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Vergleich Erdkabel - Freileitung im 110-kV-Hochspannungsbereich

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genden genannte Einzelmaßnahmen entstehen. Diese Kosten lassen sich ohne eine detailliertePlanung und Kenntnis der Eigenschaften und Anzahl der vorhandenen Betriebsmittel nurschwer kalkulieren. Deshalb werden hier nur eine erste grobe Kostenschätzung der Umstellungskostenvorgenommen und die grundsätzlichen Kostentreiber benannt.Grundsätzlich entstehen Kosten für die bei der NOSPE notwendigen niederohmigen Spulen inden Sternpunkten von Transformatoren. Diese Kosten sind deutlich geringer als die für die ursprünglicheingesetzten Erdschlusskompensationsspulen. Ihre genaue Anzahl und Größe kannerst aus einer detaillierten Kurzschlussstromberechnung ermittelt werden. Die Kosten sindverhältnismäßig gering und können <strong>im</strong> Allgemeinen gegenüber den beiden folgenden Kosteneinflüssenvernachlässigt werden.Aufgrund der bei einer NOSPE <strong>im</strong> Fehlerfall wesentlich höheren Ströme über Erde sind zurVermeidung von unzulässigen Schritt- und Berührungsspannungen die Erdungsanlagen unddabei insbesondere die Erdungen der <strong>Freileitung</strong>smaste zu verbessern. Die Kosten für dieseErdungsmaßnahmen werden von einem Netzbetreiber mit 5 T€/Mast abgeschätzt. Davon betroffensollen in seinem Netzgebiet ca. 1000 Maste sein. Damit würden sich Kosten für dieErtüchtigung für die Erdungen bei einer Umstellung in Höhe von 5 Mio. € ergeben.In <strong>Freileitung</strong>snetzen mit NOSPE wird die Automatische Wiedereinschaltung (AWE) /5/, /4/(Abschnitt 6.1) eingesetzt. Hiermit kann der am häufigsten auftretende einpolige Fehler, sofernes sich um einen Lichtbogenfehler handelt (ca. 80 % der einpoligen Fehler <strong>im</strong> <strong>Freileitung</strong>snetzsind Lichtbogenfehler), zum Verlöschen gebracht werden. In Netzen mit RESPEverlischt dieser einpolige Lichtbogenfehler bei richtiger Abst<strong>im</strong>mung der Kompensationsspulenvon alleine. Die AWE wird deshalb in diesen Netzen selten angewandt. Sie kann für einzelne,wichtige Stromkreise eingesetzt werden, wenn diese anfällig für Kurzschlüsse zwischenLeitern aufgrund von atmosphärischen Einflüssen sind /5/.Grundsätzlich ist die AWE <strong>im</strong> HS-Netz ein- oder dreipolig ausführbar. Entscheidend für dieAuswahl der ein- oder dreipoligen AWE sind das Betriebsführungskonzept des jeweiligenNetzbetreibers und Anforderungen an die Stabilitätsverhältnisse <strong>im</strong> Netz. Bei der dreipoligenAWE ist die Stabilität der Generatoren wesentlich stärker gefährdet als bei einer einpoligenAWE, bei der die beiden gesunden Leiter den Synchronismus aufrechterhalten können. Esdürfen die Spannungswinkel auf beiden Seiten der Leistungsschalter nicht zu stark voneinanderabweichen. Entweder ist deshalb nur eine kurze Unterbrechungszeit einzuhalten, diesmüssen die Leistungsschalter ermöglichen können, oder es ist eine Synchronkontrolle durchzuführen,wodurch sich allerdings meist längere Pausenzeiten ergeben. Neben diesen Kriterienist darüber hinaus auch der Aspekt der Versorgungszuverlässigkeit zu berücksichtigen.Hinsichtlich der Versorgungszuverlässigkeit ist die einpolige der dreipoligen AWE vorzuziehen.Generell ist für die Anwendung der ein- oder dreipoligen AWE der Netzschutz mit einerAWE-Automatik auszustatten, und es ist zur sicheren Anregung der Distanzschutz zusätzlichmit einer Unter<strong>im</strong>pedanzanregung auszurüsten. Dabei ist die Einstellung und Staffelung desDistanzschutzes neu vorzunehmen, wofür detaillierte Netzberechnungen erforderlich werden.Je nach Auswahl der ein- oder dreipoligen AWE sind jeweils geeignete Leistungsschalter sowiegeeignete Mess- und Schutztechnik einzusetzen. Bei einer dreipoligen AWE sind i.d.R.die auch <strong>im</strong> resonanzsternpunktgeerdetem Netz eingesetzten Leistungsschalter und die MessundSchutztechnik verwendbar, so dass in diesem Fall nur geringe Umrüstungskosten entstehenwürden.Demgegenüber sind für die Durchführung der einpoligen AWE einpolig schaltbare Leistungsschalterund ein entsprechend ausgelegter Netzschutz Voraussetzung. Diese sind zwar in derHochspannungsebene in der Regel vorhanden, doch sind unter Umständen nicht alle Leistungsschaltermit einem Einzelantrieb ausgerüstet. Wird bei einer Umstellung für die technischeErmöglichung der einpoligen AWE der Austausch eines Leistungsschalters notwendig,so werden die Kosten pro Leistungsschalter auf ca. 50 T€ abgeschätzt. Diese Kosten enthalten16

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