Inhaltsverzeichnis - Kunsthalle Bremen
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<strong>Kunsthalle</strong> <strong>Bremen</strong> Friedensreich Hundertwasser: Gegen den Strich. Werke 1949 bis 1970<br />
Gesamtkunstwerk Hundertwasser<br />
Friedensreich Hundertwasser lebt nicht im künstlerischen Elfenbeinturm. Sein Wirken<br />
und Schaffen ist geprägt von seinem Bestreben, die soziale und menschgemachte Umwelt<br />
zu optimieren und damit die natürliche Umwelt zu schützen.<br />
In den ersten Schaffensjahren konzentriert sich Hundertwasser noch auf die Malerei,<br />
doch schon bald schreibt er seine ersten Manifeste und tritt mit ihnen in die<br />
Öffentlichkeit, ja selbst das Herstellen zweckmäßiger wie nachhaltiger Kleidung spielen<br />
bereits im Frühwerk eine Rolle.<br />
Ab den 1970er Jahren versucht er sich immer häufiger auch als Architekt einer<br />
lebenswerten, naturnahen Wohnumgebung, und sein gesamtes Leben lang ist er<br />
unermüdlicher Naturschützer und Naturaktivist. Die Vorstellung von einem Leben im<br />
Einklang mit der Natur und somit im Einklang mit sich selbst, das geprägt ist von<br />
Rücksichtnahme, Nachhaltigkeit und möglichst autarker Versorgung, zieht sich durch alle<br />
Bereiche seines Wirkens. Die Natur mit ihren<br />
organischen und einzigartigen Formen scheint für<br />
Hundertwasser Prüfstein des gesamten Tuns zu sein.<br />
Malerei, Architektur und andere Ausdrucksformen<br />
sind Diener seines Ziels, eins zu werden mit den<br />
Naturkräften.<br />
Dabei arbeitet Hundertwasser in beinahe allem, was<br />
er tut, als Autodidakt: Die Wiener Akademie der<br />
Künste besucht er gerade einmal drei Monate. Seine<br />
Universität ist die Welt. Er experimentiert gern,<br />
probiert sich an Vielem aus und hat Freude am<br />
prozesshaften Arbeiten. Wie später Joseph Beuys ist<br />
auch er davon überzeugt, dass jeder Mensch eine<br />
innere Schöpfungskraft besitzt.<br />
Hundertwasser ist ständig auf Reisen, hält sich nie<br />
lange an einem Ort auf und saugt Einflüsse auf, wo<br />
er nur kann. Er ist auf der Suche. Bei seinen Reisen<br />
beweist er, dass er auch ein Lebenskünstler ist. Denn<br />
Abb. 1<br />
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