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Gewalt gegen Frauen" bei Justitia et Pax

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chen / Partnern(innen) (den„anderen")–oder steht es an, eine intensivere Auseinanders<strong>et</strong>zungmit der eigenen Ortskirche / der eigenen Pfargemeinde einzuklagen („unser" Anteil)?In den meisten Fälen sei ein „Kehren vor der eigenen Tür" dringend angesagt! So fordertebereits die Schlusserklärung der Deutschen Dekadenkonferenz „Solidarität der Kirchen mitden Frauen" (1998), sich den besonderen Herausforderungen - vor allem der Aufar<strong>bei</strong>tungdes Themas <strong>Gewalt</strong> <strong>gegen</strong> Frauen, der Auseinanders<strong>et</strong>zung mit der Geschlechterdifferenzund der Auseinanders<strong>et</strong>zung mit der feministischen Theologie und Spiritualität - zu stellen:„Unbequeme und in unseren Kirchen noch weithin tabuisierte Themen wie <strong>Gewalt</strong> <strong>gegen</strong>Frauen [...] müssen in den Kirchen bear<strong>bei</strong>t<strong>et</strong> und nicht nur besprochen werden." 26Interessanterweise leit<strong>et</strong>en die Gespräche über das Engagement in der <strong>Gewalt</strong> <strong>gegen</strong> Frauen-Problematikfast immer über zu der ihr zugrundeliegenden Fragestellung, nämlich demVerhältnis der Mitar<strong>bei</strong>ter(innen) bzw. der Institution zur Geschlechterfrage. Die Zunahme anProjekten im Bereich <strong>Gewalt</strong> <strong>gegen</strong> Frauen sei ohne Zweifel eine Folge der wachsendenSensibilität unter den Referent(innen) in der Genderfrage. Trotzdem werde <strong>Gewalt</strong> <strong>gegen</strong>Frauen weiterhin vorangig als „Frauenthema" fokussiert, wo<strong>bei</strong> die tatsächliche Auseinanders<strong>et</strong>zungmit der <strong>Gewalt</strong>problematik häufig eng korreliere mit der Präsenz weiblicher Mitar<strong>bei</strong>ter.„Männer b<strong>et</strong>rift es nicht, die haben kein Interesse", begründ<strong>et</strong> eine Mitar<strong>bei</strong>terindiesen Trend und bezeichn<strong>et</strong> die Männerlastigkeit kirchlicher Strukturen als ein weiteresstrukturelles Hindernis <strong>bei</strong> der Ums<strong>et</strong>zung von Gegenstrategien zu <strong>Gewalt</strong> <strong>gegen</strong> Frauen imSpeziellen und der Ums<strong>et</strong>zung von gender-policies im Allgemeinen. Eine Neuorientierung inder Ar<strong>bei</strong>t der Hilfswerke werde jedoch dort spürbar, wo es einerseits gelinge, die Fragenach einer Gender-Policy nicht länger als eine Variante von „Frauenar<strong>bei</strong>t", sondern alsgrundlegende Herausforderung an die Ar<strong>bei</strong>t eines Werkes zu vermitteln. Ob es gelinge, auseiner sich in diesem Bereich abzeichnenden Sensibilisierung Impulse für Bewusstseinsbildungsprozesseim eigenen Haus und darüber hinaus im Blick auf die eigene Gesellschaftund Ortskirche zu gewinnen, bleibe derzeit offen.Die Vitalität solcher Prozesse sei allerdings weithin stark abhängig von der Zusammenar<strong>bei</strong>tengagierter Frauen und Männer und dem Einsatz informeller Ressourcen (Freizeit, persönlicheBeziehungen <strong>et</strong>c.). Ein weiteres Charakteristikum der derzeitigen Etappe scheine zusein, dass sich Bewusstsein und Engagement in Gender- und <strong>Gewalt</strong>fragen umgekehrt proportionalzur Position der Mitar<strong>bei</strong>ter(innen) innerhalb der Hierarchie verhielten: meist starkauf der Sachbear<strong>bei</strong>ter- und Referentenebene und eher selten in den Führungsgremien vertr<strong>et</strong>en.26Vgl. Busch/Vielhaus (Hg): Kirche wird anders - Unterwegs zu einer Reform der Kirchen, Klens Verlag, 1998, S.125.28

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