Ammerbach - Institut für Germanistische Sprachwissenschaft ...
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Fichtlerswiesen<br />
Amtliche Form: In den Fichtlerswiesen<br />
Mundartliche Lautung: [fɪçtlɐ̞ʃviːzn]<br />
Bekanntheitsgrad: bekannt<br />
Lage: östlich der Ortschaft; an der <strong>Ammerbach</strong>er Straße in der alten Siedlung; zwi-<br />
schen dem Wohlfelde und dem Gemeindeanger<br />
Heutige Nutzung: teilweise bereits mit Doppelhäusern bebaut, der andere Teil ist<br />
derzeit in Planung<br />
Belege: an der Fichtlers Wiese (1781) 3.1.II.1.; in den Fichtlerswiesen (1838) A III 1,<br />
6 in 3.2.III.5.; Die Fichtlerswiesen (1866) FK <strong>Ammerbach</strong>, Sect. II; Die Fichtlers<br />
Wiesen (1867) FK <strong>Ammerbach</strong>, Bl. III; In den Fichtlerswiesen (um 1900)<br />
B Nr. 22, 23<br />
<strong>Sprachwissenschaft</strong>liche Erläuterung: In diesem Flurnamen tritt das Wort Wiese als<br />
allgemeinste Bezeichnung <strong>für</strong> das Grasland 104 auf. Wiese bezeichnet eine grasbe-<br />
wachsene Fläche 105 .<br />
Hier erfolgt eine nähere Bestimmung durch den genitivischen Zusatz Fichtlers, der<br />
möglicherweise auf ein größeres Vorkommen von Fichten an diesem Ort weist.<br />
Seit dem 16. Jahrhundert sind aber auch in Jena Familien mit dem Namen Fichtler<br />
oder Fichtner bekannt 106 . Es könnte sein, dass es sich hierbei um einen früheren<br />
Eigentümer der Fichtlerswiesen handelt. Dann hätten wir in diesem Flurnamen<br />
eine syntaktische Gruppe, die aus flektiertem – im Genitiv stehendem – Personen-<br />
namen als Attribut und einem Substantiv im Nominativ besteht.<br />
104 Meineke, E. (2003): Perspektiven der thüringischen Flurnamenforschung, S. 25.<br />
105 Mentz, F. (1921): Deutsche Ortsnamenkunde, S. 46.<br />
106 Apel, H. (1937): Jenas Einwohner aus der Zeit von 1250 bis 1600, S. 69.<br />
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