Ausgabe online lesen.... - beim AWO Ortsverein Herborn eV
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IN DIESER AUSGABE<br />
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23<br />
24<br />
30<br />
Titel: <strong>AWO</strong><br />
<strong>AWO</strong> aktuell<br />
Dr. Hoppel bewegt Kinder<br />
6<br />
16<br />
20<br />
Titel<br />
<strong>AWO</strong>-Forderungen an die Politik<br />
Interview mit Frank-Walter Steinmeier<br />
Was hält die Gesellschaft zusammen?<br />
12 Jahre Freiwilligeneinsatz in Altenzentren<br />
der <strong>AWO</strong> Nordhessen<br />
Internationales<br />
Fachinformationen<br />
Impressum<br />
Publikationen<br />
Ländermagazin<br />
Rätsel<br />
BLICKPUNKT<br />
Zur Wahl<br />
Rainer Brückers<br />
Bundesvorsitzender<br />
Angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise bekommt die anstehende<br />
Bundestagswahl eine zusätzliche Bedeutung. Die<br />
Wählerinnen und Wähler entscheiden auch darüber, wem sie<br />
das Vertrauen schenken, um anstehende Belastungen für den<br />
Sozialstaat sozial gerecht auszugestalten.<br />
Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist ohne einen starken<br />
Sozialstaat nicht denkbar. Um soziale Ungerechtigkeiten<br />
zurückzudrängen, die Finanzmärkte zu kontrollieren und die<br />
Sozialversicherungen langfristig zu finanzieren und auszugestalten,<br />
fordert die <strong>AWO</strong> weitere Kraftanstrengungen von allen<br />
politischen Ebenen.<br />
So muss der Kampf gegen die Armut in unserer Gesellschaft<br />
eine höhere politische Priorität haben. Die Sozialhilfesätze<br />
und die Grundsicherungsleistungen entsprechen nicht<br />
mehr dem notwendigen Existenz- und Kulturminimum und müssen<br />
deshalb angehoben werden. Zur Bekämpfung der Armut,<br />
in der weit mehr als zwei Millionen Kinder aufwachsen, fordern<br />
wir die Umsetzung unseres gestuften Modells einer Kindergrundsicherung<br />
für alle Kinder.<br />
Arbeit muss so bezahlt werden, dass Vollerwerbstätige davon<br />
ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Es ist nicht länger<br />
hinnehmbar, dass in Deutschland Millionen Menschen in Mini-,<br />
Teilzeit- und Leiharbeitsverhältnissen arbeiten, die nur durch die<br />
Aufstockung mit Sozialleistungen das Existenzminimum sichern.<br />
Wer gesetzliche Mindestlöhne verweigert, verkennt, dass Lohnarmut<br />
zu Kinderarmut führt und in Altersarmut mündet.<br />
Die Sozialversicherung muss in allen Zweigen solidarisch<br />
gestaltet werden und mittelfristig zu einer Bürgerversicherung<br />
ausgebaut werden, in die alle Einkommensarten einbezogen<br />
sind und in die alle Versicherten gemäß ihrer Leistungsfähigkeit<br />
Beiträge einbezahlen. Dies fordern wir seit Jahren, aber<br />
es kam leider auch in den vergangenen vier Jahren der Großen<br />
Koalition keine Bewegung in die Sache.<br />
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat deutlich gezeigt: Ohne<br />
regulierende Maßnahmen des Staates geht es nicht. Die ungezügelten<br />
freien Kräfte des Marktes sind nicht in der Lage,<br />
den Missbrauch von Marktfreiheit zu verhindern und dem<br />
rücksichtlosen Profitstreben einen Riegel vorzuschieben. Es<br />
darf aber nicht sein, dass der Staat mit hohem finanziellen<br />
Aufwand für Teile der Wirtschaft einspringt und auf den Schulden<br />
'sitzen bleibt'. Denn: Noch ist gar nicht absehbar, ob mit<br />
der Verschuldung zur Rettung von Banken und Unternehmen<br />
nicht andererorts – etwa für Investitionen in Familie und Bildung<br />
– auf Jahre hinaus die Mittel fehlen werden. Von daher<br />
unser Appell: Alle, auch die Unternehmen, müssen sich zu ihrer<br />
Verantwortung bekennen – für den Zusammenhalt unserer<br />
Gesellschaft.<br />
<strong>AWO</strong>magazin 5/2009<br />
Foto: <strong>AWO</strong><br />
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