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ServiceAktiv gemanagt und ETF –widerspricht sich das nicht?Einfach, transparent und flexibel, so wird das Kürzel von ETF oft definiert. Das kommt daher, da ETFs bisher immer einenIndex passiv, d. h. 1:1, abbilden. Aus den USA schwappen jetzt jedoch aktive ETFs nach Europa, die Indizes ähnlich wiebei aktiv gemanagten Fonds outperformen möchten.War das vor rund zehn Jahren noch einfach– ETFs bildeten ganz simpel großebekannte Aktienindizes wie den EuroStoxx 500, den DAX oder den S&P 50 1:1ab. Der ETF war leicht zu durchschauenund damit äußerst transparent, die Kostenaufgrund der hochliquiden Märktesehr gering. Doch mit wachsender Zahlan ETFs wird das Produktangebot immerunübersichtlicher und man kannmittlerweile nahezu alle Assetklassenabbilden und auch auf weniger liquideMärkte oder Strategien setzen. Trotz derimmer größer werdenden Komplexitätberuhen alle ETFs nach wie vor auf Indizes.Zuletzt sorgten sogenannte aktiveETFs insbesondere in den USA für großesMedieninteresse. Zu verdanken istdies dem PIMCO Total Return ETF vonBill Gross, der in den USA binnen siebenMonaten 3 Mrd. US-Dollar einsammelnkonnte. Seit diesem Erfolg stehen aktiveFondsgesellschaften, die immer wenigeraktiv gemanagte Publikumsfonds vertreiben,Schlange, um in den ETF-Markteinzusteigen. Darunter sind Legg Mason,Franklin Templeton oder auch Fidelity.Insgesamt ist der Marktanteil von aktivenETFs in den USA mit gerade einmal8 Mrd. US-Dollar (0,7 Prozent) allerdingsnoch sehr gering. In Europa haben aktiveETFs bisher noch wenig Erfolg.Aktive ETFs beruhen nicht auf einemIndex, sondern sie investieren aktiv ineinzelne Wertpapiere oder Indexfondsganz nach dem Vorbild aktiv gemanagterPublikumsfonds. Sie werden jedochwie ETFs börsentäglich gehandelt undstellen fortwährend laufende Kurse. Umden gesetzlichen Vorgaben zu genügen,veröffentlichen sie auch stets diewichtigsten Holdings und sind damit wesentlichtransparenter als herkömmlichePublikumsfonds, die sonst nur monatlichihr Portfolio veröffentlichen.PIMCO Euro Short Maturity SourceErster an der Deutschen Börse gelisteteraktiver ETF ist der Renten-ETF PIM-CO Euro Short Maturity Source (WKN:A1H497). Er investiert vorwiegend in aufEuro lautende festverzinsliche Wertpapiereunterschiedlicher Laufzeiten mit Investment-Grade-Rating.Aufgrund des sehrschwierigen Bondmarktes kann jedochdie Jahresperformance von gerade einmal2,13 Prozent wenig überzeugen. Erträgewerden ausgeschüttet. Die Gesamtkostenquoteist mit 0,35 Prozent ähnlichgünstig wie bei vergleichbaren ETFs.Swiss & Global setzt auf aktive ETFsAuf den Markt von aktiven ETFs spezialisierthat sich die Schweizer GesellschaftSwiss & Global, die Fonds von Julius Baerverwaltet. Sie wartete in diesem Jahr gleichmit vier aktiven Aktien-ETFs auf. Investiertwird damit in die Märkte Europa (WKN:A1JT7E), Asien ex Japan (WKN: A1JT7N),Welt (WKN: A1JT7B) und Schwellenländerallgemein (WKN: A1JT7J). Die Fonds kombinierenzwei Ansätze: Trend und Value. ImTrend werden typische Anlegerfehler genutzt.So fallen häufig Aktien nach schlechtenUnternehmensmeldungen stärker alsfundamental gerechtfertigt. Ein Computersystemkann diese Differenz ausfindigmachen. Zudem realisieren Investorenhäufig auch zu früh ihre Gewinne. Daherlohnt es sich für den Fonds nach Meinungdes Managements, auf das Momentum zusetzen. Im Bereich Value setzt die Fondsverwaltungdagegen auf unterbewerteteAktien. Ein Handelssystem legt auch fest,welche Aufteilung zwischen Trend undValue erfolgen soll. Der Fondsmanagerüberzieht danach die Werte noch einmaleiner Risikoüberprüfung. Die größten 20Positionen im Fonds werden täglich veröffentlicht,das Gesamtportfolio einmal imMonat. Insbesondere der aktiv gemanagteETF auf Europa kann sich sehen lassen.Er erwirtschaftete zuletzt eine 3-Monats-Rendite von knapp 8 Prozent. Allerdingsist das Fondsvolumen bei allen ETFs nochvergleichsweise gering.Skepsis überwiegt bisherETF-Vertreter sehen diese Entwicklungüberwiegend skeptisch. Der ETF-ExperteDetlef Glow wehrt sich aufgrund der Tatsache,dass aktive ETFs den Markt outperformenmöchten, diese in die KategorieETF einzuordnen: „Meiner Ansicht nachsind aktiv gemanagte ETFs keine ETFsim engeren Sinne. Um die Anleger nichtzu verwirren, sollte man stattdessen vonExchange Listed Fonds (ELFs) sprechen,also von börsengelisteten Fonds.“ Trotzvermehrter Zulassungen glaubt er nicht,dass aktive ETFs in Europa eine besondereZukunft haben, zumal Privatanlegersowieso nur zu einem geringen Anteil inETFs investiert seien. Ob er dabei rechtbehält, wird die Zukunft zeigen.Seite 40 Dezember 2012

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