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26<br />
Titel<br />
Ich bin von Anfang an politisch<br />
Peter Metz stammt aus Erfurt, ist 24 Jahre und Landesvorsitzender der Jungsozialisten in <strong>Thüringen</strong>. Die JuSos sind der<br />
Jugendparteiverband der Thüringer Sozialdemkoraten, also der SPD. Nach dem Abitur machte er Zivildienst als Pfleger und<br />
schloss dann noch ein freiwilliges soziales Jahr als Pflegediensthelfer an. De<strong>rz</strong>eit ist er in den Endzügen seines Studiums der<br />
Geschichte und Philosophie an der Friedrich Schiller Universität in Jena. Zum Interview traf <strong>WiYou</strong> Peter in seinem neuen<br />
Büro in Erfurt. Neben dem noch nicht ganz fertigen Interieur sieht man den anstehenden Wahlkampf in Form sich stapelnder<br />
Plakate, die darauf warten, die Stadt zu zieren. Peter führt noch wichtige Telefonate und nimmt sich dann Zeit für <strong>WiYou</strong>, um<br />
einige wichtige Fragen zu beantworten.<br />
Wie bist du zur Politik gekommen?<br />
Ich war lange Zeit in der Schule aktiv als Klassen- und Schülersprecher,<br />
und auch meine Familie ist komplett politisch. Mein Vater ist in der SPD<br />
hier in Erfurt und so bin ich von Anfang an politisch e<strong>rz</strong>ogen aufgewachsen.<br />
Meine erste Aktion war noch zu DDR-Zeiten, als in Erfurt das<br />
Andreasviertel abgerissen werden sollte. Mein Vater erklärte mir, was<br />
das Vorhaben war, und da bin ich als fünfjähriger Bengel mit einem<br />
„Ich bin schon als fünfjähriger Bengel mit einem Plakat losgezogen,<br />
Und wie schaffst du es, deine <strong>Ausbildung</strong>/<br />
Arbeit, Familie und die Politik in Einklang zu<br />
auf dem ‚Spielplätze statt Parkplätze‘ stand.“ bringen?<br />
Das bekommt man nur mit einem guten Zeit ma nage -<br />
ment auf die Reihe. Und das war für mich ein langer<br />
Plakat losgezogen, auf dem „Spielplätze statt Parkplätze“ stand. In der Lernprozess. Als ich mein Studium begann, war ich auch schon<br />
Schule habe ich mich vor allem für Arbeit gegen Rechts stark gemacht Landesvorsitzender der JuSos. Nicht, das ich das bereute, aber es war<br />
und bin darüber quasi in die Politik eingestiegen.<br />
schon extrem schwer am Anfang. Man ist sofort in gewisse Strukturen<br />
integriert, spricht mit hohen Parteifunktionären und Vertretern der<br />
Medien. Das braucht viel Einarbeitungszeit, weshalb ich anfangs mein<br />
Und warum hast du dich für die JuSos entschieden?<br />
Studium oft vernachlässigte. Aber mit der Zeit bekommt man das in<br />
Anfangs habe ich mir alle Parteien im linken Spektrum angeschaut und den Griff. Teilweise zückt man dann sogar den Terminkalender, wenn<br />
habe dann gesehen, dass die ökologische, soziale und vor allem auch man sich mit Freunden treffen möchte.<br />
<strong>WiYou</strong>: Wirtschaft und Du · <strong>04</strong>/<strong>2009</strong><br />
die Frage nach Demokratie am besten in der SPD verquickt ist. Es war<br />
also bei weitem nicht so, dass mich mein Vater dazu drängte. Im<br />
Gegenteil, wir haben immer noch sehr kantige Dispute. Es war wirklich<br />
dieser Dreiklang, der mich an der SPD begeistert hat und darüber hinaus<br />
auch das historische Bewusstsein der Sozialdemokratie.<br />
Foto: privat