes Merkmal. Jedes Haus<br />

sollte sogenannte „Baummieter“ haben: Bäume, die in und auf Häusern Platz bekommen,<br />

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