medizin - Evangelisches Krankenhaus Mülheim
medizin - Evangelisches Krankenhaus Mülheim
medizin - Evangelisches Krankenhaus Mülheim
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
.qualitätsmanagement<br />
Gemeinsam aktiv für hohe Qualität<br />
Das Ev. <strong>Krankenhaus</strong> stellte sich mit Erfolg der Prüfung für seine zweite Re-Zertifizierung.<br />
2004 wurde es erstmalig zertifiziert – als eines der ersten Häuser im Ruhrgebiet.<br />
Maud Gressel, Leitung Stabstelle Personal- und Organisationsentwicklung/Qualitätsmanagement, Pfleger Daeniel<br />
Cascillo, Qualitätsmanagerin Erika Mortsiefer und Erste Stationsleitung Christiane Komossa (v.l.n.r.) vertiefen sich auf<br />
Station 9 in die Vorbereitung der Re-Zertifizierung.<br />
Alle drei Jahre ist es soweit: Unabhängige<br />
externe Gutachter kommen für fünf Tage<br />
ins Ev. <strong>Krankenhaus</strong> (EKM), um dessen<br />
Qualität auf Herz und Nieren zu prüfen.<br />
Jede einzelne Zertifizierung ist spannend,<br />
obwohl die Mitarbeiter inzwischen Routine<br />
haben: 2004 war Premiere im EKM, 2007<br />
folgte die erste ReZertifizierung.<br />
Zudem wurde 2007 das BrustZentrum<br />
<strong>Mülheim</strong>Oberhausen zertifiziert und 2008<br />
das neue Darmkrebszentrum <strong>Mülheim</strong>.<br />
So viele externe Prüfungen – bringt das<br />
über haupt etwas? „Ja, selbstverständlich“,<br />
betont Maud Gressel. Als Leitung der Stabstelle<br />
Personal- und Organisationsentwicklung/<br />
Qualitätsmanagement ist sie für Zertifizierungen<br />
verantwortlich. „Mit dem Blick von<br />
außen können wir unsere internen Prozesse<br />
reflektieren und gleichzeitig unsere guten<br />
Leistungen nachweisen.“ Ein <strong>Krankenhaus</strong><br />
erhält die Auszeichnung nur, wenn es sich von<br />
Zertifizierung zu Zertifizierung weiter deutlich<br />
verbessert. Gleichstand bedeutet Rückschritt –<br />
dafür gibt es kein neuerliches Prüfsiegel.<br />
Entwickelt sich ein zuvor kritisierter Bereich<br />
deutlich weiter, ein anderer aber nicht, kann<br />
dieses „Minus“ nicht mit dem „Plus“ ausgeglichen<br />
werden. „In jeder geprüften Kategorie<br />
muss man mindestens 55 Prozent der maxi-<br />
4<br />
malen Punktzahl erreichen“, erklärt Qualitätsmanagerin<br />
Erika Mortsiefer. Ein Beispiel:<br />
Gilt eine neue Richtlinie für alle Fachdisziplinen<br />
und nur eine Klinik wendet diese nicht<br />
an, gibt es keine gute Bewertung.<br />
Verbesserungsmaßnahmen werden nicht<br />
extra für die Zertifizierungen durchgeführt,<br />
sondern „für den eigenen Entwicklungsschritt<br />
des jeweiligen Bereiches“, so Maud Gressel.<br />
„Wir steigern unsere Qualität, um Verbesserungen<br />
für unsere Patienten herbeizuführen.<br />
Unser Ziel ist, beste Leistungen in Medizin,<br />
Pflege und Service bieten zu können.“ Auch<br />
die Mitarbeiter ziehen bei den aufwendigen<br />
Vorbereitungen für die Zertifizierungen mit,<br />
denn ihnen ist bewusst, dass es um Fortschritte<br />
für die Patienten geht. „Der Ehrgeiz<br />
der Mitarbeiter ist groß“, freut sich Erika<br />
Mortsiefer.<br />
Ende August hatte das Ev. <strong>Krankenhaus</strong> einen<br />
knapp 300 Seiten starken Selbstbewertungsbericht<br />
eingereicht, der die Ist-Situation der<br />
Leistungen darstellt. Vom 29.11. bis zum<br />
3.12.2010 waren drei externe Gutachter zur<br />
Prüfung vor Ort. Diese Visitoren sind langjährig<br />
erfahrene Fachexperten aus anderen<br />
Krankenhäusern und auch im Qualitätsmanagement<br />
spezialisiert. Zum Verfahren gehören<br />
Verbesserungen für Patienten seit der ersten<br />
Re-Zertifizierung 2007 (Beispiele)<br />
• Entlassungsmanagement: Die Pflege- und<br />
Sozialberatung nimmt an den Visiten teil und<br />
leitet frühzeitig alles Notwendige für die Zeit<br />
nach der Entlassung ein, wie ambulante und<br />
stationäre Pflege, Reha-Maßnahmen u.a.<br />
• Schmerztherapie, v.a. in der Onkologie:<br />
Jeder Patient erhält eine detaillierte Schmerzkurve,<br />
in der die Schmerzintensität und die<br />
Wirkung der individuellen Schmerzmedikamente<br />
erfasst werden. Ein Schmerz-Überleitungsbogen<br />
für seinen niedergelassenen Arzt bekommt der<br />
Patient bei der Entlassung.<br />
• Seitenkennzeichnung bei Operationen:<br />
Vor jeder Operation wird die zu behandelnde<br />
Seite (z.B. linkes Bein) markiert. Zusätzlich<br />
erfolgt die Kontrolle vor Operationsbeginn.<br />
• Hygiene: „Aktion saubere Hände“ und Schutz<br />
vor MRSA-Infektionen (ausführliche Informationen<br />
auf Seite 12 und im Gesundheitstipp)<br />
• Aufbau und Zertifizierung des Darmkrebszentrums<br />
<strong>Mülheim</strong>: www.darmkrebszentrum-mh.de<br />
Begehungen der Stationen und Bereiche, Ge-<br />
spräche mit Mitarbeitern – kollegiale Dialoge –<br />
und die Prüfung der Dokumente.<br />
Die Empfehlung zur erneuten Re-Zertifizierung<br />
sprachen die Gutachter am 3. Dezember 2010<br />
aus – unmittelbar vor Redaktionsschluss des<br />
punct. Geschäftsführer Nils B. Krog, Maud<br />
Gressel und Erika Mortsiefer waren sehr erfreut<br />
über das positive Ergebnis. ●<br />
Info<br />
Gudrun Heyder<br />
Re-Zertifizierung nach proCum Cert inklusive KTQ<br />
Die meisten <strong>Krankenhaus</strong>-Zertifizierungen<br />
erfolgen nach dem Prüfkatalog „Kooperation für<br />
Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen“<br />
(KTQ®). Prüfkategorien sind u. a.: Patienten- und<br />
Mitarbeiterorientierung, Sicherheit, Umgang mit<br />
Patientendaten, <strong>Krankenhaus</strong>führung und<br />
Qualitätsmanagement.<br />
Eine Besonderheit im Ev. <strong>Krankenhaus</strong> ist die<br />
Zertifizierung durch „proCum Cert inklusive KTQ®“:<br />
Die proCum Cert zertifiziert nur konfessionelle<br />
Häuser und legt zusätzlich besonderes Augenmerk<br />
auf die christlichen Werte und auf eine umfassende<br />
Begleitung und seelsorgerische Betreuung der<br />
Patienten sowie die gesellschaftliche Verantwortung<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>träger.