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Ammerbach - Institut für Germanistische Sprachwissenschaft ...

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Von der Herstellung dieser Backsteine stammt der heute noch im Volksmund<br />

gebrauchte Flurname Backsteinländer (amtlich die Talländer) im früheren<br />

Abbaugebiet.<br />

Zur Zeit des Weinbaus war die Gemeinde <strong>Ammerbach</strong> sehr wohlhabend. Da<strong>für</strong><br />

sprechen die bauliche Entwicklung und Ausstattung der ursprünglich romanischen<br />

<strong>Ammerbach</strong>er Kirche, welche im 14. und 15. Jahrhundert durch den Bau eines<br />

Turmes gotisch umgestaltet wurde. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts kaufte die<br />

Kirchgemeinde einen vierflügeligen Schnitzaltar und ließ ihn in ihrer Kirche<br />

aufstellen. Er stammt aus einer Werkstatt in Saalfeld, eines der bedeutendsten<br />

Zentren spätgotischer Altarkunst 62 .<br />

Die Größe des Altars und seine künstlerische Gestaltung sind <strong>für</strong> eine so kleine<br />

Kirche wie die <strong>Ammerbach</strong>er recht ungewöhnlich. Beim Umbau der Kirche im 18.<br />

Jahrhundert wurde er wahrscheinlich abgebaut. Ein Außenflügel ging dabei verloren,<br />

der andere ist jetzt im Stadtmuseum Jena zu sehen. Der erhalten gebliebene Schrein<br />

mit den Innenflügeln wurde im 19. Jahrhundert wieder in der Kirche aufgestellt und<br />

ist dort noch heute zu bewundern.<br />

Die verschiedenen Kriege im Laufe der Jahrhunderte zogen auch an <strong>Ammerbach</strong><br />

nicht spurlos vorüber. Besonders schwere Verluste erlitt es im Dreißigjährigen Krieg.<br />

1640 waren 32 <strong>Ammerbach</strong>er Höfe bewohnt, während 28 Höfe wüstet lagen.<br />

Auch die preußisch-habsburgischen Kriege zwischen 1740 und 1763 brachten den<br />

<strong>Ammerbach</strong>er Bürgern eine schwere Zeit durch Einquartierungen, Abgaben und<br />

Dienste.<br />

Ähnlich sah es in der Zeit der Napoleonischen Kriege seit 1806 aus. Kranke, in<br />

<strong>Ammerbach</strong> einquartierte Soldaten brachten verschiedene Seuchen mit, die auch im<br />

Dorf mehrere Todesopfer forderten 63 .<br />

Auch verschiedene Unwetterkatastrophen oder Feuersnöte forderten immer wieder<br />

Opfer in <strong>Ammerbach</strong>. An dieser Stelle sei nur die „Thüringische Sündflut“ vom 29.<br />

62 Cosack, G./Jonscher, R. (2002): Von <strong>Ammerbach</strong> bis Zwätzen, S. 34.<br />

63 Cosack, G./Jonscher, R. (2002): Ebd., S. 38.<br />

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