StrategieGoldrichtig mit Gold?Phylax Financial Innovations berät über Absicherungs- und Absolute-Return-Strategien unter Einsatz vonETFs und ETCs. Phylax kooperiert mit dem <strong>EXtra</strong>-<strong>Magazin</strong>. Aus der Kooperation entstand das einzigartigeAngebot der ETF-Handelssignale, auf deren Basis die Phylax Extra Indizes berechnet und publiziert werden.Gold gehört zu den ältesten von Menschengenutzten Metallen. Trotz seinesAlters hat es aber nichts an Attraktivitätverloren, es beliebt zu nennen, wäre starkuntertrieben. Dabei hat Gold historischkeinen großen Nutzwert, wegen der Beständigkeitseines Glanzes und seinerSeltenheit war es aber sehr begehrt undwurde in vielen Kulturen vor allem für rituelleGegenstände und zur Herstellungvon Schmuck verwendet. Alchemisten bezeichnetendas Gold wegen seines Glanzesmit dem Sternsymbol der Sonne, seitjeher ist Gold synonym mit Reichtum.Auch die Gewinnung von Gold ist überwiegendein schmutziges Geschäft. DasGold kommt zwar gediegen vor, abernicht gerade reichlich. Es kann mit dem(giftigen) Quecksilber ein Amalgam bilden;so kann man das Gold aus Sandenund Schlämmen herausziehen. DasAmalgam sammelt sich am Gefäßgrund,und wenn das Quecksilber durch Erhitzenverdampft wird, bleibt Gold übrig.Dieses Verfahren war schon in der Antikebekannt. Ein Verfahren, das Ende des19. Jahrhunderts entwickelt wurde, ist dieCyanidlaugerei. Hierbei wird die hochgiftigeBlausäure freigesetzt.Die Nachfrage nach Gold kam traditionellzu zwei Dritteln aus der Schmuckindustrie.Doch in der letzten Dekade hat sie relativabgenommen. Heute macht der Anlagebereichüber vierzig Prozent der Gesamtnachfrageaus. Anleger rings um den Globussetzen auf Sicherheit.Gold als Schutz vor InflationGold gilt aufgrund seiner Wertbeständigkeitals eine der sichersten Investitionen überhaupt:Das Edelmetall scheint die Kaufkraftauch über sehr lange Zeiträume zu konservieren.Andererseits bringt Gold per sekeine Gewinne. Bei der heutigen Niedrigzinspolitikder Notenbanken liegt das Zinsniveaujedoch unterhalb der Inflationsrate.Auch ist die Furcht berechtigt, dass dieInflation als Mittel zur Verminderung derStaatsverschuldung angewandt werdenkann. Unter diesen Umständen dient Goldnicht nur dem Werterhalt, vielmehr sorgtdie steigende Nachfrage auch für Gewinnedurch einen höheren Goldpreis.Für Anleger, die Gold aus einem Sicherheitsaspektheraus kaufen, ist besondersder physische Erwerb von Gold anzuraten,da man so dem bei anderen Produktenbestehendem Emittentenrisiko entgeht.Geeignet sind besonders ETFs, diephysisch mit Gold hinterlegt sind.Obwohl angesichts der makroökonomischenLage langfristig mit steigendenGoldpreisen zu rechnen ist, ist die weltweiteNachfrage nach Gold nach Einschätzungdes Branchenverbands World GoldCouncil (WGC) im dritten Quartal deutlichgesunken. Insofern sind Investitionen inGold keine Einbahnstraße zum Erfolg.Die Umsetzung der Phylax Strategie,nämlich die Vermeidung von Verlustperioden,konnte bei den überwiegendsteigenden Preisen für Gold in der Zeitvon Anfang 2010 bis jetzt keine Outperformanceerzielen. Es ist aber erkennbar,dass der ungebremste Aufwärtstrend fürGold seit einem Jahr gebrochen zu seinscheint. Die Gefahr einer zunehmendenVolatilität macht ein systematisches Risikomanagementempfehlenswert. Hierkönnte sich in der Zukunft erneut dieStärke der Phylax Strategie beweisen.Die Entwicklung der Phylax-Gold-Strategie190,00170,00150,00Seit Anfang 2010 berechnet Phylax für das<strong>EXtra</strong>-<strong>Magazin</strong> die Handelssignale. DieUmsetzung erfolgt in folgenden Indizes.Phylax-<strong>EXtra</strong>-Aktien Index (Stand 23.11.2012)Anbieter: Phylax Financial Innovations130,00110,0090,000070,0050,002009 2010 2011Gold Subindex Phylax Gold Strategie2010: 9,59 %2011: - 0,10 %2012 7,63 %Phylax-<strong>EXtra</strong>-Rohstoff Index (Stand 23.11.2012)Anbieter: Phylax Financial Innovations2010: 16,49 %2011: 2,84 %2012: 4,36 %Seite 22 Dezember 2012
