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terre des hommes Deutschland (2003): Kinderarbeit - kein Kinderspiel

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VorwortLiebe Leserin, Lieber Leser,211 Millionen Kinder unter 15 Jahren arbeiten, 186 Millionenvon ihnen werden krass ausgebeutet. Tendenzsteigend. Wo leben wir eigentlich, wenn Kinder wieSklaven schuften und wie Waren gehandelt werden?Wenn sie durch die Arbeit krank werden und nichteinmal ihren Namen schreiben lernen? Wo leben wireigentlich, wenn Schokolade, Orangensaft, Kaffeeund Tee von Kinderhand geerntet, wenn T-Shirts,Seide, Fußbälle, Teppiche von Kinderhand gefertigtsind, Diamanten von Kindern geschliffen werden?Wenn Kinder für ein mageres Essen stundenlangschuften müssen und Familien sich nicht einmalden Schulbesuch ihrer Kinder leisten können?ist längst noch nicht durchgesetzt. Und es machtSinn, Arbeit für Kinder nicht pauschal zu verteufeln,wenn sie nicht ausbeuterisch ist: In vielen Ländernund Kulturen wird die Mithilfe der Kinder sehrpositiv gesehen. So wachsen sie langsam in ihreRolle hinein und übernehmen Schritt für SchrittVerantwortung.Auch in Europa wird – mit unterschiedlichenStrategien – an einem Strang gezogen: Handel undHilfswerke etablieren Warenzeichen für Produkteohne <strong>Kinderarbeit</strong>. Verbraucherinnen und Verbraucherfragen nach und greifen zu Alternativen.Unternehmen verpflichten sich und ihre Zulieferer,1»Je<strong>des</strong> Kind hat dasRecht, vor wirtschaftlicherAusbeutunggeschützt zu werden.«Kinderrechtskonventionder VereintenNationenFoto: Jörg Böthling/agendaKrasse Ausbeutung von Kindern und Erwachsenengibt es schon lange – und in immer neuen Facettenund Ausprägungen. Ziemlich neu aber ist, dass massenhafterWohlstand neben erbärmlichster Armutsteht und dass die einen von den anderen wissen –Informationen sickern durch, Nachrichtensperrenfunktionieren nicht mehr. Und so wächst seit einigenJahren ein weltweites Netzwerk: Bürgerinitiativen aufder ganzen Welt setzen sich gegen die Ausbeutungvon Kindern zur Wehr. Sie eröffnen Schulen, helfenSchuldknechten in die Freiheit, leisten Rechtshilfe,werben für die Einschulung, stärken <strong>Kinderarbeit</strong>erin ihren Rechten. Allen gemeinsam ist, dass sie gegenAusbeutung eintreten und die politische Situation inihren Ländern zum Ausgangspunkt ihrer Strategiemachen. Da macht es Sinn, in Indien für das Rechtauf Bildung für alle zu pochen, denn die Schulpflichtdie grundlegenden Arbeitsrechte einzuhalten.Bereits 130 Staaten haben die neue Konvention derInternationalen Arbeitsorganisation ILO gegen dieschlimmsten Formen der <strong>Kinderarbeit</strong> ratifiziert.Vieles ist in Bewegung geraten, einige Erfolgewurden erzielt – zu wenig, denn Tag für Tag arbeiten211 Millionen Kinder. Aber je<strong>des</strong> Kind, das auskrasser Ausbeutung befreit wird, das arbeitet und ineiner guten Schule lernt, was es zum Leben braucht,wird mit Zuversicht antworten auf die Frage, wo wireigentlich leben.Deshalb bitten wir Sie, unsere Projekte für <strong>Kinderarbeit</strong>erzu unterstützen.Barbara KüppersReferat <strong>Kinderarbeit</strong>/Sozialstandards,<strong>terre</strong> <strong>des</strong> <strong>hommes</strong> <strong>Deutschland</strong> e.V.

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