Roseneck - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft
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jedem für einen Moment der Atem<br />
stockt. Die Geräusche, die aus dem Eiskanal<br />
und nicht nur über die Lautsprecher<br />
zu hören sind, gehen durch Mark und<br />
Bein. Die Luft der Umstehenden steht<br />
förmlich. Wie durch ein Wunder kommen<br />
beide Athletinnen unverletzt aus ihrem<br />
Schlitten, der zuvor einen guten Meter<br />
hoch durch die Bahn segelte, fast aus der<br />
Bahn flog um halb auf dem „Dach“ zu<br />
landen und im Zielschuss zum stehen zu<br />
kommen. Der Bahnarzt kann aber nach<br />
kurzer Untersuchung Entwarnung geben.<br />
Soweit alles Ok.<br />
„Track ist clear“ und die Spannung steigt.<br />
Die letzten fünf Teams stehen bereit. Nun<br />
geht es für Martini-Tischer nicht nur<br />
darum, den zweiten Platz in Winterberg<br />
einzufahren, sondern zu hoffen, das<br />
Helen Upperton (bis dahin Zweitplatzierte<br />
im Gesamtweltcup) einen nicht ganz so<br />
guten Lauf hinlegt. Von Platz drei nach<br />
dem ersten Lauf macht Cathleen Martini<br />
mit ihrer Bremserin Janine Tischer nach<br />
einer sehr guten Fahrt noch einen Platz<br />
gut und gewinnt Silber nach Sandra Kiriasis<br />
mit Gold. Cathleens kanadische Gegnerin<br />
Helen Upperton fährt „nur“ auf<br />
Platz fünf und liegt nun somit elf Punkte<br />
im Gesamtweltcup hinter ihr.<br />
Somit Doppelsilber in Winterberg für das<br />
Bobteam Martini-Tischer (GER2).<br />
Rasseln, Gashupen und eine Live-Blaskapelle.<br />
Das Spektakel der Fans an der Ziel-<br />
Siegerehrung: Janine Tischer, Cathleen Martini (v. l.)<br />
einfahrt ist groß, so dass man das eigene<br />
Wort nicht mehr verstehen kann. Doch<br />
die strahlenden Gesichter und die Freude<br />
des Managers und seines Teams Martini-<br />
Tischer ist noch viel größer, denn sie<br />
haben ja nicht Gold und Bronze verloren,<br />
sondern Silber gewonnen.<br />
Abends gegen 19.30 Uhr finden dann am<br />
Marktplatz in Winterberg die Siegerehrungen<br />
statt. Es ist schon ein ergreifendes<br />
Gefühl, wenn die deutschen Flaggen<br />
gehisst werden, die deutsche Nationalhymne<br />
ertönt, ungefähr 200 Menschen<br />
mitsingen und auch die anderen Nationen<br />
ihre Mützen abnehmen und<br />
„andächtig“ zuhören.<br />
Das Leben ist bunt – genauso war dieses<br />
Wochenende. Noch bunter wäre es<br />
gewesen, wenn es noch freie Plätze am<br />
Sonntag bei den Taxi-Bobfahrten gegeben<br />
hätte. Aber, die nächste Saison<br />
kommt bestimmt.<br />
Doch die Saison war ja noch nicht ganz<br />
zu Ende. Am darauf folgenden Wochenende<br />
wurde dann in Alterberg (Sachsen)<br />
die Weltmeisterschaft ausgetragen. Und<br />
wie bunt das Leben sein kann zeigte sich<br />
auch da: Die Farbe „Silber“ holte dann<br />
auch noch das Martini-Tischer Team und<br />
die Farben Gold und Bronze gingen an<br />
die beiden anderen deutschen Damenteams.<br />
– Was für ein (bunter) Saisonabschluss<br />
und was für ein Ausgleich zum<br />
Beruf! Sabine Junglas<br />
Fotos: Sabine Junglas, mediaConcepta Dresden<br />
DURCHBLICK<br />
Am Start: Cathleen Martini, Janine<br />
Tischer (vorne, hinten)<br />
Die Mannschaft<br />
Die Mannschaft des Zweierbobs<br />
besteht aus einem Piloten und<br />
einem Bremser (Dieser sitzt auf der<br />
hintersten Position im Bob). Aus<br />
dem stehenden Start schiebt die<br />
Mannschaft den Bob gemeinsam<br />
bis zu 50 Meter weit an, bevor sie<br />
auf den Bob springt. Hier werden<br />
teilweise Geschwindigkeiten von<br />
bereits über 40 Stundenkilometern<br />
zurückgelegt, während bei einer<br />
typischen Fahrt der gesamten<br />
Strecke Geschwindigkeiten von<br />
über 135 Stundenkilometern<br />
erreicht werden. Im Durchschnitt<br />
sind die Bahnen über 1300 Meter<br />
lang und eine typische Fahrt dauert<br />
ungefähr 60 Sekunden.<br />
Gewonnen hat am Ende des Rennens<br />
die Mannschaft, die aus der<br />
Summierung der Läufe (zwei beim<br />
Weltcup und vier bei den Weltmeisterschaften)<br />
die geringste<br />
Gesamtzeit aufweist.<br />
Der Bob<br />
Der Bob ist ein aerodynamisch<br />
konstruierter Schlitten aus Glasfaser<br />
und Stahl, der auf vier hochpolierten<br />
Stahlkufen fährt. Die Vorderkufen<br />
sind um zirka sieben bis<br />
acht Zentimeter seitlich drehbar<br />
und mit Lenkseilen verbunden, die<br />
der Pilot (Steuermann) bedient.<br />
Durch die Wettkampf-Jury wird die<br />
Temperatur der Stahlkufen vor<br />
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