Online- und Multimediainstrumente zur Kompetenzerfassung - ABWF
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3 Internetbasierte Kompetenzdiagnose –<br />
Konzeption <strong>und</strong> Verfahrensdarstellung<br />
Ausgehend von Zielen <strong>und</strong> Funktionen der internetbasierten Personalrekrutierung<br />
konzentriert sich der zweite Teil der Studie auf die Frage, wie die eignungsdiagnostische<br />
Qualität von online- <strong>und</strong> multimediagestützten Verfahren<br />
<strong>zur</strong> Kompetenzdiagnose zu beurteilen ist <strong>und</strong> welchen Beitrag diese für<br />
strategische Zielsetzungen einer internetbasierten Personalrekrutierung leisten<br />
können. Hierzu werden Verfahren <strong>zur</strong> online- <strong>und</strong> multimediagestützten<br />
Kompetenzmessung dargestellt.<br />
<strong>Online</strong>- <strong>und</strong> multimediagestützte Verfahren <strong>zur</strong> Kompetenzmessung unterscheiden<br />
sich in ihren Zielsetzungen <strong>und</strong> Anwendungsbereichen. Das Spektrum<br />
beginnt bei internetbasierten Persönlichkeits-, Einstellungs- oder Leistungstests,<br />
die – als öffentlich zugängliche Dienstleistungsangebote – dem Nutzer auf<br />
der Basis der erreichten Ergebnisse ein direktes Feedback zu einer spezifischen<br />
eignungsdiagnostischen Problemstellung übermitteln, bspw. als Hilfestellung<br />
zu seiner beruflichen Orientierung beim Einstieg in das Arbeitsleben (vgl. z. B.<br />
das Konzept EXPLORIX ® ). Diesen offenen Dienstleistungen stehen Rahmensysteme<br />
der beruflichen Eignungsdiagnose gegenüber, in denen die gezielte<br />
Vermittlung von Unternehmens-, Karriere- <strong>und</strong> Arbeitsplatzinformationen auf<br />
die Akquisition potenzieller Bewerber gerichtet ist, deren berufsbiografische<br />
Daten systematisch auf der Basis computergestützter Persönlichkeits- <strong>und</strong><br />
Leistungstests ergänzt werden, um im Ergebnis Personalrekrutierungsentscheidungen<br />
treffen zu können (vgl. z. B. das Konzept CYQUEST, Diercks u. a.<br />
2003).<br />
Die Beurteilung der eignungsdiagnostischen Qualität dieser Konzeptionen<br />
internetbasierter Kompetenzmessung kann nur eingeschränkt an den Verfahrensweisen<br />
<strong>und</strong> den klassischen Kriterien der psychologischen Diagnostik<br />
(Objektivität, Reliabilität, Validität) anschließen, die auf die Beurteilung<br />
der Messung gut eingrenzbarer Konstrukte ausgerichtet sind, wie z. B.<br />
Intelligenz, Motivation, gr<strong>und</strong>legende Fertigkeiten. Internetbasierte Kompetenzdiagnosen<br />
beziehen sich auf ein mehrdimensionales Konstrukt, das<br />
nicht mit einer einzelnen eignungsdiagnostischen Methode erfasst werden<br />
kann. Dies zeigt sich u. a. im Prinzip der Multimodalität (vgl. Schuler 2000,<br />
S. 53), d. h. dass diese Konzeptionen auf der Kombination verschiedener eignungsdiagnostischer<br />
Methoden beruhen <strong>und</strong> aus diesem Gr<strong>und</strong>e ihre Qualität<br />
nicht allein auf die Konstruktion der Einzelverfahren <strong>zur</strong>ückgeführt werden<br />
kann.<br />
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