Kalkuliertes Risiko - WIM-Magazin
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BERICHTE | ANALYSEN<br />
AUSLANDSREISEN<br />
Gesund zurückkommen<br />
Wer geschäftlich unterwegs ist, muss Krankheitsrisiken vorbeugen.<br />
Einige Tipps zur Gefahrenabwehr vor und während der Reise.<br />
Von Dr. Wolfgang Weiß<br />
Jeder Arbeitgeber ist laut Arbeitsschutzgesetz<br />
zur gesundheitlichen Fürsorge gegenüber<br />
seinen Mitarbeitern verpfl ichtet.<br />
Bei „Arbeitsaufenthalt im Ausland unter besonderen<br />
klimatischen und gesundheitlichen<br />
Belastungen“ muss der Mitarbeiter vor Ausreise<br />
von einem Arbeitsmediziner untersucht,<br />
beraten, eventuell geimpft und dessen Einsatzfähigkeit<br />
beurteilt werden. Außer dem<br />
Gesundheitszustand des Reisenden sind die<br />
Reiseart, das Reiseland mit all seinen Belastungen,<br />
die Aufenthaltsdauer, die Lebensumstände<br />
sowie die medizinische Versorgung<br />
im Einsatzland zu berücksichtigen. Die Auswahl-<br />
und Beurteilungskriterien sowie der<br />
Untersuchungs- und Beratungsumfang sind<br />
im Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz<br />
G35 festgelegt.<br />
Impfungen gehören zu den wichtigsten<br />
und wirksamsten medizinischen Vorsorge-<br />
10 06 | 09<br />
maßnahmen, die uns zur Verfügung stehen.<br />
Neben dem Schutz des Geimpften sollen<br />
auch Übertragungen verhindert werden (Gemeinschaftsschutz).<br />
Als „Muss“ gelten alle<br />
von der Ständigen Impfkommission (Stiko)<br />
empfohlenen Impfungen. Je nach Reiseland<br />
und individueller Gefährdung kommen folgende<br />
Reiseimpfungen in Frage: Gelbfi eber,<br />
Hepatitis A/B, FSME, Japanische Enzephalitis,<br />
Meningitis, Tollwut, Typhus.<br />
Malaria-Prophylaxe: Gegen die Malaria<br />
gibt es keine Impfung. Das <strong>Risiko</strong> variiert beträchtlich<br />
je nach Reisezeit (Regen- oder Trockenzeit),<br />
Tageszeit (die Malaria-übertragenden<br />
Anophelesmücken sind nachtaktiv),<br />
Region (Stadt-Land) und Tätigkeit (nächtliche<br />
Aufenthalte im Freien). An erster Stelle<br />
steht die Expositionsprophylaxe (Schutz vor<br />
Mückenstichen). Zusätzlichen Schutz gibt<br />
die Chemoprophylaxe (Einnahme von Mala-<br />
riamedikamenten), die entsprechend der Resistenzlage<br />
im Reiseland sowie dem Gesundheitszustand<br />
des Reisenden individuell<br />
angepasst sein muss.<br />
Reiseapotheke: Eine erprobte Reiseapotheke<br />
ist vor allem in Ländern mit unzureichender<br />
medizinischer Versorgung sinnvoll.<br />
Standardisierte Inhalte können entsprechend<br />
den persönlichen Bedürfnissen ergänzt werden.<br />
Eine ärztliche Bescheinigung für den<br />
Zoll ist dringend zu empfehlen. Achtung:<br />
Nicht deklarierte Medikamente, die als Betäubungsmittel<br />
gelten, können in vielen<br />
Staaten ernsthafte Probleme bereiten und sogar<br />
als Drogenbesitz gewertet werden. In vielen<br />
Ländern sind Medikamentenfälschungen<br />
im Handel.<br />
Versicherungen und Notfallvorsorge: Zu<br />
klären sind insbesondere folgende Fragen:<br />
Besteht ein ausreichender Krankenversiche-<br />
Unternehmenserfolg braucht Strategie und Kreativität in der