Eine Perle wartet auf Entdeckung - St. Peter-Ording

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Regionale Reise durch die Es steht zwar im alten Dorfkern von St. Peter, ist aber das Haus einer Landschaft: Das Eiderstedter Heimatmuseum ist einen Besuch wert. Aus alten Zeiten: Ein Spinnrad (um 1800) und ein zweiteiliges Brautkleid mit Einstecktuch (um 1850) Das Eiderstedter Heimatmuseum liegt im alten Dorfkern von St. Peter unmittelbar neben der Kirche und dem Friedhof. Wer durch die Dorfgasse schlendert, kann das reetgedeckte Haus gegenüber dem Olsdorfer Krug eigentlich nicht verfehlen. Das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen „Haus Jessen“, nach seinem letzten Besitzer benannt, lässt bei genauerem Hinsehen noch das Äußere eines Bauernhauses erkennen. Nicht sehen lässt sich, dass aus dem eingeschossigen friesischen Langhaus mit den kunstvoll gemauerten Segmentbögen über Fenstern und Türen ein stattliches Museum geworden ist, das über zwei Etagen auf rund 460 qm einen umfassenden Einblick liefert in die kulturelle Errungenschaften der Eiderstedter Landschaft. Das Gebäude, 1752 erbaut, ist eines Museums würdig. „Doch für viele, die vorbei gehen, ist es nicht mehr als ein schönes, kleines Museum“, so der Leiter Peter Bothe, „keiner erwartet, dass es in den ersten Stock hinaufgeht.“ Diesem Problem mit der Außendarstellung will der für die Museumsbelange 58 Jahrhunderte Das Problem mit der Außendarstellung: wer vermutet schon hinter diesen Mauern 460 qm Ausstellungsfläche? zuständige Förderverein „KulturTreff“ dieses Jahr mit einem neuen Ausstellungs- und Marketingkonzept begegnen. Außerdem versprechen sich die Verantwortlichen verstärkte Aufmerksamkeit mit einer frühgeschichtlichen Ausstellung mit dem Schwerpunkt Wikingerzeit. Die Themenidee entstand im Zuge des neuen Fernradwanderwegs von St. Peter bis Maasholm, mit dem sich ab Juni auf den Spuren der Wikinger radeln lässt. Peter Bothe jedenfalls erhofft sich ein paar Besucher mehr in diesem Jahr. „2006 hatten wir um die 7000 Besucher. Bei 2,3 Millionen Übernachtungen allein in St. Peter-Ording ist das einfach zu wenig.“ Die Besucherzahlen sind nicht das einzige Problem des Museums. Seit Jahren wird die fehlende Akzeptanz des Heimatmuseums bei der einheimischen Bevölkerung bemängelt. „Alle Gemeinden sind Mitglied im Förderverein, auch die politischen Vertretungen sind uns gewogen, aber in der Öffentlichkeit ist es immer noch nicht angekommen, dass es das Haus der Landschaft Eiderstedt ist“, beschreibt Bothe die für ihn unverständliche Situation. Es seien fast ausschließlich Touristen, im Winter auch viele Klinikgäste, die das traditionsreiche Haus in der Olsdorfer Straße 6 besuchen. Die Einheimischen kommen nur gelegentlich zu einigen der zahlreichen Vortragsreihen, mit denen das Museum Lust auf Geschichte und Geschichten machen will. 54 regelmäßige Vorträge und Sonderveranstaltungen gibt es pro Tiefe Einblicke: Das Innenleben eines Haubargs (hier ein Modell von 1935) spiegelt die Arbeits- und Wohnkultur früherer Generationen. Jahr. Sie finden parterre im großen Ausstellungsraum statt. Das sorgt für den nötigen historischen Flair und macht vielleicht bei dem einen oder anderen Lust auf mehr. Bothe: „Die Vorträge locken die Leute über die Schwelle, sitzen sie dann erst einmal im Museum, werden doch einige neugierig.“ Und das aus gutem Grund. Die meisten der Exponate müssen sich nicht verstecken hinter den Ausstellungen von Heimatmuseen anderer Regionen. Die Objekte des nordfriesischen Alltags nehmen den Besucher mit auf eine Reise durch die Jahrhunderte. Es beginnt mit den Zeiten, in denen sich die Landschaft Eiderstedt formen konnte. Erst musste das vom Meer zerrissene Landgebiet durch Deichschlüsse miteinander verbunden werden. Die
