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Im Gras rattert der Tod heran - Ausgaben

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Wiler Nachrichten, 23. Mai 2013 Wil-land / Toggenburg Seite 29«Bambi» gehört nicht untersMesserLÜTISBURG/REGION Vordem Mähen kommt das Verblenden –damit keine Rehkitze den Mähmaschinen zum Opfer fallenWalter Räss (72) ist einer vonneun Jagdpächtern in <strong>der</strong> GemeindeLütisburg. Ihm liegtviel daran, dass durch das Verblendenmöglichst wenig Rehkitzeums Leben kommen.Denn würden sich die Bauernnicht bei den Jägern melden,käme es wohl öfters zugrausamenUnfällen.In <strong>der</strong> Gemeinde Lütisburg agierenneun Jagdpächter –je<strong>der</strong> vonihnen betreut eine bestimmte AnzahlBauern. Walter Räss aus Lütisburgsetzt sich ebenfalls für dasWohl von Flora und Fauna ein. DerTierfreund schiesst nicht gerne aufRehe, leidet mit verwundeten Tierenmit und freut sich, wenn er aufeinen gesunden und munteren Bestandtrifft.Zäune fehlenJeweils vom 1. Mai bis zum 15. Dezemberschreiten die Jagdpächtergemäss des Plans des Wildhüterszum Abschuss: «Ich muss mich jedesMal überwinden, ein Reh zuschiessen. Doch wenn es zu vielegibt, geht es den Tieren auch nichtgut. Es ist unsere Aufgabe, einengesunden Bestand zu erhalten. Undschliesslich lässt sich auch ihrFleisch verwerten, das zudem leckerschmeckt», so Walter Räss.Auch das Raubwild for<strong>der</strong>e immerwie<strong>der</strong> ihren Einsatz. «Wenn sichzum Beispiel Fuchs und Dachs immerwie<strong>der</strong> in die Gärten verirren,greifen wir ein.» Erst kürzlich habeein Fuchs mitten am Nachmittagsechs Hühner gerissen. «Zurzeithaben sie Junge und vermehrtHunger.» Es sei ein Problem, dassimmer weniger Grundstücke umzäuntseien. «Dadurch entstehenmehr Konflikte, da die Tiere imGarten Nahrung finden. Und wirkönnen nicht nächtelang warten,bis sich <strong>der</strong> Dachs wie<strong>der</strong> einmalblicken lässt.» Weitere Einsätze gebees, wenn Leute auf unbekannteTiere stossen und wissen möchten,worum es sich handelt: «Dabeiergeben sich manchmal die lustigstenFragen», erzählt <strong>der</strong> 72-Jährige schmunzelnd.«Bambi» bleibt zurückZu <strong>der</strong> vielfältigen Tätigkeit desJagdpächters gehört aber auch dasVerblenden. «Denn es liegt auch inunserem Interesse, dass möglichstwenig Tiere ums Leben kommen.»Schon seit langer Zeit werde dieMethode angewandt, um die Rehkitzevor den Klingen <strong>der</strong> Mähmaschinenzu schützen. «Diese Wochewäre es sehr gefährlich, wenndie Bauern mähen könnten, da diemeisten Rehgeissen in <strong>der</strong> letztenWoche gesetzt haben», erklärt WalterRäss. <strong>Im</strong> Alter von zwei bis dreiTagen folgen die Kitze ihren Mütternnoch nicht hinterher und bleibenim hohen <strong>Gras</strong> zurück –wosiein <strong>der</strong> Falle «liegen». «Wird frühergemäht, weichen die Tiere in denWald aus. Erfolgt das Mähen erstim Juni –wie wohl dieses Jahr –sind die Kitze bereits grösser undweniger gefährdet.»Bild: Gaby Stucki/ Themenbild: FotoliaMit Stecken und Säcken werden die Wiesen verblendet, erklärt Walter Räss. Ein Rehkitz sei im hohen <strong>Gras</strong> schwer zu sehen.Bild: Gaby StuckiIn Wiesen nahe des Waldrandes bestehtdie Gefahr, dass sich ein Rehkitz verbirgt,so <strong>der</strong> erfahrene Jagdpächter.Vogelscheuche für das RehWenn ein Landwirt seine Wiesennahe eines Waldrandes mähenmöchte, ruft er zuvor die Jagdpächteran. «Wir gehen dann amAbend vorher vorbei und verblendenmittels Haselnuss-Steckenund weissen Säcken.» Diesefunktionieren ähnlich einer Vogelscheuche.