Eine Perle wartet auf Entdeckung - St. Peter-Ording
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sich nicht vor einer Regel, die da lautet: „Kühle<br />
Luft und Westwinde sind an der Küste im<br />
Frühjahr die besten Voraussetzungen für schönes<br />
Wetter.“ Erst im Hochsommer passiert es<br />
dann gelegentlich, dass sich über dem erwärmten<br />
Wasser Quellwolken bilden können.<br />
Dabei werde es aber nicht so warm, dass es in<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> oder etwas weiter im Binnenland<br />
übermäßig oft schauert. Meist gelingt es<br />
dem Wind, die Quellwolken wegzudrücken.<br />
Auch von Gewittern bleibe die Küste im Sommer<br />
weitgehend verschont, so Delfs. Diese<br />
Erfahrung kann der Leiter der <strong>Ording</strong>er Wetterbeobachtungsstelle<br />
nur bestätigen. So türmen<br />
sich oft mächtige Gewitterwolken, über<br />
dem Meer <strong>auf</strong>, teilen sich dann aber noch vor<br />
Klima-Trends<br />
dem <strong>St</strong>rand von <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>. Der eine Teil<br />
zieht im Süden über Böhl hinweg, weiter Richtung<br />
Tönning ins Landesinnere, der andere Teil<br />
schwindet nach Norden Richtung Husum oder<br />
weiter zu den Inseln. Jockel: „Sylt kriegt oft<br />
einen <strong>auf</strong> die Mütze.“ Aber auch im Binnenland<br />
bekommen die Gewitterwolken durch<br />
den <strong>auf</strong>gewärmten Boden „noch einen Schub“,<br />
können sich noch gewaltiger <strong>auf</strong>türmen und<br />
sich noch stärker abregnen. <strong>Eine</strong> Garantie<br />
kann er natürlich nicht geben, aber es passiere<br />
in den meisten Fällen nach einem solchen<br />
Gewitter-Szenario nichts. „Die Urlauber können<br />
das nicht ahnen, sie sehen die dunklen<br />
Gewitterwolken und sie verlassen in Scharen<br />
den <strong>St</strong>rand.“<br />
Die Luft kommt meist als Seewind aus Südwest- bis Nordwest und<br />
ist weitgehend frei von Schadstoffen. Der Feuchtigkeitsgehalt ist relativ<br />
gleich bleibend. Die Temperaturen an der Nordsee zeichnen sich<br />
durch die geringen Unterschiede zwischen Tag und Nacht aus, da sich<br />
das Meer langsamer erwärmt und abkühlt als die Erdoberfläche.<br />
Auch die Unterschiede zwischen den Jahreszeiten sind geringer. Die<br />
Sommer sind kühler, die Winter wärmer als im Binnenland. Die Sonnenstrahlung<br />
ist dank der reinen Luft und <strong>auf</strong>grund der Reflektionen<br />
des Wassers besonders intensiv. Der Wind ist in der Küstenregion ein<br />
treuer Begleiter. Er weht kräftig und frisch, sorgt damit im Frühjahr<br />
und Sommer für rasche Wetterwechsel und für weniger Regen als im<br />
Binnenland.<br />
„Hamburg Regen, SPO heiter“. <strong>Peter</strong> Jockel von der Wetterwarte SPO<br />
(Foto rechts) zeigt den Trend <strong>auf</strong> der Niederschlags-Grafik.<br />
Genau umgekehrt verhält es sich mit dem Seenebel,<br />
der einem gelegentlich auch im freundlichen<br />
Frühjahr begegnen kann, wenn feuchte,<br />
warme Luft über die relativ kalte Nordsee an<br />
die Eiderstedter Küste gelangt. „Da kann man<br />
nur warnen und raten, vorsichtig zu sein“, betont<br />
Jockel. Ihn rechtzeitig wahrzunehmen ist<br />
schon schwer, ihn frühzeitig vorherzusagen ist<br />
fast unmöglich. „Wattwanderern kann man<br />
nur den guten Rat geben, nie weiter als 100 bis<br />
200 Meter vom <strong>St</strong>rand wegzubleiben, denn<br />
wenn der Seenebel am Horizont zu sehen ist,<br />
dann kann es unter Umständen in zehn Minuten<br />
schon zu spät sein.“ Rainer Tittelbach<br />
Deutscher Wetterdienst: www.dwd.de<br />
NordseeMagazin<br />
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