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Innovationen - car innovation

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Die aktuelle Bandbreite der Fahrzeugangebote deckt kaum Autos mit einem Kaufpreis unter 5 000 € ab.<br />

10,2<br />

Milliarden<br />

55 Tausend<br />

25<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Preislimit in Tausend<br />

Euro1 Bugatti Veyron<br />

1 200 000 €<br />

Bemerkungen:<br />

Smart ForTwo<br />

10 000 €<br />

Dacia Logan<br />

7 500 €<br />

Low<br />

cost<br />

Die dritte Revolution in der Automobilindustrie? Bisher kamen die <strong>Innovationen</strong> in der Automobilbranche<br />

immer von den teuren Modellen und setzten sich dann Schritt für Schritt auch für günstigere Fahrzeuge durch.<br />

Die jetzt geplanten ,Low Cost Cars‘ werden diese Entwicklung zum ersten Mal umkehren.<br />

80er-Jahren oder der chinesische VW<br />

Santana ein abgewandelter Passat aus<br />

den 70ern. Inzwischen sind die Käufer<br />

in den Schwellenländern anspruchsvoller<br />

geworden – beim Design, Verbrauch<br />

und nicht zuletzt auch beim<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch neue<br />

Abgasvorschriften werden ein solches<br />

Modellrecycling künftig immer öfter<br />

verhindern.<br />

Neben Toyota planen zurzeit auch alle<br />

anderen großen Hersteller Niedrigpreisautos<br />

unter Code-Namen wie 3-K (Volkswagen)<br />

oder D-200 (Fiat). Die meisten<br />

bauen dabei auf bestehenden Autoplattformen<br />

und Modulen auf. Kurzfristig bietet<br />

diese Vorgehensweise klare Vorteile:<br />

Die Entwicklungskosten sind geringer<br />

und die Stückzahl der bereits in konventionellen<br />

Fahrzeugen verwendeten Teile<br />

kann weiter erhöht werden, was Kostenvorteile<br />

entstehen lässt.<br />

Langfristig birgt diese Strategie jedoch<br />

das Risiko, im Kostenkapitel abgehängt<br />

zu werden – dann jedoch nicht<br />

nur im Niedrigpreissegment, sondern<br />

im gesamten Automobilbau. Nur wer<br />

ein Niedrigpreisauto von Grund auf<br />

neu entwirft, wie dies Toyota nun<br />

plant, kann die Chancen dieses entstehenden<br />

Segments voll nutzen. Die Entwicklung<br />

eines revolutionären ,Low<br />

Cost Cars’ zielt im Kern auf das Thema<br />

Mercedes-Benz E-Klasse<br />

48 000 €<br />

Opel Corsa<br />

12 000 €<br />

BMW 3er<br />

33 500 €<br />

Suzuki Maruti 3 700 €<br />

Low-Cost-Autos: Noch sind sie rar<br />

Mini Small Medium<br />

Large Luxury Ultra<br />

Luxury<br />

Kosten<strong>innovation</strong>. Wer in diesem Prozess<br />

lernt, Autos günstiger zu entwickeln<br />

und zu bauen, kann das entstandene<br />

Know-how nutzen, um später das<br />

gesamte Unternehmen und seine Modellpalette<br />

wettbewerbsfähiger zu machen.<br />

Keine direkte Konkurrenz<br />

mit lokalen Anbietern<br />

Trotz aller Bemühungen werden die<br />

,Low Cost Cars’ der großen Automobilhersteller<br />

nie so günstig werden, wie<br />

die der lokalen Anbieter. Denn nur lokal<br />

anbietende Unternehmen wie die<br />

indische Tata Motors oder die chinesische<br />

Marke Geely können es sich leisten,<br />

ein Auto weitgehend ohne Sicherheitstechnik<br />

anzubieten. Selbst für die<br />

im Einstiegssegment positionierten<br />

Weltmarken der großen Konzerne<br />

Daihatsu (Toyota-Konzern), Skoda<br />

(Volkswagen-Konzern) oder Chevrolet<br />

(General Motors) ist dies schon aus<br />

Imagegründen undenkbar.<br />

Daher werden auch die Niedrigpreisautos<br />

der großen Konzerne von Anfang<br />

an auf einem gewissen Mindestniveau<br />

agieren, zumindest was die Sicherheit<br />

angeht. Umgekehrt aber ist davon auszugehen,<br />

dass die lokalen Anbieter im<br />

Laufe der Zeit weiter dazu lernen und<br />

qualitativ hochwertigere Autos produ-<br />

■ Hoher Grad der Abdeckung<br />

aller Fahrzeugsegmente,<br />

aber Vernachlässigung des<br />

Low-Cost-Segments 1<br />

■ Suzuki`s Maruti 800: eines<br />

der wenigen Low Cost Cars<br />

(LCC), Verkaufspreis in<br />

Indien ~ 3,700 €<br />

■ Erfolgreiche<br />

Markteinführung des<br />

Renaults Dacia Logan<br />

■ Ankündigung der<br />

Hersteller zur Entwicklung<br />

weiterer LCC, Launches<br />

für 2008–2010 geplant.<br />

zieren werden. Damit geraten die großen<br />

Automobilhersteller, die keine<br />

weitreichenden Kosten<strong>innovation</strong>en<br />

erzielt haben, in der Zukunft immer<br />

mehr unter Druck.<br />

Viele Zulieferunternehmen haben<br />

bereits das Thema Low-Cost-Segment<br />

als Chance erkannt. So distribuieren<br />

führende Lieferanten aus Deutschland<br />

bereits heute wichtige Low-Cost-Komponenten<br />

für Low-Cost-Fahrzeuge wie<br />

den Tata Nano. Sie haben erkannt, dass<br />

ihre zukünftige Wettbewerbsfähigkeit<br />

daran hängen wird, in neuen Wertschöpfungsstrukturen<br />

lieferfähig zu<br />

werden. Die Wertschöpfung dieser neuen<br />

Low-Cost-Komponenten kann heute<br />

schon fast komplett in den neuen<br />

Märkten liegen.<br />

Mit dem Niedrigpreisauto erlebt die<br />

Branche eine Revolution im Automobilbau.<br />

Bisher kamen die <strong>Innovationen</strong> in<br />

der Automobilbranche immer von den<br />

teuren Modellen und setzten sich dann<br />

Schritt für Schritt auch für günstigere<br />

Fahrzeuge durch. Die jetzt geplanten<br />

Low Cost Cars werden diese Entwicklung<br />

zum ersten Mal umkehren. �<br />

Autoren: Dr. Christian Heiss, Partner, Global<br />

Automotive Practice, Oliver Wyman;<br />

Lars Stolz, Partner, Global Automotive Practice,<br />

Oliver Wyman<br />

Car Innovation · Mai 2008<br />

Quelle: Presse-Research, Oliver Wyman-Analyse<br />

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