d eutschland-rund brief - Der Deutsche Naturschutzring - beim DNR
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Energie, Industrie ����<br />
Industrie lässt Vereinbarung<br />
für Johannesburg platzen<br />
BDI will doch keine höheren Umweltstandards<br />
bei Auslandsinvestitionen<br />
Mehrere Monate verhandelten die Bundesregierung<br />
und Vertreter aus der Privatwirtschaft<br />
und der Zivilgesellschaft um<br />
soziale und ökologische Mindeststandards<br />
bei Auslandsdirektinvestitionen. Dieses<br />
Projekt sollte ein deutsches Vorzeigeobjekt<br />
in Johannesburg im Rahmen der<br />
sogenannten Typ-II-Partnerschaftsinitiativen<br />
werden, die auf freiwilligen<br />
Vereinbarungen zwischen Regierungen,<br />
Industrie und zivilgesellschaftlichen Akteuren<br />
beruhen. Nun ist alles am Widerstand<br />
der Industrie gescheitert. <strong>Der</strong> Bundesverband<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Industrie (BDI) hat<br />
seine Unterschrift verweigert.<br />
Die Weigerung ist auf scharfe Kritik von<br />
Umwelt- und Entwicklungsorganisationen<br />
gestoßen, die sich im Rahmen des 18<br />
Monate dauernden Prozesses auf eine<br />
Reihe von Zugeständnissen eingelassen<br />
hatten. Nichtregierungsorganisationen<br />
(NRO) fordern nun von der Regierung, die<br />
notwendigen Regeln zu setzen. Auf Kritik<br />
stiess auch die Vorgehensweise des BDI,<br />
der seine DialogparterInnen nicht einmal<br />
persönlich über seinen Ausstieg informierte<br />
- die NRO-VertreterInnen erfuhren es<br />
aus der Presse.<br />
Die G<strong>rund</strong>sätze, die erarbeitet werden<br />
sollten, wären ein erster Schritt gewesen,<br />
um deutsche Unternehmen zu verpflichten,<br />
in ihren Auslandsinvestitionen über<br />
das Umweltrecht des Gastlandes hinauszugehen<br />
und höhere Standards zu setzen.<br />
Statt auf isolierte positive Einzelbeispiele<br />
aus ihrer Unternehmenspraxis zu<br />
verweisen, so ein BUND-Vertreter, hätten<br />
die Unternehmen mit den G<strong>rund</strong>sätzen<br />
zeigen können, dass sie gewillt sind, ihre<br />
Praxis weltweit zu verbessern und nicht<br />
mit unterschiedlichen Maßstäben zu messen.<br />
Bereits im Vorfeld hatten die Umwelt- und<br />
Entwicklungsverbände allerdings betont,<br />
dass sie die Initiative des BMU zwar begrüßten,<br />
sich aber zusätzlich zu den<br />
freiwilligen G<strong>rund</strong>sätzen weiter gehende<br />
zwischenstaatliche Regeln für transnational<br />
agierende Unternehmen wünschten.<br />
��<br />
16�� <strong>DNR</strong> D<strong>eutschland</strong>-Rund<strong>brief</strong> 08.02<br />
Protest gegen Energie-<br />
Kampagnen der Opposition<br />
<strong>Der</strong> BUND hat in Dresden gegen die mangelnde<br />
Klimaschutzpolitik der Oppositionsparteien<br />
protestiert. Mit Großplakaten wie<br />
"Gegen Treibhausgase helfen keine Deiche!"<br />
kritisierten die Aktivisten deren<br />
Umweltpolitik. Bemängelt werden vor<br />
allem die wiederholt gestarteten Kampagnen<br />
gegen die stärkere Förderung erneuerbarer<br />
Energien und die Ökosteuer.<br />
Diese Politik sei angesichts zunehmender<br />
Wetterextreme und Hochwasserkatastrophen<br />
völlig verfehlt. Energiesparmaßnahmen<br />
und dem Ausbau erneuerbarer Energien<br />
müsse jetzt neuer Schub gegeben<br />
werden. �<br />
Bundesgerichtshof entscheidet<br />
für umweltfreundliche Energie<br />
G<strong>rund</strong>stückskäufer müssen Fernwärme<br />
aus kommunalem BHKW beziehen<br />
Eine Gemeinde darf die Käufer von kommunalen<br />
G<strong>rund</strong>stücken in einem Neubaugebiet<br />
zum Bezug von Fernwärme aus<br />
dem gemeindeeigenen Blockheizkraftwerk<br />
(BHKW) verpflichten. Das hat der Kartellsenat<br />
des Bundesgerichtshofs (BGH) in<br />
Karlsruhe im Juli entschieden. Die Richter<br />
wiesen damit in letzter Instanz eine Klage<br />
des Brennstoffhandel-Verbandes ab.<br />
Dieser hatte das Verhalten der Gemeinde<br />
Börnsen in Schleswig-Holstein in zwei<br />
Instanzen erfolgreich als wettbewerbswidrig<br />
beanstandet. <strong>Der</strong> BGH-Kartellsenat<br />
teilte als Begründung mit, wenn die Gemeinde<br />
durch ihre Beteiligung an einem<br />
BHKW Aufgaben der Daseinsvorsorge<br />
wahrnehme, liege keine Vorzugsstellung<br />
der öffentlichen Hand vor. ��<br />
Energiewirtschaftsgesetz:<br />
Bundesrat fürchtet Monopole<br />
<strong>Der</strong> Bundesrat hat den vom Bundestag<br />
angenommenen Einigungsvorschlag des<br />
Vermittlungsausschusses zur Neuregelung<br />
des Energiewirtschaftsrechts abgelehnt.<br />
Das Gesetz enthalte "Vermutungsregelungen",<br />
mit denen der kartellbehördliche<br />
Handlungsspielraum im Bereich der<br />
Missbrauchsaufsicht über marktbeherrschende<br />
Energieversorgungsunternehmen<br />
zu sehr eingeschränkt werde. Die Verbändevereinbarungen<br />
Strom und Gas der<br />
Versorgungsunternehmen seien hierdurch<br />
hinsichtlich der Kalkulation der Netznutzungsentgelte<br />
weitestgehend einer kartellrechtlichen<br />
Kontrolle entzogen, urteilte die<br />
Länderkammer. Eine faktische Festschreibung<br />
der Netznutzungsentgelte in den<br />
Bereichen Strom und Gas sei somit zu<br />
befürchten, die die Funktionsfähigkeit des<br />
Wettbewerbs erheblich beeinträchtigen<br />
würde. Dies sei auch im Hinblick auf den<br />
internationalen Wettbewerb schädlich und<br />
daher nicht zu rechtfertigen. ��