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MIS_Einblick(e) - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft

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D U R C H B L I C KDer Altenquotient ist die statische Relationder Altersgruppen 20-64 Jahre(Erwerbstätige) zur Altersgruppe älter 65Jahre (Ruheständler). Der Altersquotienthalbiert sich von 3:1 in 2007 auf 1,6:1 in2050. Das bedeutet im Klartext: Tragenheute noch 3 Erwerbstätige zur Versorgungeines Rentners bei, sind es 2050 nurnoch 1,6 Erwerbstätige.Sieht man sich die Häufigkeitsentwicklungder unter Kostengesichtspunktenwesentlichsten Erkrankungen pro100.000 Einwohner (Morbidität) bis 2050an, wird das erschreckende Ausmaß desProblems deutlich.Viele besonders schwere und teureErkrankungen des Auges, des Skelett -systems, der Atemwege, des Herzkreislaufsystems,der Psyche und auch Tumoresteigen über 100 Prozent an.Natürlich kann niemand die Zukunftsicher voraussagen. Eins scheint mirjedoch sicher: Wir stehen nach Art undUmfang vor ganz außergewöhnlichenProblemen in der Gesundheitspolitik,sowohl in finanzieller wie auch in personellerHinsicht. Dies trifft insbesonderefür die Zeit nach 2020 zu, dem Jahr, vondem an die geburtenstarken Jahrgängedas Rentenalter erreichen.Da die Bevölkerung immer älter wird,werden die Krankheitskosten drastischsteigen, denn mit zunehmendem Alterwird unsere Gesundheit immer teurer,wie aus den Daten der gesetzlichen Krankenkassenleicht erkennbar ist.Durchschnittsausgaben der GKV 2005pro Patientfür 10-Jährigefür 30-Jährigefür 50-Jährigefür 70-Jährigefür 90-Jährige847 Euro1.130 Euro1.752 Euro3.393 Euro4.895 EuroEs sollen jetzt keine weiteren Überlegungenzu den Kosten im Gesundheitswesenangestellt werden. Es sei jedoch unmissverständlichgesagt, die Kosten werden insolchem Ausmaß steigen, und gleichzeitigdie erwerbstätige Bevölkerung inDeutschland abnehmen, dass alle Sozialsystemevor gigantischen personellenund finanziellen Herausforderungen stehen.Die bisherigen Strategien zur Bewältigungpersoneller oder finanzieller Krisenwerden nicht mehr ausreichen.Es müssen neue Konzepte entwickeltbzw. weiterentwickelt werden, um dieSozialsysteme, einschließlich des Gesundheitssystems,auf hohem Niveau zu erhalten.Dies sollte unser aller gemeinsamesInteresse sein, nicht zuletzt auch im eigenenInteresse.Im Krankenhaus sind mit Ökonomisierungvon Arbeitsabläufen und StandardisierungenRessourcen im Krakenhausalltagvon Verwaltung, Technik, bis über allemedizinischen Bereiche weitest gehendoptimiert worden. Einsparpotential seheich in den Krankenhäusern der Regionkaum noch, weder im Personalbereichnoch finanziell.Der deutsche Bundestag hat festgestellt:„Die Gesellschaft ist der Bereich, wosoziale Probleme gelöst werden können.Die Ressourcen und Potentiale der Bürgerzu erschließen und zur Geltung zu bringen,ist deshalb nicht nur ein wichtigerBeitrag zur Beteiligungsgerechtigkeit,sondern auch eine entscheidende Voraussetzungfür die Reformfähigkeit unseresGemeinwesens.Es besteht Einigkeit darüber, dass ohnebürgerschaftliches Engagement vieles inunserem Lande zum Stillstand kommenwürde. Weder der soziale noch derGesunheitsdienst würden funktionieren.Die Grenzen staatlicher Leistungs- undSteuerungsfähigkeit sind erreicht odersogar überschritten. Mit einer wachsendenAnspruchshaltung der Bürger einerseitsund einem immer stärker zentralisiertenund bürokratischen Betreuungsstaatandererseits, haben sich Eigeninitiative,Mitverantwortung und Gemeinsinnverflüchtigt.Von der Wiege bis zur Bahre sorgt derStaat für uns. Dieser politische Irrglaubeder letzten Jahrzehnte war und ist falsch,er kommt uns teuer zu stehen. Wir habenuns alle gemeinsam der Illusion derStaatsversorgung hingegeben und – wosie nicht ausreicht – in die Hände von Versicherungenbegeben. In den letzten 30Jahren haben wir unsere Erwartungenmehr und mehr auf den Staat verlagert,statt Aufgaben in Selbstorganisation zulösen.Bürgerliches, ehrenamtliches Engagementwird entscheidend für die Lösungoder zumindest Milderung der angesprochenenkünftigen Probleme sein. DieZukunft des bürgerschaftlichen Engagements,des bürgerlichen Ehrenamtes,wird entscheidend davon abhängen, wieviel Verantwortung Bürger übernehmenwollen und können und welche Gestaltungsräumeder Staat zubilligt.„Hinter dem Engagement und den darauserwachsenen Netzwerken bereichsübergreifenderzivilgesellschaftlicherKooperation mögen verschiedenste private`Motive stehen. Sie haben darüberhinaus gleichsam als Nebenwirkung einewichtige Funktion für die Stabilität undEntwicklung – sowie die Zukunftsfähigkeitim Sinne von Nachhaltigkeit, modernerGesellschaften.“ (Deutscher Bundestag)Die Lebenserwartung in Deutschlandliegt zurzeit für Männer und Frauen beiüber 80 Jahren und sie steigt weiter.Dabei nimmt die Anzahl der gesundenLebensjahre zu, die der mit Krankheitbelasteten bleibt konstant. DieserGewinn an gesunden Lebensjahren istnicht nur für jeden einzelnen, sondern fürunsere Gesellschaft insgesamt ein groß -artiger Gewinn.Der Gewinn für die Gemeinschaft wirddaran erkennbar, dass fast alle gesundenälteren Menschen aktiv sein, sich nützlichmachen wollen für sich und andere.37 Prozent der so genannten „jüngerenSenioren“ im Alter zwischen 65 und 69Jahren sind ehrenamtlich aktiv, über 70Prozent dieser Altersgruppe möchtenehrenamtlich aktiv sein.Dies ist ein unschätzbarer Pool an Leis -tungsfähigkeit und -bereitschaft. Hierinliegt eine große Chance, die Herausforderungender Zukunft zu meistern. Hierauskönnte ein neues Miteinander von Jungund Alt erwachsen, auch ein Teil Generationengerechtigkeitund -ausgleich.Aufgaben für Ehrenamtliche gibt es mehrals genug im Krankenhaus.Für Ärzte, Pflegende und alle Professionellenim Krankenhaus wird eine weitergehendeVerdichtung der Arbeitsintensitätzu höherer Arbeitsbelastung führen.Ehrenamtliche können die Professionellenim Krankenhaus nicht ersetzen, sondernnur ergänzen wo eine ganzheitliche Versorgungdes Patienten anders nichtgewährleistet ist, aufgrund eingeschränkterPersonalschlüssel.EINBLICK(E) | 11

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