«Die Rehgeiss siehtdarin eine Gefahr. Jedoch funktioniertdies nur über kurze Zeit.Bleiben sie länger als eine Nachtstehen, kehrt sie bereits wie<strong>der</strong> zurück»,erzählt Walter Räss. WeitereMöglichkeiten bieten Lampenund Drohnen. Diese kämen für ihnjedoch aus Kostengründen o<strong>der</strong>Nützlichkeit nicht in Frage.Unbedingt melden müsse sich, werdes öfteren eine Rehgeiss alleinegesichtet hat. «Wenn sie sich nichtmehr bei den an<strong>der</strong>en Tieren aufhält,weiss man, dass sie sicherJunge hat.» Gerne kehren die Tiereauch Jahr für Jahr an dieselbenPlätze zurück.Unfälle kommen vorEin Problem biete sich in <strong>der</strong> heutigenZeit: «Heute sind die Bauernviel spontaner als früher, was ichauch gut verstehen kann. Wenn dasWetter 'aufmacht', möchten sie amNachmittag plötzlich mähen.»Wenn er Zeit habe, gehe er dannmit seinem Hund durch die Wiese.Ansonsten muss sich <strong>der</strong> Bauerselbst um das Verblenden kümmern.Ab und zu kommt es noch zu Unfällen.«In manchen Jahren ist esein Kitz, in an<strong>der</strong>en sind es zehn.»Einen 100-prozentigen Schutz gebees nicht. «Es ist auch schon einmalvorgekommen, dass ein Kitzzwei Meter neben einem Steckengetötet wurde.» Durch die mo<strong>der</strong>nenMaschinen bemerke <strong>der</strong> Landwirtdas Kitz beim Überfahren garnicht mehr.«Es bleiben we<strong>der</strong> ZeitnochMöglichkeit,zureagieren.»Dasich die Rehkitze bei Gefahr ducken,sind sie in solch einem Fallnoch schwieriger zu erkennen.Schreckliche Unfälle«Human» ergeht es ihnen, wenn sieeinem schnellen <strong>Tod</strong> zum Opferfallen. «Jedoch kommt es auch vor,dass den Tieren 'nur' die Läufe abgetrenntwerden», erzählt WalterRäss. Dies sei auch für die Bauernsehr nervenaufreibend, welche dieTiere dann erlösen müssen. «Ichhabe gehört, dass die Tiereschrecklich schreien.» Werden dieTiere nur leicht verletzt, ist einÜberleben nicht ausgeschlossen.«Wir haben auch schon im HerbstRehe gesehen, die kürzere Läufehatten.»Walter Räss ist froh, dass das Wohl<strong>der</strong> Rehkitze sehr vielen LandwirtenamHerzenliegt.«Auchfreueich mich, dass immer mehr Autofahrerauf den Wildwechsel achten.»Gaby StuckiWildunfall? –117!Auch bei Wildunfällen werdendie Jagdpächter gerufen. «Bei einemWildunfall sollten sie diePolizei unter <strong>der</strong> Nummer 117anrufen. Sie wissen, wer für denBereich zuständig ist», rät WalterRäss.Jetzt pro Harass 2SpieleJasskartengratis!