Ansehen/Downloaden! - ProteinMarkt
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mühlen übernommen und verarbeiten damit<br />
jetzt den größten Anteil der deutschen<br />
Ölsaaten. Der Wettbewerb am<br />
deutschen Markt teilt sich auf wenige<br />
große Mühlen und viele kleine, lokale<br />
Mühlen auf.<br />
Der US-amerikanische Cargill Konzern<br />
verarbeitet in den Werken<br />
Mainz, Riesa und Salzgitter Weichsaaten<br />
zu Öl und Schrot. Die Verarbeitungskapazitäten<br />
liegen bei<br />
rund 1,5 Mio. t.<br />
Die Produkte sind überwiegend<br />
für den nationalen Markt<br />
bestimmt: Öl für die Nahrungsmittelindustrie<br />
und technische<br />
Anwendungen, Schrot<br />
für die Mischfutterindustrie. Mit<br />
einem Anteil von über 90 Prozent nimmt<br />
Rapssaat bei der Produktion die wichtigste<br />
Stellung ein, gefolgt von Sonnenblumenkernen.<br />
Die Rapssaat stammt<br />
überwiegend aus dem deutschsprachigen<br />
Raum und zum Teil aus den<br />
angrenzenden EU-Ländern.<br />
Der US Agrarkonzern Archer Daniels Midland<br />
Company (ADM) betreibt Werke in<br />
Hamburg und Spyck, sowie Europoort in<br />
den Niederlanden. 1992 baute ADM eine Pilotanlage<br />
zur Produktion von Biodiesel auf<br />
Rapsbasis in Leer und 1995 wurde die erste<br />
deutsche Großanlage zur Herstellung von<br />
Biodiesel in Leer in Betrieb genommen.<br />
Anfang 2006 wurde das bereits 1987 von<br />
der Ölmühle Hamburg AG gekaufte Tochterunternehmen<br />
Oelmühle Leer Connemann<br />
in die heutige ADM Hamburg AG integriert.<br />
Die Ölmühle wurde 2004 geschlossen, am<br />
Standort Leer wird heute ausschließlich Biodiesel<br />
produziert.<br />
Der US-Konzern wuchs weiter auf dem deutschen<br />
Markt durch Zukauf der Soja Mainz im<br />
Jahr 1997. Die Anlage in Mainz verarbeitet<br />
Sojabohnen. Produziert wird rohes und raffiniertes<br />
Öl, Lezithin, Hoch-Protein und Normal-Sojaschrot<br />
(GMO und NON-GMO).<br />
VeredlungsProduktion 2/2007<br />
Im September 2001 wurde auch am Standort<br />
Hamburg eine Biodieselproduktion in<br />
Betrieb genommen. Die ADM Hamburg AG<br />
ist mit einer möglichen Verarbeitungskapazität<br />
von insgesamt 5,5 Mio. t für Sojabohnen<br />
und Rapssaat der größte Ölsaatenverarbeiter<br />
in Deutschland.<br />
◆ Ölsaatenverarbeitung hat eine lange<br />
Tradition<br />
Neben den internationalen Konzernen, deren<br />
Markteinstieg in den 80er Jahren begann,<br />
liegt ein großer Teil der Ölsaatenverarbeitung<br />
weiterhin bei den traditionellen<br />
Verarbeitern.<br />
Die Ölmühle Brökelmann + Co hat ihren Sitz<br />
in Hamm/Westfalen, direkt am Datteln-<br />
Hamm-Kanal. Dieser gibt dem Unternehmen<br />
eine Schiffsverbindung zum Rhein und<br />
den großen Nordseehäfen. Die großen<br />
deutschen Rapsanbaugebiete liegen vor der<br />
Tür. Sonnenblumenkerne werden per Binnenschiff<br />
aus Frankreich und den MOE-Ländern<br />
bezogen.<br />
Die Ölmühle Brökelmann ist mit einer Verarbeitungskapazität<br />
von 500.000 t spezialisiert<br />
auf die Herstellung von Speiseölen, die<br />
unter dem geschützten EU-Markennamen<br />
BRÖLIO bekannt sind. Zudem werden Futtermittel,<br />
Lecithin und Fettsäuren produziert.<br />
In Hamm wird zudem Pflanzenöl für<br />
den technischen Betrieb produziert.<br />
Als Rheinanlieger werden von der Oelmühle<br />
C. Thywissen GmbH in Neuss jährlich mehr als<br />
600.000 t Raps, Sonnenblumen-, Leinsamen<br />
und andere Ölsaaten verarbeitet. Der verkehrsgünstige<br />
Standort am Rhein gibt heute<br />
einen wichtigen logistischen Vorsprung. Eine<br />
weitere Produktionsschiene des Unternehmens<br />
ist die Herstellung von Biodiesel. Im<br />
Jahr 2002 hat die Produktionsanlage der Firma<br />
NEW (Natural Energy West) bei der die Ölmühle<br />
C. Thywissen zusammen mit Diester<br />
(Paris), Bunge (New York) und Agravis (Münster)<br />
gleichberechtigt Gesellschafter sind, in<br />
Marl ihren Betrieb aufgenommen.<br />
Am Standort Neuss befindet sich mit der<br />
Sels O. + L. GmbH Co. KG Ölmühle Raffinerie<br />
ein weiterer großer Verarbeiter von Ölsaaten.<br />
Die Verarbeitungskapazitäten liegen<br />
bei 600.000 t Ölsaaten. Unter dem Dach der<br />
Rheinischen BIO ESTER GmbH ist die Ölmühle<br />
Sels mit drei weiteren Partnern im Rheinhafen<br />
von Neuss zudem an einer Anlage zur<br />
Herstellung von Biodiesel aus Rapsöl beteiligt.<br />
Seit März 2002 werden jährlich rund<br />
100.000 t Biodiesel produziert.<br />
◆ Biodieselhersteller mit eigener<br />
Saatverarbeitung<br />
Zu den Unternehmen, die eigene Extraktionsanlagen<br />
in einer Größenordnung von<br />
600.000 t betreiben zählt die Campa AG,<br />
Ochsenfurt. Ab Mitte 2007 wird Campa am<br />
neuen Standort Straubing in einer Ölmühle<br />
(Extraktions-Pressanlage) Rapssaat zu Öl<br />
verarbeiten. Am Standort Ochsenfurt beträgt<br />
die Biodieselproduktion jährlich<br />
150.000 t und ab dem ersten Quartal 2008<br />
wird am Standort Straubing eine neue Biodieselanlage<br />
mit einer Produktionskapazität<br />
von jährlich 200.000 t in Betrieb genommen.<br />
Die Power Oil Rostock GmbH, eine 100prozentige<br />
Tochter der Getreide AG, Rendsburg,<br />
verarbeitet im Rostocker Hafen ca.<br />
500.000 t Rapssaat pro Jahr.<br />
Ein weiteres Projekt in dieser Größenordnung<br />
ist die Biodieselanlage der Neckermann<br />
Renewables Wittenberg GmbH in<br />
Piesteritz an der Elbe. Sie soll jährlich<br />
520.000 t Rapssaat zu Biodiesel verarbeiten.<br />
Die Produktionskapazität beträgt 200.000 t<br />
Biodiesel pro Jahr.<br />
Der direkte Draht<br />
Mechthilde Becker-Weigel<br />
Wirtschaftsdienst agrar, Köln<br />
Tel.:0221/3796960<br />
Fax:0221/3796700<br />
E-Mail: becker-weigel@wdagrar.de<br />
Verarbeitung<br />
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