18 Titel <strong>WiYou</strong>: Wirtschaft und Du · <strong>04</strong>/<strong>2009</strong> Foto: René Weigel
Ihr Weg über eine <strong>Ausbildung</strong> in einer Bank war Mandy schon relativ frühzeitig klar. Bereits in der zehnten Klasse absolvierte sie ein Praktikum bei der Comme<strong>rz</strong>bank und wählte anschließend ihre Leis - tungsfächer für das Abitur mit Mathematik und Wirtschaft zielführend in Richtung Karriere im Finanzsektor. Auch am Planspiel Börse, welches jedes Jahr vom Deutschen Sparkassen- und Giro ver band (DSGV) ausgerichtet wird, nahm sie im Vorfeld ihrer <strong>Ausbildung</strong> zwei Mal mit Gewinnmaximierung teil. Für ihren so gebildeten Berufswunsch bewarb sie sich dann auch direkt nach dem Abschluss und bekam prompt mehrere Zusagen. Ihr Ziel war es dabei, in der Nähe ihrer Heimat Arnstadt zu bleiben und so entschied sie sich für die Sparkasse Mittel thüringen. Die bot ihr, wie sie sagt, sehr gute Chan cen, nach ih- rer <strong>Ausbildung</strong> übernommen zu werden. Und auch die Größe des Unternehmens hatte für sie natürlich seine Reize. Mittlerweile ist Mandy im zweiten Lehr - jahr und hat sozusagen ihre erste Zwischenbilanz hinter sich. Denn nach jedem Aus bildungsabschnitt stehen neben schulischen Prüfungen auch Unterneh - mensbeurteilungen auf dem Programm. Dabei werden Man dys Leis - tungen und Fortschritte mit ihr durchgesprochen, wodurch sie einen Überblick über ihren Wissensstand bekommt. Flexibilität wird heute in jedem Unternehmen vorausgesetzt. Im Falle der Sparkasse heißt das, dass du während deiner <strong>Ausbildung</strong> auf keinen Fall in einer Filiale im Heimatkreis eingesetzt wirst. Denn dort hättest du Einblick in die vertraulichen Daten all deiner Freunde und Nachbarn. So nimmt Mandy ihre 60 Kilometer täglichen Arbeitsweg in Kauf. Und sie tut es gerne. Bisher war sie schon in zwei verschiedenen Filialen eingesetzt und überall wird sie von den Mitarbeitern gefördert und gefordert. Sie wird direkt in laufende Prozesse integriert und das vielbesagte Kaffeekochen stand bei ihrer <strong>Ausbildung</strong> noch nie zur Debatte. Rubrik Das Planspiel Börse wird seit über 25 Jahren von den Sparkassen ausgerichtet. Es ist ein international angelegtes Planspiel, bei dem man sein Geschick an der Börse testen kann. Ausgewählte Wertpapiere stehen zum Handeln bereit und die Werte orientieren sich an den tatsächlichen Marktentwicklungen an der Börse. Das Planspiel gibt es für Schüler und Studenten separat. Teilnehmen kann prinzipiell jeder. Anmeldungen nehmen die veranstaltenden Sparkassen entgegen. Nach der erfolgreichen Anmeldung bekommt jede Gruppe ein Depot mit 50.000 Euro, die sie gewinnbringend anlegen muss. Sieger ist die Gruppe, die am Ende das meiste Geld erwirtschaftet hat. Sowohl das Planspiel für Schüler, als auch das für Studenten beginnt in diesem Jahr am 5. Oktober. Anmel dungen sind noch bis zur Halbzeit am 10. November möglich. Ende des Spiels ist der 15. Dezember. ! www.planspiel-boerse.de <strong>Ausbildung</strong> zur Bankkauffrau Den ganzen Tag im feinen Zwirn, die Bluse jeden Morgen gebügelt und die Haare wie frisch vom Friseur. So sieht er aus, der typische Bankangestellte. Zumindest erwartet man es von ihm. Das sind allerdings lediglich die äußeren Attribute, die ein angehender Bankkaufmann beziehungsweise eine Bankkauffrau aufweisen sollte. Eine solche ist Mandy Feist. Sie steht gerade am Anfang ihrer Karriere bei der Sparkasse und hatte einige Qualifikationen mehr vo<strong>rz</strong>uweisen, als gepflegtes Aussehen, was für sie mittlerweile zum Alltag gehört. <strong>WiYou</strong> hat die angehende Bankkauffrau zu ihrer Entscheidung für die Sparkasse, ihren Aufgaben und ihren Wünschen für die Zukunft befragt. Foto: Thomas Weccard, Ludwigsburg Bei der Frage, was Mandy an ihrer <strong>Ausbildung</strong> besonders mag, antwortet sie zielsicher: „Man lernt sehr viele Menschen kennen, Kunden und Kollegen, und man entwickelt sich selbst weiter, ich bin viel selbstbewusster als in der Schule.“ Und selbst der Finanzkrise kann Mandy noch Positives abgewinnen, denn dadurch lernt sie, wie sie sagt, „die großen Zusammenhänge kennen.“ Was passiert, wenn der Leitzins verändert wird? Warum wird es schwerer für Unternehmen, Kredite zu bekommen? Das sind Fragen, die Mandy mittlerweile beantworten kann, und deshalb darf sie teilweise schon selbstständig mit Kunden arbeiten. „Da wird Praxis richtig hautnah erlebt“, strahlt Mandy mit leuchtenden Augen. „Man lernt sehr viele Menschen kennen, Kunden und Kollegen, und man entwickelt sich selbst weiter, ich bin viel selbstbewusster als in der Schule.“ Für alle, die überlegen, eine <strong>Ausbildung</strong> zum/r Bankkaufmann /-frau zu machen, weiß Mandy, dass es auf jeden Fall ratsam ist, eine gewisse Affinität für Zahlen zu haben und Eigeninitiative zu zeigen. Man könnte Tag für Tag am Service stehen oder aber man setzt sich ab und zu mit Mitarbeitern in Beratungsgespräche oder arbeitet hinter den Kulissen. Dadurch erfährt man am meisten aus der Praxis und lernt am schnellsten. Das wiederum ist wichtig für die Berufsschule, die für Azubis der Sparkasse Mittelthüringen in Gispersleben ist. Ihre Zukunft kennt Mandy noch nicht genau. Sie überlegt, danach ein Studium aufzunehmen. Ob sie aber den Weg über die Sparkas - senakademie geht, ist noch nicht sicher. Fest steht aber, wenn sie weiterhin so gut dabei ist, wie bisher, dürfte ihr einer Karriere bei der Sparkasse nichts im Weg stehen. (rw) <strong>04</strong>/<strong>2009</strong> · <strong>WiYou</strong>: Wirtschaft und Du 19