Ammerbach - Institut für Germanistische Sprachwissenschaft ...
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werden, so dass die Herkunft dieses Flurnamens nicht völlig aufgeklärt werden<br />
kann.<br />
Grabenländer<br />
Amtliche Form: In den Grabenländern<br />
Mundartliche Lautung: [dɛ g̊ʁaːbmlɛndɐ̞]<br />
Bekanntheitsgrad: bekannt<br />
Lage: schließen sich nordwestlich direkt an die Ortschaft an; in einem Einschnitt<br />
zwischen den Bergen; unterhalb der Talländer und der Halben Teile<br />
Heutige Nutzung: bebaut mit Garten- und zum Ort zu auch mit Einfamilienhäusern<br />
Belege: Die Graben-Länder (1867) FK <strong>Ammerbach</strong>, Bl. IV; In den Grabenländern<br />
(1877–1878) B Nr. 186; In den Grabenländern (um 1900) B Nr. 22, 23<br />
<strong>Sprachwissenschaft</strong>liche Erläuterung: Die Grabenländer befinden sich direkt neben<br />
und noch geringfügig unter den Talländern. Der <strong>Ammerbach</strong> fließt durch sie hin-<br />
durch.<br />
Förstemann führt Graben auf einen künstlichen Wasserlauf zurück 132 . Die<br />
Benennung beschreibe hier die beim Bau des Grabens angewandte Tätigkeit.<br />
Dagegen lässt Bach auch einen Bezug dieses Namens auf Bäche zu 133 . Graben<br />
kann aber auch eine einfache Vertiefung im Gelände beschreiben 134 . Ursprünglich<br />
wurden mit Graben nur durch Grabung entstandene Vertiefungen bezeichnet, spä-<br />
ter erfolgte eine Übertragung auf natürliche Vertiefungen und auch auf Wasser-<br />
läufe 135 . Im Thüringischen werden mit Graben sowohl 'langgezogene Vertiefungen<br />
in der Erdoberfläche' als auch Bäche benannt 136 .<br />
Die <strong>Ammerbach</strong>er Grabenländer bilden zum einen eine Vertiefung im Gelände,<br />
132 Förstemann, E. (1863): Die deutschen Ortsnamen, S. 73.<br />
133 Bach, A. (1981): Deutsche Namenkunde II, 1, S. 284.<br />
134 Schwarz, E. (1950): Deutsche Namenforschung, S. 270; Vollmann, R. (1924):<br />
Flurnamensammlung, S. 24.<br />
135 Hänse, G. (2001): Die Flurnamen im Weimarer Land, S. 77.<br />
136 Wiegand, S. (2003): Thüringisches Wörterbuch 2, 6. Lieferung, Sp. 685.<br />
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