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Innovationen - car innovation

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GASTKOMMENTAR<br />

len und den radikalen <strong>Innovationen</strong> unterschieden. Inkrementelle<br />

<strong>Innovationen</strong> sind die stetigen Verbesserungen des bestehenden<br />

Produktportfolios. Radikale <strong>Innovationen</strong> sind Entwicklung<br />

und Umsetzung von komplett neuen Technologien. Aus<br />

Marktbeobachtung, Trendanalyse, Mobilitätsstrategien, lokalen<br />

Emissionsgesetzgebungen, Kundenanforderungen an Fahrspaß<br />

und Komfort, Forderungen nach Senkung des Kraftstoffverbrauchs<br />

beziehungsweise CO 2 lassen sich Szenarien entwickeln.<br />

Umsetzung der Ideen<br />

Mit dem Verständnis des immer komplexer werdenden<br />

Motors erarbeiten wir uns, im Vergleich zum<br />

heutigen Stand der Technik, die Bedarfe an neuen<br />

Technologien auf. Die Aufgabe der Vorausentwicklung<br />

ist es, die Machbarkeit dieser Ideen zu beweisen.<br />

Unter gleichzeitigem Einsatz der Simulation<br />

werden Prototypen konstruiert und gebaut, um sie<br />

am Vollmotor zu erproben.<br />

Derzeit fokussiert sich Mahle auf die künftigen Schlüsseltechnologien<br />

wie Abgasturboaufladung, Abgasrückführung (AGR),<br />

variable Ventiltriebssysteme und Reibungsminimierung des<br />

Gesamtsystems. Schnell schaltende AGR-Ventile erhöhen bei<br />

Diesel-Nutzfahrzeugmotoren in allen Lastbereichen signifikant<br />

die AGR-Raten und erlauben eine präzise Regelung. So können<br />

in jedem Lastpunkt unabhängig von Abgasgegendruck und<br />

Ladedruck die gewünschten AGR-Raten eingestellt werden.<br />

Durch diese neue Technologie lassen sich die NOx-Emissionen innermotorisch soweit reduzieren, dass zum Beispiel die EU 5-<br />

Grenzwerte ohne zusätzliche Maßnahmen wie SCR oder NOx- Speicherkatalysatoren erreicht werden können. Auch zukünftige<br />

Grenzwerte (US 2010, EU 6) sind in Kombination mit aktuellen<br />

Abgasnachbehandlungstechnologien realisierbar.<br />

Bild: Mahle Im Mahle-Innovationsprozess wird zwischen den inkrementel-<br />

40 Car Innovation · Mai 2008<br />

Zur Reduzierung der Drosselverluste bei Ottomotoren entwickelte<br />

Mahle verschiedene Systeme. Das Lufttaktventil für<br />

Otto- und Dieselmotoren ist ein innovatives, mechatronisches<br />

Produkt, mit dem der Ladungswechsel gezielt variiert wird.<br />

Beim Ottomotor auftretende Ladungswechselverluste werden<br />

besonders bei Teillast und Leerlauf minimiert und führen zu<br />

deutlichen Einsparungen im Kraftstoffverbrauch. Zusätzlich erhöht<br />

das Ventil durch einen Impulsaufladeeffekt das Drehmoment<br />

im unteren Drehzahlbereich und steigert dort die Fahrdynamik<br />

signifikant. Bei Fahrzeugen mit Abgasturbolader kann<br />

damit das ,Turboloch’ ausgeglichen werden.<br />

Schlüsseltechnologien<br />

im Fokus<br />

Für kleine bis mittlere Motoren entwickelte Mahle eine vollvariable<br />

Ventilsteuerung, die die Ladungswechselverluste auf ein<br />

Minimum verringert und somit den Kraftstoffverbrauch absenkt.<br />

Für größere Motoren wird ein neuartiges Zylinderabschaltsystem<br />

für Rollenschlepphebel angeboten. Gerade für<br />

diese Motorenklasse erschließt das System mit sehr geringen<br />

Systemkosten ein Maximum an Kraftstoffeinsparung und CO 2 -<br />

Reduktion. Hierdurch entfallen die Ladungswechsel- und<br />

Pumpverluste an den abgeschalteten Zylindern und die befeuerten<br />

Zylinder werden in einem höheren Lastpunkt mit geringeren<br />

Drosselverlusten betrieben.<br />

Reduzierung des Verbrauchs<br />

Besonders der Minimierung der Motorreibung gilt die Weiterentwicklung<br />

der Mahle-Produkte, weil die Reibungsreduktion<br />

große Potenziale zur Verringerung des Verbrauchs und der<br />

Emissionen bietet. Die Reibung des Ventiltriebs kann durch die<br />

Verwendung von Leichtbauventilen und der dadurch möglichen<br />

Ventilfederkraftabsenkung um bis zu 35 Prozent verringert<br />

werden. Vergleichbare Ergebnisse werden durch die Verwendung<br />

von nadelgelagerten Nockenwellen erreicht, wobei diese<br />

eine kleinere Ölpumpe und damit weniger Verlustleistung bietet.<br />

Die Optimierung der Kurbelwellenhauptlager und Pleuellager<br />

bietet ein Potenzial von 20 bis 30 Prozent im Vergleich zu<br />

heutigen Serienanwendungen.<br />

Die Kolbenreibung kann bis zu 35 Prozent verringert werden,<br />

wenn wir Grauguss-Motorblöcken einen Monotherm-Stahlkolben<br />

einsetzen. Diese Reibungsreduzierungen sind besonders<br />

bei Dieselmotoren und modernen, drosselfrei gesteuerten Ottomotoren<br />

wirksam und wirken sich direkt in der Verringerung<br />

des Kraftstoffverbrauchs und somit auf die Senkung des CO 2 -<br />

Ausstoßes aus.<br />

Prof. Dr. Heinz K. Junker, Vorsitzender des Vorstands der Mahle AG<br />

„Vollvariable Ventilsteuerungssysteme erschließen<br />

mit sehr geringen Systemkosten ein Maximum an<br />

Kraftstoffeinsparung und CO 2 -Reduktion.“<br />

Prof. Dr. Heinz K. Junker, Vorsitzender des Vorstands der Mahle AG

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