magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...
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TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Schifffahrtsgerechter Donauausbau stärkt Standortpotentiale Bayerns<br />
10 Jahre Hafen Straubing<br />
– eine Erfolgsgeschichte<br />
Im Juni 2006 feierte der Hafen<br />
Straubing-Sand an der Donau sein<br />
zehnjähriges Bestehen. In dieser Zeit<br />
wurden drei Millionen Tonnen Güter<br />
im Hafen- <strong>und</strong> Bahnbetrieb umgeschlagen.<br />
Dreiviertel aller Güter<br />
entfielen auf den Schiffsgüterumschlag.<br />
Der Hafen Straubing-Sand ist<br />
ein klassisches trimodales<br />
Güterverkehrszentrum.<br />
Der Hafen ist Kernelement des 218 ha<br />
großen Industriegebietes Straubing-<br />
Sand. Von den 145 ha Ansiedlungsfläche<br />
ist die Hälfte vermarktet. In<br />
25 angesiedelten Betrieben sind über 2.100<br />
Arbeitsplätze entstanden. Die öffentlichen<br />
Investitionen belaufen sich auf 130 Millionen<br />
Euro. Ergänzt wurden diese durch 180<br />
Millionen Euro private Investitionen.<br />
Hafencharakteristik<br />
Der am Donaukilometer 2.313,3 gelegene<br />
Hafen Straubing hat insgesamt 1.100 m<br />
Kailänge <strong>und</strong> ist als Stichhafen mit einem<br />
Wendebecken angelegt. Der Hafen verfügt<br />
über drei 35 Tonnen Kräne, eine RoRo-<br />
34<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Anlage, eine Schwerlastplatte, Lagerhallen<br />
sowie Silo- <strong>und</strong> Bunkeranlagen. Unmittelbare<br />
Ansiedler im Hafen sind die Firmen Reinsch<br />
Spedition, Ivanica Spezial<strong>transport</strong>e, Andorfer<br />
Metalle, BayWa Agrar, MEGA Tierernährung<br />
Geflügelkraftfutterwerke sowie die<br />
Hafen<strong>logistik</strong> Straubing GmbH.<br />
In den letzten Jahren fungierte der Hafen<br />
immer mehr als Drehscheibe Richtung<br />
Balkan. Exportiert werden neben Versorgungsgütern<br />
vor allem Industrieanlagen,<br />
Mobilkrane des in Straubing beheimateten<br />
Lademaschinenherstellers Sennebogen,<br />
Mähdrescher <strong>und</strong> Eisenbahnwaggons. Durch<br />
seine günstige Verkehrsanbindung zu den<br />
Autobahnen A3 <strong>und</strong> A92, den B<strong>und</strong>esstraßen<br />
B8 <strong>und</strong> B20 sowie zu den Eisenbahnstrecken<br />
Frankfurt – Wien <strong>und</strong> Straubing – München<br />
ist der Hafen nicht nur <strong>für</strong> Logistikunternehmen<br />
von höchstem Interesse, sondern<br />
auch <strong>für</strong> die Industrie.<br />
Erfolgsdekade<br />
Das Geheimnis des prosperierenden Hafengeschäftes<br />
ist sein Umfeld. Die Gesellschafter<br />
– der Landkreis Straubing-Bogen, die Stadt<br />
Straubing <strong>und</strong> die Gemeinde Aiterhofen -<br />
schufen drei Standbeine <strong>für</strong> die Standortentwicklung.<br />
Diese sind: Der Zeckverband<br />
Industriegebiet, der<br />
als Infrastrukturunternehmen<br />
<strong>für</strong> die Vermarktung<br />
des Industrie-<br />
<strong>und</strong> Gewerbegebietes<br />
sowie den<br />
Betrieb des Innovations-<br />
<strong>und</strong> Gründerzentrums<br />
zuständig<br />
ist.<br />
Der Hafen Straubing-<br />
Sand GmbH, der <strong>für</strong><br />
die Gr<strong>und</strong>stücksvermarktung<br />
im Hafengebiet,<br />
den Umschlag<br />
<strong>und</strong> den Bahnbetrieb<br />
zuständig ist.<br />
Die BioCampus Straubing<br />
GmbH, die <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung, Förderung<br />
<strong>und</strong> Vermarktung<br />
des BioCampus Straubing<br />
verantwortlich<br />
zeichnet.<br />
Im Industriepark haben sich so renommierte<br />
Firmen wie der Reifenhersteller Continental,<br />
Deutsche Post, Völkl, Lidl, Honold Logistik,<br />
Spedition Häring, Kühne+Nagel, Ingram<br />
Micro, Wolf Logistik <strong>und</strong> die Schmidmeier<br />
Umwelttechnologie angesiedelt. Die auch<br />
weiterhin bestehende große Ansiedlungsnachfrage<br />
<strong>und</strong> die Spitzenleistung im<br />
Umschlag im vergangenen Jahr in Höhe von<br />
515.000 Tonnen sprechen <strong>für</strong> den Standort<br />
Straubing. Durch die enge Verzahnung von<br />
Industrie, Gewerbe <strong>und</strong> Logistikdienstleistern<br />
bestehen optimale Bedingungen.<br />
Erstmals in diesem Jahr werden hier<br />
Holzpellets produziert. Pelletmarktführer<br />
CompacTec (ein Tochterunternehmen der<br />
Schmidmeier Umwelttechnologie AG) errichtete<br />
in Straubing-Sand ein Pelletwerk mit<br />
einer Jahreskapazität von 140.000 Tonnen,<br />
die von hier auch per Binnenschiff zu<br />
anderen Vermarktungsstandorten zum<br />
Versand kommen. Holzpellets sind Presslinge<br />
aus frischen unbehandelten Hobel- <strong>und</strong><br />
Sägespänen, die als Ersatz <strong>für</strong> fossile Energieträger<br />
eingesetzt werden.<br />
Neuester Ansiedler im Hafen Straubing ist die<br />
Campa Süd GmbH & Co. KG, die hier eine<br />
Ölmühle <strong>und</strong> eine Biodieselanlage errichten<br />
wird. Die unternehmerischen Aktivitäten des<br />
BioCampus Straubing-Sand finden im Kompetenzzentrum<br />
<strong>für</strong> Nachwachsende Rohstoffe<br />
Straubing ein ideales wissenschaftliches<br />
Umfeld. Im Bereich Biomasse nimmt Straubing<br />
– die „Stadt der Nachwachsenden Rohstoffe“<br />
– eine europäische Vorreiterrolle ein.<br />
Ausblick<br />
Im Rahmen des Ausbaus eines BioEnergieparks<br />
sollen der Pelletproduktion als<br />
nächstes ein Biomasseheizkraftwerk <strong>und</strong><br />
Holzpelletanlage im Hafen Straubing-Sand. Die<br />
Produkte werden auch per Binnenschiff zu anderen<br />
Vermarktungsstandorten <strong>transport</strong>iert