Jahresbericht 2008 - DRK-Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda ...
Jahresbericht 2008 - DRK-Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda ...
Jahresbericht 2008 - DRK-Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Was ist der Thüringer Bildungsplan und welche Auswirkungen<br />
hat er auf unsere Kindertageseinrichtungen?<br />
Der Thüringer Bildungsplan ist ein<br />
Rahmen, der die bisherigen Leitlinien<br />
frühkindlicher Bildung ablöst.<br />
Dieser Bildungsrahmen beschreibt<br />
Entwicklungs- und Bildungsaufgaben,<br />
die für jedes Kind im Alter<br />
von 0 bis 10 Jahren zur Bewältigung<br />
anstehen. Neu an diesem<br />
Bildungsplan ist, dass er:<br />
• konsequent von der Perspektive<br />
des Kindes ausgeht<br />
• die Entwicklung für das gesamte<br />
erste Lebensjahrzehnt<br />
betrachtet<br />
• „alt Bewährtes“ mit neuen<br />
sozialpädagogischen Forschungsergebnissenverbindet<br />
• institutionsübergreifend vom<br />
Hauskind über den Kindergarten<br />
bis in die Grundschule anwendbar<br />
ist<br />
• sich durch eine besondere<br />
Struktur auszeichnet<br />
Der Bildungsplan beschreibt die<br />
Phasen der frühkindlichen Bildung<br />
und verzichtet damit auf Altersangaben.<br />
Es wird dabei zwischen<br />
basaler, elementarer und primarer<br />
Bildungsphase differenziert. Desweiteren<br />
werden drei Dimensionen<br />
(personal, sozial, sachlich) von Bildung<br />
beschrieben. Die Phasen und<br />
Dimensionen kindlicher Bildung<br />
finden sich in sieben Bildungsbereichen<br />
wieder.<br />
• sprachliche und schriftsprachliche<br />
Bildung<br />
• motorische und gesundheitliche<br />
Bildung<br />
• naturwissenschaftliche und<br />
technische Bildung<br />
• mathematische Bildung<br />
• musikalische Bildung<br />
• künstlerisch - gestaltende Bildung<br />
• soziokulturelle, moralische<br />
und religiöse Bildung<br />
Die Auseinandersetzung mit dem<br />
Bildungsplan in unseren Einrichtungen<br />
stellt eine Analyse der erreichten<br />
Qualität dar und dient der<br />
Sicherung beschriebener Qualitätsstandards.<br />
Unsere Erzieherinnen<br />
setzen sich in diesem Prozess<br />
mit den bisherigen Leitlinien<br />
der frühkindlichen Bildung, den<br />
„neuen“ Bildungsbereichen und<br />
neuartigen sozialpädagogischen<br />
Forschungsergebnissen auseinander.<br />
Sie beantworten dabei folgende<br />
Fragen.<br />
• Wie haben die Erzieherinnen<br />
die frühkindliche Bildung in<br />
unseren Einrichtungen bisher<br />
umgesetzt?<br />
• Welche Anforderungen werden<br />
im „neuen“ Orientierungsrahmen<br />
an die Arbeit der<br />
Erzieherinnen gestellt?<br />
• Welche Maßnahmen sind notwendig,<br />
um die Kinder zur<br />
Bewältigung der anstehenden<br />
Bildungs- und Entwicklungsaufgaben<br />
zu befähigen?<br />
Dieser Abgleich mündet in allen<br />
Einrichtungen in die Überarbeitung<br />
des pädagogischen Konzeptes.<br />
Stellt der neue Bildungsplan im<br />
Sinne der Qualitätssicherung und<br />
Förderung der Kinder eine Bereicherung<br />
dar, darf nicht verschwiegen<br />
werden, dass mit dieser Auseinandersetzung<br />
eine Mehrarbeit<br />
für die Mitarbeiterinnen über einen<br />
längeren Zeitraum entsteht.<br />
Für die Auseinandersetzung mit<br />
dem Bildungsplan stehen den<br />
Erzieherinnen keine zusätzlichen<br />
zeitlichen Ressourcen zur Verfügung.<br />
In den Diskussionen um den<br />
Bildungsplan haben die Praktiker<br />
und Fachleute immer wieder<br />
deutlich betont, dass sie den Bildungsplan<br />
begrüßen und von sei-<br />
ner inhaltlichen Seite durchaus<br />
positiv bewerten. Dennoch ist zu<br />
befürchten, dass die gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen nicht ausreichen,<br />
um den hohen Anspruch<br />
des Bildungsplanes in die Praxis<br />
umzusetzen.<br />
Die Einführung des Bildungsplanes<br />
findet in unseren Einrichtungen in<br />
folgenden Schritten statt:<br />
• Die Leiterinnen der Einrichtungen<br />
haben sich in Weiterbildungen<br />
ausführlich mit dem<br />
Thüringer Bildungsplan beschäftigt.<br />
• In Dienstberatungen haben<br />
sie ihr Wissen an die Erzieherinnen<br />
weitergegeben.<br />
• Gemeinsam mit dem <strong>DRK</strong> Landesverband<br />
wird der Bildungsplan<br />
in allen Einrichtungen bis<br />
zum Ende des Jahres eingeführt.<br />
Eine Multiplikatorin des<br />
Landesverbandes begleitet<br />
unsere Erziehrinnen für drei<br />
Tage pro Einrichtung in diesem<br />
Prozess. Der erste Tag<br />
dient einer Analyse des Ist-Zustandes<br />
der pädagogischen<br />
Arbeit. Der zweite Tag dient<br />
der Auseinandersetzung mit<br />
den Bildungsbereichen. Am<br />
dritten Tag werden gemeinsam<br />
die Maßnahmen geplant,<br />
die zur Umsetzung des Bildungsplanes<br />
erforderlich sind.<br />
• Gemeinsam mit der Qualitätsbeauftragten<br />
für die Kindertageseinrichtungen<br />
und Schule<br />
wird anschließend das pädagogische<br />
Konzept der Einrichtungen<br />
fortgeschrieben.<br />
31