medizin - Evangelisches Krankenhaus Mülheim

.medizin
Chefärzte: Teamplayer und Partner
Die Chefärzte der neuen Generation behandeln die Patienten untereinander Hand in Hand,
auch mit den niedergelassenen Ärzten. Ihr Motto: Dialog statt Abgrenzung.
Im Ev. Krankenhaus hat sich in den letzten
Jahren ein fast vollständiger Wechsel in
den Leitungen der Kliniken und Institute
vollzogen. Die meisten Chefärzte sind zwischen
40 und 50 Jahre jung. Sie bevorzugen
einen partnerschaftlichen Umgang mit
Kollegen und Patienten. Den „Halbgott in
Weiß“ gibt es nicht mehr.
Chefärzte sind heute nicht nur Spitzenmediziner,
sondern auch Klinikmanager, Teamleiter
und Ausbilder in einem. Vor allem aber sind
sie Gesprächspartner für Patienten und
Angehörige, mit denen man von Mensch zu
Mensch reden kann. „Vor 20 Jahren haben
die Ärzte allein entschieden, welche Therapie
die beste ist“, berichtet der Ärztliche Direktor
Dr. Willy Izbicki. „Heute sind die Patienten
durch die Presse, das Fernsehen, das Internet
und Selbsthilfegruppen vorinformiert und
wollen zu Recht mitentscheiden. Da die Flut
der Informationen den Laien oft überfordert,
ist es unsere Aufgabe, dem Patienten verschiedene
Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen
und zu erklären.“
Durch den medizinischen Fortschritt haben
sich Diagnostik und Indikationen 1) sowie die
Therapieverläufe entscheidend verändert: Die
klassische Unterteilung in einzelne Kliniken
wandelt sich immer mehr in Richtung medizinische
Zentren. Ein Beispiel: An Krebs
erkrankte Menschen werden im Ev. Krankenhaus
von Onkologen, Internisten, Chirurgen,
Strahlentherapeuten, Radiologen und Schmerztherapeuten
gemeinsam behandelt. Sie entwickeln
in den interdisziplinären Tumorkon-
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ferenzen, an denen auch die niedergelassenen
Ärzte der Patienten beteiligt sind, die bestmögliche
Therapie für jeden einzelnen Patienten.
Eine individuelle, den Patienten zugewandte
Behandlung gelingt nur, wenn alle Berufsgruppen
miteinander kommunizieren und
ihre verschiedenen Kompetenzen gegenseitig
anerkennen. „Wichtig ist nicht nur die fachliche
Kompetenz“, erklärt Chefarzt Privatdozent
Dr. Alexander Stehr, „sondern auch, dass man
Ärzte als Partner hat, mit denen man sich gut
versteht. Mein Patient, dein Patient – das
gibt es bei uns nicht.“ (siehe auch Seite 10).
Chefärztin Dr. Andrea Schmidt betont: „Ich
kommuniziere auf direktem Weg mit den Kollegen
im Krankenhaus und in den Praxen –
das gehört zu einer zeitgemäßen Medizin.“
Gerade im Ballungsraum Ruhrgebiet haben
Patienten und einweisende Ärzte die Wahl
zwischen zahlreichen Krankenhäusern. Ein
Chefarzt muss sich heute auch als Dienstleister
verstehen und mit modernen Behandlungsmethoden
und guten Therapie-Erfolgen für
seine Klinik werben. Auch deshalb ist ein
gleichberechtigter Umgang mit Patienten,
Angehörigen und Kollegen für einen Chefarzt
des Ev. Krankenhauses selbstverständlich. ●
Info
Gudrun Heyder
1) Indikation: Heilanzeige, Grund zur Anwendung
eines bestimmten Diagnose-/Therapieverfahrens
Die 14 Chefärzte des Evangelischen Krankenhauses versammelten
sich um 6.45 Uhr vor ihrem langen Arbeitstag
in den Kliniken und Instituten zum Gruppenfoto vor dem
Wegweiser in der Eingangshalle.
Klinik für Unfallchirurgie und
Orthopädie, Ärztlicher Direktor
Dr. Willy Izbicki
• 1945 in Prag geboren, verheiratet, zwei Kinder
• seit 1987 Chefarzt am EKM
• Motto: Machen statt Reden
Chirurgische Klinik,
stv. Ärztlicher Direktor
• 1960 in Dortmund geboren,
verheiratet, vier Kinder
• seit 2005 Chefarzt am EKM
Prof. Dr. Heinz-Jochen Gassel
• Motto: Sich verantwortlich fühlen für alles
Lebendige (nach Albert Schweitzer)