<strong>Im</strong> Mai erhalten Sie bei Ihrem GetränkehändlerzujedemHarassMöhl-Saftklarund Saft vom Fass trüb (mit und ohneAlkohol) in Glasflaschen zwei originalMöhl Jasskarten Spiele!Mit Möhl-Saft haben Sie immer ein Assbeim Jass!Mosterei Möhl AG9320 Arbon |Tel. 071447 40 74 |www.moehl.chWo hält <strong>der</strong> Bus?ZUZWIL Die Bevölkerung profitiert von <strong>der</strong> Fahrplanän<strong>der</strong>ung im Dezember 2013Neben dem neuen S-Bahn-Angebotwirdauch das Busangebotim Raum Wil-Gossau ausgebaut.In Züberwangen wirddie Haltestelle Züberwangen«Zentrum» eingerichtet.Mit zusätzlichen Kursen und demAusbau des Nachtbusangebots in<strong>der</strong> gesamten Region soll das öV-Angebot verbessert werden. Neuverkehren auf <strong>der</strong> Route zwischenOberbüren, Zuzwil und Wil schnelleKurse ohne Umwege über Nie<strong>der</strong>helfenschwilund Züberwangen.Das Angebot zwischen Wil und Zuzwilwird auf drei Kurspaare proStunde verdichtet. Weitere Verdichtungskursesind zwischen Zuzwil,Henau und Uzwil zum Halbstundentaktwährend den Hauptverkehrszeitengeplant. Beispielsweisewird neu von Montag bis Freitagein Frühbusangebot offeriert:Um 5.10 Uhr verlässt <strong>der</strong> erste BusZuzwil Richtung Wil.Bild: z.V.g.Bei <strong>der</strong> Kirche entsteht die Haltestelle«Zentrum».«Lindenbaum»Das im Vorfeld <strong>der</strong> Abstimmungüber die Erweiterung und den Umbaudes Wohn- und PflegeheimsLindenbaum abgegebene Versprechenwird eingelöst. Ab demFahrplanwechsel wird beim WohnundPflegeheim eine neue Haltestelleeingerichtet. Bis zur Inbetriebnahmedes WPH's im Frühsommer2014 wird diese provisorischbetrieben.Züberwangen «Zentrum»Aufgrund <strong>der</strong> relativ kurzen Standzeitenin Wil und Uzwil können gemässPostAuto Schweiz AG keineweiteren Haltestellen auf dem ZuzwilerGemeindegebiet realisiertwerden. Deshalb hat <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>atim Zusammenhang mit <strong>der</strong>Festlegung <strong>der</strong> neuen Haltestelle«Lindenbaum» entschieden, dieHaltestelle «Kirchstrasse» aufzuheben.Diese Situation hat zu einerÜberprüfung sämtlicher Haltestellengeführt. Zusammen mit<strong>der</strong> PostAuto Schweiz AG, dem Betreibersowie <strong>der</strong> Kantonspolizei,Abteilung Verkehrstechnik, wurdendie Standorte vor Ort begutachtetund mit Fahrversuchenkontrolliert. Bei <strong>der</strong> Kirche wird eineneue Haltestelle «Zentrum» eingerichtet.Diese ersetzt die bisherigenHaltestellen Züberwangen«Post» und Züberwangen «Kirchstrasse».So gibt es künftig die beidenHaltestellen «Schule» und«Zentrum».gk/gasMarkierungenKIRCHBERG/BAZENHEID Für dieEinfahrten diverser Zubringerstrassenin die Husenstrasse, Kirchbergund Chrobüelstrasse, Bazenheidbestehen von Gesetzes wegenRechtsvortritte, was aber denwenigsten Automobilisten bewusstist. In einem Grundsatzbeschlusshat <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at bereitsfrüher entschieden, dass anGemeindestrassen 1. und 2. Klassedie Rechtsvortritte markiertwerden, wenn ohnehin Belagssanierungenausgeführt werden.Zurzeit werden deshalb dieRechtsvortritte in die Husen- undChrobüelstrasse folgen<strong>der</strong> Gemeindestrassenmarkiert und damitfür je<strong>der</strong>mann erkenntlich signalisiert:Schöneggstrasse, Rosenbergstrasse,Rütelistrasse, Panoramastrasse,Funkenbüelstrasseund Müliwisstrasse.Klare VerhältnisseDer Gemein<strong>der</strong>at will mit dieserMassnahme klare Verhältnisseschaffen und gleichzeitig auch eineverkehrsberuhigende Wirkungerzielen.gk/gas

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