InvestmentKombination von aktiv und passivEs ist noch gar nicht so lange her, da waren die Fronten klar: Die einen favorisierten passive Indexfonds, andere schworenauf den Erfolg von aktiv gemanagten Fonds. Doch mit wachsender Beliebtheit von ETFs verschwimmen die Grenzen,immer mehr institutionelle Investoren nutzen beides gleichzeitig, das ergab nun eine aktuelle Umfrage.Der ETF-Anbieter iShares, Tochter derFondsgesellschaft BlackRock, die aktiveFonds auflegt, wollte es genau wissen:Werden aktive und passive Finanzinstrumente,die beide von BlackRock untereinem Dach aufgelegt werden, miteinanderkombiniert, und wenn ja, welche Beweggründegibt es dafür? Dazu befragteiShares als erste Fondsgesellschaft 35europäische Finanzdienstleister, darunterPortfoliomanager, unabhängige Berater,Fondsanalysten und Rating-Gesellschaften,die zusammen rund 2,4 BillionenEuro verwalten.Überraschende ErgebnisseFür 45 Prozent aller Befragten ist laut derUmfrage die Entscheidung für passiveoder aktive Finanzinstrumente zweitrangig.Für sie stehen die Auswahl und die Kombinationder Anlageklassen an erster Stelle.Einziges Ziel ist dabei die Generierung vonAlpha, sprich die Erzielung einer Mehrrenditegegenüber dem Markt. Zu diesenopportunistischen Investoren in dieser Anlegergruppezählen insbesondere zu dreiVierteln institutionelle Multi-Asset-Investoren,auch 25 Prozent der Vermögensverwalterdenkt so. Rund jeder vierte Befragtenutzt in steigendem Maße passiv verwalteteIndexprodukte, um seine taktischenAnlageideen umzusetzen. 35 Prozent derbefragten Vermögensverwalter, 34 Prozentder Anlageberater und 20 Prozent der institutionellenMulti-Asset-Manager handeltso. Aktive und passive Instrumente werdendabei zunehmend miteinander kombiniert.Die restlichen 30 Prozent bevorzugen eheraktives Management mit der Auswahl bestimmterWertpapiere.<strong>Als</strong> Grund für die zunehmende Kombinationaktiver und passiver Instrumente werdenvon den Befragten der Kundenbedarf, dieKosten, das generelle Marktumfeld sowieregulatorische Entwicklungen genannt. Soverlangen immer mehr Kunden im aktuellenMarktumfeld nach kostengünstigenInvestmentlösungen. Selbst überzeugteVerfechter der aktiven Strategie schätzendie Vorteile solcher taktisch einsetzbarenInvestments. Genutzt werden sie von ihnenals liquide Puffer, um Mittelzu- und -abflüssebei langfristig orientierten, aktiv gemanagtenInvestments aufzufangen. Ertragsmodellefür Anlageberater beispielsweise inden Niederlanden und Großbritannien, diebisher aktiv gemanagte Fonds infolge höhererVertriebsprovisionen bevorzugten, fallenweg, so dass auch deshalb immer mehrETFs empfohlen werden.„Anleger stellen sich primär die Frage nach einer ganzheitlichen Asset Allocation“Ihre Studie über die Kombination vonaktiven und passiven Finanzinstrumentenwar die erste ihrer Art. Was veranlassteSie zu dieser Umfrage und wiebewerten Sie deren Ergebnisse?Wir erleben derzeit in Europa einen großenWandel in der Investmentlandschaft. UnsereKunden fragen uns oft, wie sie aktiv gemanagteund Indexfonds in ihren Portfolioskombinieren können. Und sie wollen wissen,wie andere professionelle Investorendies umsetzen. Aus diesem Grund habenwir diese Umfrage durchgeführt. Die wichtigsteErkenntnis: Die Debatte, ob aktivoder passiv gemanagte Produkte bessersind, kommt zunehmend aus der Mode.Die Studie zeigt, dass vor allem institutionelleAnleger sich primär die Frage stellen,wie innerhalb einer ganzheitlichen AssetAllocation ETFs neben aktiven Fonds eingesetztwerden können – auch aufgrundder zum Teil sehr unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten.Mit anderen Worten:Professionelle Anleger entscheidensich immer seltener grundsätzlich für odergegen einen der beiden Investmentstile.Welche Hindernisse gibt es laut dieserStudie noch für die Kombination beiderStrategien?Zum einen sind das bestehende Geschäftsmodelle,bei denen etwa retrozessionsbasierteErlösmodelle vorherrschen,aber auch emotionale Bindungen zu aktivenFonds, die es in dieser Form bei indexbasiertenProdukten meist nicht gibt. Hinzukommen unter anderem auch allgemeineVorbehalte, operative Hürden oder einfachnur die bis dato mangelnde Verfügbarkeit,die einer breiten Kombination beider Produktkonzepteim Wege stehen.Institutionelle Anleger wurden auchhinsichtlich ihrer Erwartungen für dieFondsbranche befragt. Wie sehen dieprognostizierten Trends aus?Sven WürrtembergerHead of Wealth Sales Germany iSharesGenerell öffnet sich die Branche zunehmendund es besteht Konsens darüber,dass die Kombination beider Investmentstilezunehmend im Investmentprozess anBedeutung gewinnen wird. Auch der wachsendeKostendruck sowie etwaige Änderungenim regulatorischen Umfeld werdennachhaltig zu einem Umdenken beitragen.Seite 23 DEZEMBER 2012