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PRESSESCHAUDie Amtsträger und die einseitigeWeltanschauungWas andere glauben, geht uns nichts an; ausser sie sitzen in öffentlichen Ämtern mit grossem Einfluss auf Gesellschaftund öffentliches Leben; dann braucht es unbedingt Transparenz. So lautet der allgemeine Konsens. DieseTransparenz sei in der Schweiz nicht immer gegeben, moniert die Zeitschrift «Mensch & Recht» (Redaktion: LudwigMinelli) mit Blick auf die Wahl von Selbstbestimmungsgegnern ins Präsidium des Nationalfonds-Forschungsprogramm«Lebensende», welches mit 15 Millionen Franken Steuergeldern u.a. auch die Sterbehilfe untersuchen will,die es als «Problem» bezeichnet, dem «vorzubeugen» sei.Mensch & RechtIm öffentlichen Bereich ist für grösstmöglicheTransparenz in Bezug aufdie weltanschauliche Position vonPersonen zu sorgen, welche in denGeisteswissenschaften, der Politikoder generell der Meinungsbildungtätig sind. Die Gesellschaft hat einenAnspruch darauf, zu wissen, mitwem man es in dieser Hinsicht zutun hat. Ein paar Beispiele:K Zwei vor nicht allzu langer Zeitneu ernannte Rechtsprofessorinnender Universität Zürich, die vomnördlichen Thunerseeufer stammendeBernerin Regina Kiener unddie Deutsche Brigitte Tag, sind alsGegnerinnen der in der Schweiz seitJahren üblichen und von einer grossenMehrheit der Bevölkerung befürwortetenForm der Sterbehilfe –Hilfe zu einem Freitod – aufgefallen.Frau Kiener zeigte dies in ihrer Antrittsvorlesungin Zürich, Frau Tagdadurch, dass sie der früheren BundesrätinEveline Widmer-Schlumpfeinen in Deutschland längst wegenGrundrechtswidrigkeit erledigtenGesetzesvorschlag unterjubeln wollte,um die Sterbehilfe abzuklemmen.[...] Beides ruft nach einer Antwortauf die Frage, in welcher Kirche diebeiden Professorinnen zu welchemGott beten, damit ihr Wirken imstaatlichen Lehramt entsprechendkritisch betrachtet werden kann.K [Das] in Meilen am Zürichsee domizilierte«Forum Gesundheit undMedizin» veranstaltete am 28. September2012 in Zürich eine Tagungunter dem Titel «Sterbe, wer will?Sterbehilfe und organisierte Suizidbeihilfeals ethische Frage undgesellschaftliche Herausforderung– Wie weiter in der Schweiz?» Eineder Referentinnen war die bereits erwähnteBrigitte Tag; ihr gesellte sichder radikale Gegner von Sterbehilfe,Dr. theol. Markus Zimmermann-Acklin hinzu. Aus Deutschland reisteProf. Dr. phil. Andreas Kruse an,Schüler des Papstbruders Georg Ratzingerund ehemaliger RegensburgerDomspatz, der in Deutschland dieAltenpolitik von CDU/CSU und derdeutschen Bundesregierung starkbeeinflusst. Die übrigen Referentendürften kaum vermutet haben, dassMettners Plattform möglicherweisezum weiteren Kreis des Opus Deigehört.K Der genannte Theologe MarkusZimmermann-Acklin hat es trotzseiner absolut einseitigen rechtskatholischenHaltung geschafft,15 Millionen Franken Steuergelderim Rahmen des Schweizer Nationalfondszu verwalten und zu verteilen.Und zwar ausgerechnet fürdas Nationale Forschungsprojekt«Lebensende» – zusammen mit BrigitteTag, die ebenfalls in dieser LeitungsgruppeEinsitz genommen hat.Dementsprechend einseitig ist dennauch dieses Forschungsprojekt geplant,in welchem nach dessen Ausführungsplanzu lesen ist, es geheauch darum, «welche Deutungen andie Stelle traditioneller religiöser Semantikentreten bzw. getreten sind,wenn beispielsweise vom Sinn desLeidens und Sterbens die Rede ist …Das Interesse gilt nicht zuletzt derWiederentdeckung und Re-Integrierungder spirituellen Dimension indie moderne Medizin, die im Selbstverständnisder Palliative Care einebedeutende Rolle spielt.»K Ebensowenig Transparenzherrscht bezüglich der weltanschaulichenVerortung der Mitglieder derNationalen Ethikkommission (NEK).Dem rechtskatholischen ehemaligenWalliser Bundesrat Pascal Couchepinist es gelungen, auch dort einenDeutschen als Präsidenten zu etablieren,Professor Otfried Höffe, demzuzutrauen ist, [...] Sympathisantdes Opus Dei zu sein. [...]K Gleiches gilt für die Ethikkommissionder SAMW, der SchweizerischenAkademie der MedizinischenWissenschaften, in der Markus Zimmermann-Acklinebenfalls sitzt. [...]Schliesslich muss dort, wo Religionsfreiheitoder Datenschutz mitwesentlichen anderen Menschenrechtenkollidieren, die Religionsfreiheitund der Datenschutz alsSchutz für wissenschaftlich unhaltbareMeinungen und Camouflagefür Unterwanderung von Institutioneneiner freiheitlichen Demokratiein den Hintergrund treten, weilsonst die Freiheit ganz allgemeinwieder durch Religion gefährdet ist.30.9.[...] Wenn festgestellt werden muss,dass eine Figur [wie] der an derUni Freiburg lehrende deutscheTheologe Markus Zimmermann –ein radikaler Gegner jeglicher vernünftigerSterbehilfe und strammerGefolgsmann des Vatikans – überForschungsgelder des Schweizer Nationalfondsausgerechnet im religiösstark umkämpften Bereich der «Bioethik»mitentscheiden kann, dannmüssen laizistisch gesinnten Bürgernnicht nur die Ohren läuten; damuss Sturm geläutet werden.30.9.EXIT-INFO 4.2012 29

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