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LA 18 -83. Jgg. Donnerstag, 3. Mai 2012 -Seite 3<br />

Signalwirkung für andere Regionen<br />

BIMS-Demo zumInternationalen Taggegen Lärm besuchte alle drei Mainspitz-Orte<br />

In Ginsheim startete derProtestzug mit Musik am Altrhein. (ast/Fotos: ast)<br />

MAINSPITZE (ast)–Drei Orte,eineDemo: Zum<br />

„Internationalen Tag gegen Lärm“ demonstrierte<br />

die BIMS (Bürgerinitiative Mainspitze gegen den<br />

Flughafenausbau) am vergangenen Mittwoch den<br />

Zusammenhalt der Mainspitzgemeinden –zumindest<br />

beim Thema Fluglärm. Bischofsheim und<br />

Ginsheim-Gustavsburg sind Gemeinden, die seit<br />

der Eröffnung der neuenLandebahnamFrankfurter<br />

Flughafenvon noch mehr Startsund Landungen geplagt<br />

werden. Ein Grund für die Bürgerinitiative,<br />

sichper Fahrrad in einem Protestzug durch dieOrtschaften<br />

zu bewegen, um gegen dieMehrbelastung<br />

zu demonstrieren.<br />

„Wir sinddas Herz der Region –<strong>nicht</strong> der Flughafen“,<br />

gab Heiko Holefleisch, Sprecher der BIMS,<br />

das Mottofür den Demonstrationszug aus.Von heute<br />

rund 480.000 Flugbewegungen im Jahr werde<br />

sich die Belastung langfristig auf bis zu 900.000<br />

Starts und Landungen steigern, befürchtet er. Obwohl<br />

bekannt sei, dass Lärm auf das Lern- und<br />

Spielverhaltenvon Kinderneinen äußerstnegativen<br />

Einfluss hat, werde die Zahl der Flugbewegungen<br />

und damit der Fluglärm im Rhein-Main-Gebiet<br />

ständig erhöht, kritisierte er.<br />

Am Ginsheimer Altrheinufer,dem Startpunkt der<br />

Rundfahrt durch die Gemeinden, kamen rund 50<br />

Menschenzusammen, darunter vieleKinder.Nachdem<br />

das Jugendinstrumentalensemble der Musikschule<br />

Maier gespielt hatte, ließen die Beteiligten<br />

gelbe Luftballons unter dem Motto „Ich lerne, du<br />

lernst, es lärmt“, inden Himmel steigen.<br />

„Wir stehen erst amAnfang der Lärmbetroffenheit“,weißDirkTreber<br />

vonder „Interessengemeinschaft<br />

zur Bekämpfungdes Fluglärms“. Seit 34 Jahren<br />

setzt sich der Ausbaugegner für den Erhalt der<br />

Lebensqualitätder Region ein. Schon zu Startbahn-<br />

West-Zeiten habe man ein Nachtflugverbot am<br />

Frankfurter Flughafen gefordert. „Es hat 34 Jahre<br />

gedauert, bis wir am größten Flughafen von<br />

Deutschland ein Nachtflugverbot erreicht haben“,<br />

stellte Treber fest. Die Signalwirkung für andere<br />

deutsche und europäische Flughäfen sei <strong>nicht</strong> zu<br />

unterschätzen. Allerdings reiche diejetzt von23bis<br />

5Uhr vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig<br />

festgeschriebene Nachtruhe <strong>nicht</strong> aus und müsse auf<br />

22 bis 6Uhr erweitert werden, forderte er.<br />

Mit den Fahrrädern an der Bischofsheimer evangelischen<br />

Kirche angelangt, warder Demonstrationszug<br />

auf rund 100 Menschen angewachsen. „Kirche<br />

ist derOrt,andem oftRuhe sein soll“, begrüßte Pfarrer<br />

Klaus Gottschlich die Demonstranten. Leider finde<br />

man in Bischofsheim bei Auto-, Bahn- und Fluglärm<br />

selten Ruhe, bedauerte er.ErzitiertezweiPassagen<br />

aus dem Alten Testament. Lärm sei damals als<br />

Kriegsmitteleingesetzt worden. Flucht sei in diesem<br />

Fall die ureigeneReaktion vonLebewesen. Die Montagsdemos<br />

am Frankfurter Flughafen zeigten, dass<br />

sich die Bürger <strong>nicht</strong> beruhigt haben und weiter für<br />

ihre Rechte kämpften, betonteUlrikeSteinbach.<br />

Nach einem Orgelstück unddem Loslassenweiterer<br />

Luftballons bewegte sich der Demonstrationszug<br />

nach Gustavsburg. Hier kamen rund 120 Protestler<br />

vor der evangelischen Kirche zusammen.<br />

Vorder Bischofsheimer evangelischen Kirche ließen die Demonstranten Luftballons mit der Aufschrift:„Wirsind<br />

dasHerz derRegion –<strong>nicht</strong> derFlughafen“ in denHimmelsteigen.<br />