Museumsleiter Peter Bothe setzt ein besonderes Schmuckstück in Gang: das Großräderuhrwerk von 1512 aus der Gardinger Kirche Bildung von Kögen, neu gewonnenen Landstrichen, die dem Meer abgerungen wurden, beginnt im 12. Jahrhundert. Das Geburtsjahr der Landschaft Eiderstedt wird auf das Jahr 1613 datiert. Seit dieser Zeit war das fruchtbare Land Ziel zahlloser Glaubensvertriebener aus den spanischen Niederlanden. Hier fanden sie eine neue Heimat, und sie haben mit ihrer Lebensweise die Kultur der Landschaft maßgeblich über die Jahrhunderte geprägt. Alltagskultur und Handwerk nehmen großen Raum ein im Eiderstedter Heimatmuseum. Ein Modell eines Haubarg, 1935 aus Holz und Reet angefertigt, erlaubt tiefe Einblicke in das ländliche Leben vergangener Zeiten. Praktische Gerätschaften und Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens, Keramiken, Metallwaren sowie einige Luxusgegenstände sind in Vitrinen untergebracht. Eine Kulturgeschichte des Lichts eröffnet sich gleich zu Beginn der Aus- In einem über hundertjährigen Bauernhaus, umgeben von einem alten Baumbestand, servieren wir unter anderem als Spezialität Fisch- und Krabbengerichte - von der Chefin selbst zubereitet. Während der warmen Jahreszeit können Sie draussen gemütlich auf der Gartenterrasse speisen, während Ihre Kinder sich auf dem Spielplatz austoben. stellung dem interessierten Auge. Ein besonderes „Schmuckstück“ ist das Großräderuhrwerk von 1512 aus dem Turm der Gardinger Kirche, das älteste Werk in Schleswig-Holstein, das, mit Seilzügen nachgerüstet, beliebtes Vorführungsobjekt ist. Sonst gibt es wenig Bewegliches, was kleine Gäste beeindrucken könnte. „Wir sind leider kein Museum, in dem Kinder viel rumspielen können“, bedauert Peter Bothe. „Anfassen verboten“, das liegt im Wesen der historischen Exponate. Welchem Objekt eine gelegentliche Berührung nichts anhaben kann, das ist die monströse Eichentruhe, die neben dem Uhrwerk aufgestellt ist. Schwer steht sie da, die rund 700 Jahre alte Lade der Landschaft Eiderstedt, deren Funktion und Herkunft laut Bothe den Experten noch immer einige Rätsel aufgebe. Ob kunstvoll bemalter Kleiderschrank oder Sekretär aus dem Biedermeier, ob primitive häusliche Feuerstelle oder eine mit kostbaren Schnitzereien versehene hölzerne Wiege aus dem Spätbarock – besonders liebevoll wird die Wohnkultur der nicht immer so guten alten Zeit im Museum abgebildet. „Besonders beliebt bei den vor allem süddeutschen Besuchern ist Regionalgeschichtliches“, so Bothe. Der Kampf mit der Nordsee, Deichbau, Sturmfluten. „Außerdem wollen die Leute sehen, wie man vor 300 Jahren gelebt hat.“ Auch Themen der letzten Jahrzehnte sind schon museumsreif. So wird die Geschichte der Eisenbahn auf Eiderstedt dokumentiert und eine 2006 eröffnete Ausstellung zur Wetterbeobachtung in St. Peter-Ording erklärt Grundlegendes zu Wind, Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und zeigt die jeweiligen Messgeräte. Es lässt sich feststellen: die Mischung der Themen und Objekte stimmt und die Anzahl der Exponate erschlägt den unbedarften Besucher nicht. Dem Wunsch von Peter Bothe, dieses Jahr mehr Besucher ins Eiderstedter Heimatmuseum zu locken, sollte nichts im Wege stehen. Rainer Tittelbach „Marienhöh“ Museen in Eiderstedt Eiderstedter Heimatmuseum, Olsdorfer Str. 6, St. Peter Dorf, Tel. 04863 / 1226; www.eiderstedter-heimatmuseum.de; März – Oktober, Di bis Sa, 10-17 Uhr, So, 10-13 Uhr Das Packhaus von 1785 am Hafen von Tönning: Tönning im Wandel der Zeiten. Mai – September Di bis So, 14.30-17.30 Uhr Der „Rote Haubarg“ im Adolfskoog bei Witzwort: Landwirtschaft anno dazumal. Dauerausstellung, Eintritt frei Theodor-Mommsen-Haus in Garding, Markt 5: Der Historiker und Nobelpreisträger im Spiegel seiner Zeit. Mo bis Fr, 9.00-10.30 Uhr und 15.00-16.30 Uhr „Haus Peters“ in Tetenbüll. Zu Gast in einem alten, liebevoll gestalteten Kaufmannsladen. März bis Mitte Januar, außer Mo, täglich 14-18 Uhr, Eintritt frei Museum „Alte Münze“ in Friedrichstadt, Am Mittelburgwall 23: Gilden und Glaube, Vereine und Fischfang – die Geschichte der Stadt. April, 1.-14. Mai, Oktober: Sa, So, Feiertage 13-17 Uhr, Di bis Fr, 15-17 Uhr; 15. 5. - 30. 9., Di bis So, 11-17 Uhr Tischlereimuseum in Friedrichstadt: Eine Tischlerei wie vor 100 Jahren. Ab Juli 2007, davor Gruppentermine nach Vereinbarung, Tel.: 0163 / 1730 056 Juli bis September: - montags Bratkartoffel-Buffet - jeden Mittwoch: Steakteller - jeden Freitag: Fischteller (Scholle, Aal, Rotbarsch) Fremdenzimmer mit Bad/WC ab 27,- € Ferienwohnung mit 2 Schlafzi. ab 27,- € (Haustiere nach Absprache) St.Peter Ording Landgasthof Fischrestaurant Inh. Frauke Petersen · 25836 Welt · Eiderdammstrasse 1 · Tel. 04862/8100 · Fax 17552 · urlaub@marienhoeh.de Tating Garding Vollerwieck NordseeMagazin Welt 59
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