Themenspezifische Planungshilfen - LZG.NRW
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Ortsnahe Koordinierung Häusliche Gewalt und Gesundheit<br />
4 Umsetzungsbeispiele aus der kommunalen<br />
Praxis<br />
4.1 „Gewalt und Gesundheit“ als Thema in der Düsseldorfer<br />
Gesundheitskonferenz<br />
Renate Hoop<br />
Einführung<br />
Wie bei vielen Themen, so sind auch im Bereich Gewalt und Gesundheit die vorhandenen<br />
örtlichen Strukturen zu berücksichtigen und in die Themenbearbeitung<br />
einzubeziehen.<br />
Dieser Beitrag dient als Orientierungsrahmen und Hilfestellung zur Bearbeitung<br />
dieses Themas in kommunalen Gesundheitskonferenzen. Die Konzipierung und<br />
konkrete Umsetzung sollte auf der Grundlage der jeweils örtlichen Gegebenheiten<br />
und Strukturen erfolgen. Im Nachfolgenden wird dargestellt, wie die Düsseldorfer<br />
Gesundheitskonferenz dieses Thema aufgegriffen und bisher bearbeitet hat.<br />
Relevanz des Themas „Gewalt und Gesundheit“ für Gesundheitskonferenzen<br />
Neben den bereits zuvor geschilderten individuellen gesundheitlichen Folgen für<br />
die Betroffenen werden häufig auch hohe Folgekosten im Gesundheitssystem verursacht,<br />
die sich durch rechtzeitige Hilfen und geeignete Maßnahmen verringern<br />
ließen.<br />
Unabhängig von ihrem Geschlecht brauchen Opfer von Gewalttaten schnelle und<br />
qualifizierte medizinische/therapeutische Betreuung und Versorgung sowie begleitende<br />
Hilfen.<br />
Viele Opfer wenden sich zunächst nicht an eine Beratungseinrichtung und rufen<br />
auch keine Polizei zu Hilfe, sondern suchen aufgrund von Verletzungen und<br />
gesundheitlichen Beschwerden eine Ärztin oder einen Arzt auf. Aufgesucht werden<br />
insbesondere hausärztliche, gynäkologische, chirurgische und pädiatrische Praxen,<br />
aber auch Notfallambulanzen und Kliniken, manchmal auch psychotherapeutische<br />
Praxen. Oftmals verdrängen Patienten und insbesondere Patientinnen, die Opfer<br />
häuslicher Gewalt wurden, aus Angst und Anspannung die erlebte Gewalt oder<br />
scheuen sich, diese offen mitzuteilen. Kompetenz und Sensibilität der in der<br />
gesundheitlichen Versorgung tätigen Berufsgruppen spielen deshalb bei der Erkennung<br />
von Gewalt und der Vermittlung geeigneter Hilfen eine entscheidende Rolle.<br />
Neben ihren Aufgaben der medizinischen Diagnostik und Behandlung können Ärztinnen<br />
und Ärzte für die Opfer weitergehende Unterstützung anbieten, indem sie<br />
Folgekosten verringern<br />
Ärztin und Arzt als erste<br />
Anlaufstelle<br />
33<br />
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