In Gustavsburgwurdendie Demonstrantenvon BürgermeisterRichard vonNeumann mit einerAnsprache<br />

begrüßt.<br />

„Gegen den Fluglärm hilft kein Wall und keine<br />

Wand“, bedauerte Richard von Neumann, Bürgermeister<br />

von Ginsheim-Gustavsburg. Die Lebensqualität<br />

inder Gemeinde müsse verteidigt werden.<br />

Inzwischen sei auch bei der Landesregierung in<br />

Wiesbaden angekommen, dass Fluglärm gesundheitsschädlichist,<br />

stellteerfest. VonNeumannforderte<br />

ebenfalls diezeitliche Ausweitung des Nachtflugverbots.<br />

„Wir lassen uns dieHeimat <strong>nicht</strong> kaputt machen“,<br />

konstatierte Kreisbeigeordneter Walter Astheimer.<br />

„Diese Region steht auf der Kippe“, stellte Heiko<br />

Holefleisch fest. Die Region werde veröden, wenn<br />

dieMenschen weitersomit Fluglärmund Abgasen<br />

belastetwürden, befürchtet er.Ineinem Abschlusslied<br />

mit dem Blechbläserquartett „Euphonianz“<br />

wurde die <strong>nicht</strong> vorhandene Stille heraufbeschworen.<br />

„Die Bahn muss weg!“ forderte die Menge in<br />

einem Sprechgesang, bevor sich der Demonstrationszug<br />

nach mehr alszwei Stunden auflöste.<br />

Die Frauen sitzen beieinander<br />

und plaudern.<br />

Anhand der<br />

Sprachmuster ist leicht<br />

festzustellen, dasssie<br />

<strong>nicht</strong> alle hier in unserer<br />

Gegend aufgewachsen<br />

sind.<br />

Auf die Frage: Wo kommst<br />

du her, gibt esunterschiedliche<br />

Antworten. Ähnlich unseres<br />

Hessisch klingen die<br />

Worte der Saarländerin,<br />

der Badenerin und auch<br />

die Sprache der Frau, die<br />

stolz erzählt, sie käme „aus Mannem“,ist der<br />

unseren sehr ähnlich, wenn auch die Endungen<br />

ein bisschen unterschiedlich sind. Ganz<br />

anders klingt dieKölnerinund dieNorddeutsche,<br />

dienoch <strong>nicht</strong> lange hier lebt,fragt immer<br />

mal das eine oder andere Wort nach, das<br />

sie <strong>nicht</strong> versteht.<br />

Zwischen den plaudernden Frauen sitztDavid,<br />

Elisabeths zehnjähriger Sohn. Interessiert<br />

hat er die ganze Zeit zugehört und jetzt<br />

will er auch wassagen.Man merktesihm an.<br />

Er zappelt vor Aufregung um „seine“ Geschichte<br />

los zu werden.<br />

Der Papa ist ein Schwabe!, sagt er bedeutungsvoll.<br />

Die Mama ist Berlinerin! Elisabeth<br />

nickt zustimmend. Und ich, sagt er stolz,und<br />

ich bin ein Deutscher!<br />

Über so eine ernstzunehmende Aussage<br />

dürfen Erwachsene <strong>nicht</strong> einfachdrauflos lachen.Wir<br />

haben esuns alle verkniffen.<br />

Auch<br />

Flora<br />

Beim Lärmschutz am Ball bleiben<br />

KREIS GROSS-GERAU (pm) –Zuihrer ersten Mitgliederversammlung<br />

nach dem Flughafen-Urteil des<br />

Bundesverwaltungsgerichtskamen dieMitglieder der<br />

„Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Flughafen Frankfurt/Main<br />

