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MIS_Einblick(e) - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft

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W E I T B L I C KSchmerzmanagement ist so wichtigwie BlutdruckmessenClemenshospitalAllein in Deutschland leiden rund15 Millionen Menschen unterchronischen Schmerzen. Immernoch glauben viele Menschen, gerade imKrankenhaus starke Schmerzen aushaltenzu müssen. Diese Situation wird in Müns -ter durch ein weltweit einzigartiges Forschungsprojektauf kommunaler Ebenebeleuchtet. Ziel dieses Projektes ist eineoptimale Schmerzversorgung für allebetroffenen Patienten. Im Clemenshospitalzog das Aktionsbündnis SchmerzfreieStadt Münster nach der ersten Befragungsetappeeine Projekt-Zwischenbilanz.Über 3.000 Krankenhausbetten gibt es inden sechs im Projekt untersuchten münsterschenKrankenhäusern. Im Clemenshospitalist die Behandlung der Schmerzenso elementar wie das Messen desBlutdrucks und der Körpertemperatur:„Egal ob Pflegender oder Arzt: Schmerzmanagementist das erste, was jeder lernenmuss, der hier eine Stelle antritt“, soProf. Dr. Ralf Scherer, Ärztlicher Direktor.Das Wichtigste dabei: Die Messung derSchmerzintensität. „Bei der speziellenSchmerztherapie befragen wir unserePatienten mehrmals täglich“, berichtetScherer.„Um möglichst alle Patienten schmerztherapeutischindividuell und umfassendzu betreuen, braucht es effektive Strukturenin den Kliniken“, erläutert ProjektleiterProf. Dr. Jürgen Osterbrink bei derVorstellung des Aktionsbündnisses mitbundesweitem Modellcharakter. Dassdiese Strukturen keinesfalls selbstverständlichsind, zeigen Ergebnisse aus demVorgängerprojekt „Schmerzfreies Krankenhaus“:Demnach glauben 90 Prozentder Ärzte und Pflegende, nicht genugüber Schmerzmanagement zu wissen.„Das zeigt uns, dass wir mit unseremKonzept auf dem richtigen Weg sind, umnoch mehr Kliniken bei der Entwicklungeines nachhaltigen Schmerzmanagementszu unterstützten“, so der Expertevon der Paracelsus Medizinischen Privatuniversitätin Salzberg.„Bereits am zweiten Arbeitstag werdenausnahmslos alle neuen Pflegekräfte imSchmerzmanagement geschult“, berichtetMartina Rettig, die als Pain Nurse imClemenshospital die Stütze der stationärenSchmerztherapie ist. Seit einem Jahrist die Fachkrankenschwester für Anästhesieund Intensivpflege Schnittstellezwischen Patient, Station, Chirurg undnachgeschalteten Maßnahmen: „Häufigendet die schmerztherapeutische Versorgungaber mit der Entlassung aus demKrankenhaus. Daher ist es wichtig, dieBetroffenen auch in der Zeit nach demKrankenhausaufenthalt zu versorgen.“„Wo Schmerz den Alltag bestimmt,schwindet die Lebensqualität. Arbeit wirdzur Qual, Freizeit zur Worthülse, die Familieleidet und schlimmstenfalls wird kostbare,verbleibende Lebenszeit zum Wartenauf Erlösung degradiert. Gerade deshalbwollen wir mit unserem Projekt alleBetroffenen und Beteiligten für dasThema Schmerz sensibilisieren“, verdeutlichtOsterbrink.Allein im Jahre 2009 wurden in den Fachabteilungendes Clemenshospitals über4.300 Patienten operiert. 1.030 Stundenhaben sich die Anästhesisten und die PainNurse im Rahmen der Schmerzvisite umihre Patienten gekümmert. Bei den operiertenPatienten setzt des Team des Akutschmerzdienstesauf moderne Therapieverfahren:Regionalanästhesieverfahren mitKathetern werden bereits intraoperativ zurAusschaltung des chirurgischen Schmerzesbenutzt und postoperativ so lange fortgesetzt,bis der Patient mit leichten Schmerzmittelnalleine zurecht kommt. Für zahlreicheOperationen stellt die Kombinationeiner Regionalanästhesie mit einer „leichtenVollnarkose“ ein für den Organismuswenig belastendes Verfahren dar. Nach derOperation sind die Patienten schnellerwach und vor allem schmerzfrei.Mit sogenannten PCA-Pumpen (PatientControlled Analgesia = patientengesteuerteSchmerztherapie) können die Patientenihre Schmerztherapie aktiv mitgestalten.Jederzeit können sie per Knopfdruckselbst bestimmen, wie viel Schmerzmittelsie sich zuführen. Die Sicherheitselektronikder Pumpe macht Überdosierungenunmöglich. Dieses Verfahren wird stetsvon Anästhesisten des Akutschmerzdiens -tes überwacht. Auch bei der Beendigungder Therapie hat der Patient ein Mitspra-28 | EINBLICK(E)

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