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Rückenmarkssyndrome (Querschnittsyndrome) - Med-Forum

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Blasenstörungen<br />

Ätiologie:<br />

Die neurologisch bedingten Blasenfunktionsstörungen sind besonders häufig bei<br />

Rückenmarkserkrankungen (z.B. Querschnitt, Multiple Sklerose). Sie können aber auch bei<br />

Krankheiten des Gehirns (z.B. Demenz, Parkinson, Hydrocephalus communicans oder<br />

normaldruck Hydrocephalus) und bei Polyneuropathien auftreten.<br />

Physiologie der Blasenentleerung:<br />

Die Blase ist ein muskuläres Hohlorgan mit glatter Muskulatur. Die glatte Muskulatur der<br />

Blasenwand wird als M. detrusor bezeichnet wird. Eine Relaxation dieses Muskels erlaubt die<br />

Blasenfüllung, eine Kontraktion des Muskels leitet die Blasenentleerung ein.<br />

Als Verschlusssystem dienen einerseits die Harnröhrenmuskulatur (M. sphinkter internus und<br />

externus) und andererseits der muskuläre Beckenboden. Diese beiden werden z.T.<br />

sympathisch und z.T. willkürlich reguliert wird.<br />

Die Innervation der Blase erfolgt:<br />

*parasympathisch<br />

*sympathisch<br />

*willkürlich<br />

Man unterscheidet ein pontines und ein sakrales Miktionszentrum. Das pontine<br />

Blasenzentrum besteht aus zwei Teilen: der median gelegenen M-Region zur Miktion und<br />

der lateral gelegenen L-Region zur Hemmung der Miktion.<br />

Das sakrale Blasenzentrum ist folgendermaßen aufgebaut:<br />

-Der Parasympathikus kontrolliert den M. detrusor, also die Blasenwand. Die<br />

parasympathischen Efferenzen stammen aus den Sakralsegmenten 2-4. Sie ziehen als<br />

N.pelvicus zum Plexus pelvicus und weiter zur Blasenwand. Der postganglionäre<br />

Transmitter ist Acetylcholin.<br />

-Die Sympathischen Fasern entspringen aus den Segmenten Th 11-L2, durchlaufen den<br />

Grenzstrang und bilden dann den N. hypogastricus. Von diesem ziehen Fasern dann zum<br />

N. Pelvicus und zum Plexus Pelvicus. Von dort vor allem zur Blasenhalsregion. Der<br />

postganglionäre Transmittter ist Noradrenalin. Im Blasenhals und Trigonum (M.<br />

sphinkter vesicae internus) liegen hpts. alpha Rezeptoren für die Kontraktion.<br />

-Der quergestreifte äußere Harnröhrensphinkter und die Beckenbodenmuskulatur<br />

werden vom somatischen (willkürlichen) N. pudendus versorgt, der seine Fasern von<br />

Segmenten S2-S4, dem sogenannten Onuf’schen Kern erhält.<br />

Die afferenten sensiblen Impulse stammen von Dehnungs- und Schmerzrezeptoren der<br />

Blasenwand und werden über den P. pelvicus und N. hypogastricus geleitet, von dort weiter<br />

zum spinalen Blasenzentrum und auch an kortikale Zentren zur bewussten Wahrnehmung von<br />

Harndrang.<br />

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