(KAG)“ in Kelsterbach zusammen. In der<br />

aktuell 45 Mitglieder zählenden KAG arbeiten seit<br />

1990 Kommunen,Landkreisesowie derPlanungsverband<br />

FrankfurtRegionRheinMain zusammenund beschäftigensich<br />

dabeimit allen relevantenThemen rund<br />

um denFlughafen.<br />

Walter Astheimer, Erster Kreisbeigeordneter des<br />

Kreises Groß-Gerau und Vorsitzender der KAG, zog<br />

dabeiein vorsichtig positivesFazit desVerfahrens. Es<br />

habe sich gezeigt, wie wichtig dieSolidaritätunter den<br />

Kommunen sei: „So haben wir zumindest die Festschreibung<br />

des Flugverbots zwischen 23Uhr und 5<br />

Uhr erreicht!“ Mit dem Leipziger Urteil gehe dieArbeit<br />

der KAG in Sachen Fluglärm freilich erst richtig<br />

los, betonte Astheimers Stellvertreterin, die Darmstadt-Dieburger<br />

Kreisbeigeordnete Doris Hofmann:<br />

Manwerdesich weiter intensivmit diesem Thema befassenund<br />

dabeiinsbesondere dasThema desaktiven<br />

Schallschutzes in denMittelpunkt stellen. Dabei gelte<br />

es auch zu klären,warum es selbst in dieser sogenannten<br />

„Mediationsnacht“ immer wieder zu Ausnahmen<br />

vomNachtflugverbot komme.<br />

Wichtig ist esfür die KAG nun, bundesgesetzliche<br />

Regelungenzuschaffen,umwirksamenSchutzvor gesundheitsschädlichem<br />

Fluglärmzugewährleisten.Das<br />

Fluglärmschutzgesetz müsse dafürmindestensinseinerheutigen<br />

Regelung beibehalten werden. Die KAG<br />

Mitglieder sprechen sich dafür aus, hier alle technischen<br />

und gesetzlichen Möglichkeiten auszuschöpfen.<br />

Dabei seieswichtig,dassaucheuropaweite Regelungenkeineneuen<br />

Nachteile fürdie Region mitsich<br />

bringen.Grundsätzlich positiv sieht die KAG den geplanten<br />

Regionalfonds, mitdem ergänzende Maßnahmen<br />

des passiven Schallschutzes finanziert werden<br />

sollen. Dieser müsse aber finanziell weit besser ausgestattet<br />

sein,als dies bislangvom Land geplantsei.<br />

Einstimmigforderten dieMitglieder,dassder Fonds<br />

auf keinen Fall aus Mitteln der Umland-Kommunen<br />

mitfinanziert werden dürfe. Walter Astheimer: „Hier<br />

muss das Verursacherprinzip gelten und die Luftverkehrswirtschaft<br />

ihrer Verantwortung nachkommen!“<br />

Auf alle Fälle aber müssten dievom Fluglärm betroffenen<br />

Kommunen nachhaltigeUnterstützung erhalten.<br />

Programm des KomkiMainspitze<br />

Offroad<br />

Komödie, D2011 –ab12Jahren, 98 Minuten<br />

Freitag, 4., 20 Uhr, und Sonntag, 6., 19 Uhr.<br />

MeikePelzer hatte allesgeplant:Das Studiumfertig,<br />

die Übernahme des väterlichenBetriebs in Aussicht<br />

und die Hochzeit vor der Tür. Einmal will sie<br />

doch noch etwas Verrücktes tun und erwirbt einen<br />

vomZoll beschlagnahmten Jeep. Dann passierts:Sie<br />

erwischt ihren Verlobten mit ihrer besten Freundin<br />

im Bett! Das Chaos setzt sich fort,als sie eine große<br />

Menge Kokain im Jeep findet. Derideale Zeitpunkt,<br />

um ein neuesGeschäftsmodellzustarten. Einturbulenter<br />

Mix aus Komödie, Thrillerund Roadmovie, in<br />

dem wirklich alles aus dem Ruder läuft.<br />

Kinderfilm: Fünf Freunde<br />

Abenteuer, D2012 –ohne Altersbeschränkung –<br />

93 Minuten<br />

Sonntag, 6., 16 Uhr<br />

Eigentlich hat Georgina null Bock auf ihre Verwandtschaft,mit<br />

der sie dieSommerferienverbringen<br />

soll. Doch dann schlittert sie mit Julian, Dick,<br />

Anne und dem Hund Timmymitteninein handfestesAbenteuer:<br />

Ein paar Halunken wollen Georges<br />

VaterdessenFormel für eine revolutionäre Energiegewinnungsmethode<br />

abluchsen. Jetzt heißt es<br />

schnell handeln, denn der Erfinder-Papa sitzt ahnungslosauf<br />

einer kleinen Felseninsel vorder Küste.Ein<br />

<strong>nicht</strong> nur spannender,sondernauch ziemlich<br />

lustiger Film!<br />

The IdesofMarch –Tage des Verrats<br />

Politthriller, USA2011 –ab12Jahren, 97 Minuten<br />

Dienstag, 8., 20 Uhr, und Mittwoch, 9., 20 Uhr<br />

Stephen Myers, Berater der demokratischen Präsidentschaftshoffnung<br />

Morris, gilt in jungen Jahren<br />

schon alspolitisches Wunderkind. Für jedes Problem<br />

kennt er einen genialen Dreh oder einen schmutzigen<br />

Trick. Bald hält ersich für unfehlbar. Ertrifft den<br />

Wahlkampfchefdes anderen Lagersund lässt sich auf<br />

sexuelle Eskapaden ein. Er ahnt <strong>nicht</strong>,dasshinterseinem<br />

Rücken längst intrigiertund an seinem Untergang<br />

gearbeitetwird. Eine grandioserzählte Storyvollknisternder<br />

Spannung biszum überraschenden Finale.<br />

Kartenvorverkauf: Bürgerbüros Ginsheim und<br />

Gustavsburg (www.gigu.de) oder online: www.tickets.<br />

gigu.de. Weitere Infos: www.komki.de oder<br />

06144/20151.

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