Eine Perle wartet auf Entdeckung - St. Peter-Ording
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Sinne<br />
Ayurvedischer Hochgenuss in drei Schritten<br />
„Die Energiebahnen sollen wieder fließen, denn wenn die Energiebahnen<br />
nicht fließen, wird der Mensch krank“, erklärt Uli Koch einen der<br />
Grundgedanken der Ayurveda-Philosophie. Der Mann mit den goldenen<br />
Händen gehört zum Therapeuten-Team, das in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> den<br />
Dünen-Thermen-Gästen Gutes tut. „Wir streichen diese <strong>St</strong>örung raus,<br />
nehmen diese negative Energie selbst kurzzeitig in unseren Körper <strong>auf</strong><br />
und leiten sie dann über den Holzfußboden des Raumes nach unten ab.“<br />
Deshalb wird barfuss massiert.Vor der halbstündigen Abhyanga, wie sich<br />
die Ganzkörper-Massage aus der Ayurvedischen Medizin fachmännisch<br />
nennt, wird aber erst einmal mit einem Seidenhandschuh kräftig gepeelt.<br />
Das regt die Durchblutung an und steigert den <strong>St</strong>offwechsel. In einer kurzen<br />
Ruhephase kann der Körper danach richtig durchatmen und sich <strong>auf</strong><br />
das freuen, was einen noch er<strong>wartet</strong>.<br />
Und das ist zunächst die Abhyanga. Bei ihr wird reichlich Öl in den Körper<br />
einmassiert. Das Peeling hat die Poren geöffnet, deshalb kann die<br />
Haut das Öl besonders gut <strong>auf</strong>nehmen. „Es wird von der Haut absorbiert<br />
und zieht Schlacken und Giftstoffe aus dem Körper heraus“, beschreibt<br />
Uli Koch den gesundheitsfördernden Effekt. Die Abhyanga gilt als softe<br />
Massage. Sie ist noch ein wenig sanfter als die klassische Wellness-Massage,<br />
wie sie in der Dünen-Therme angeboten wird. Nach einer Ruhepause<br />
von etwa zehn Minuten folgt der Höhepunkt des Ayurvedischen Reinigungszeremoniells:<br />
der Shirodara, der <strong>St</strong>irnölguss. Der Körper ist entschlackt<br />
und gesäubert, nun ist der Kopf an der Reihe. 20 Minuten lang<br />
fließt aus einem kupfernen Kessel warmes Öl <strong>auf</strong> die <strong>St</strong>irn des entspannten<br />
Gastes. „Ein Fest der Sinne“, verspricht der Therapeut. „Der Gast soll<br />
alles um sich herum vergessen.“ Deshalb gibt es Watte in die Ohren und<br />
mit Rosenöl getränkte Pats <strong>auf</strong> die Augen. Danach kommt die Schwitzfolie,<br />
„denn das einmassierte Öl und mit ihm die Schlacken- und Giftstoffe<br />
müssen raus“, so Koch. „Danach“, rät er, „sollte man intensiv mit<br />
warmem Wasser duschen, aber ohne Seife, damit das Öl noch eine Weile<br />
<strong>auf</strong> der Haut bleiben kann.“<br />
Wohltuende Erschöpfung<br />
Ayurveda in der Dünen-Therme entspannt und beruhigt. Wer sich zum<br />
ersten Mal dieser indischen Gesundheitslehre mit Haut und Haaren hingibt<br />
– der kann diese rund zweistündige Anwendung körperlich unter<br />
Umständen als ziemlich anstrengend empfinden. „Viele sind danach richtig<br />
kaputt“, weiß Christina Heesch, Leiterin des Wellness-Zentrums von<br />
<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>. „Das ist die Arbeit des Körpers, die viele Menschen<br />
nicht gewohnt sind.“ Da der <strong>St</strong>irnölguss alle Sinne anspricht, sind in diesen<br />
sanften 20 Minuten durchaus heftige psychische Reaktionen möglich.<br />
Nicht nur der vom Alltag gebeutelte Körper, auch die belastete Seele<br />
kann sich zu Wort melden. Koch erinnert sich an eine Frau, die während<br />
der Shirodara dauernd die Arme hob. „Die Frau war weggedöst. Später<br />
erzählte sie mir, sie habe geträumt, dass sie <strong>auf</strong> einer Wiese rannte, sie<br />
war wieder Kind und sie wollte ihrer Mutter in die Arme l<strong>auf</strong>en.“<br />
„Wir gehen bei der Ayurveda-Massage<br />
nicht in die Muskulatur wie bei<br />
einer klassischen Massage. Es geht<br />
ja vor allem darum, das Öl in die<br />
Haut hineinzubekommen. Allein das<br />
Ausstreichen ist etwas fester. Es<br />
soll die blockierten Energiebahnen<br />
wieder zum Fließen bringen.“<br />
Uli Koch, Therapeut<br />
„Ruhe ist bei Ayurveda sehr wichtig.<br />
Es gibt Watte <strong>auf</strong> die Augen und<br />
in die Ohren, so kommt man schneller<br />
in die Entspannung. Es sollte<br />
während der Behandlung nicht<br />
gesprochen werden. Es sollte tiefe<br />
Ru-he herrschen. Viele Gäste sind<br />
nach einer Weile so entspannt, dass<br />
sie sich nur noch in einem wohligen<br />
Dämmerzustand befinden und nicht<br />
mehr richtig wahrnehmen, was mit<br />
ihnen passiert.“<br />
Christina Heesch, Leiterin des Wellness-<br />
Zentrums SPO<br />
NordseeMagazin<br />
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