Ammerbach - Institut für Germanistische Sprachwissenschaft ...
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Sect.I; Am 14. November 1783 wurde auf dem Beutenberge, wo das Gericht war,<br />
der Brandstifter Wenzel verbrannt. (1836) Zenker, J.C.: Historisch-topo-<br />
graphisches Taschenbuch, S. 147; Feld auf'm Beuthenberge (1838) A III 1, 6 in<br />
3.2.III.5.; auf dem Beuthenberge (1838) A III 1, 6 in 3.2.III.5.; Feld auf dem Beu-<br />
tenberge oder Jungfernthal (1838) A III 1, 6 in 3.2.III.5.; Der Beuthen-Berg (1866)<br />
FK <strong>Ammerbach</strong>, Sect. II; Der Beutenberg (1867) FK <strong>Ammerbach</strong>, Bl. II; Unterm<br />
Beuthenberge (1899–1900) C Nr. 2; Am Beuthenberge (1899–1900) C Nr. 2; Auf<br />
dem Beuthenberge (um 1900) B Nr. 22, 23; Am Beuthenberge (um 1900) B Nr. 22,<br />
23<br />
<strong>Sprachwissenschaft</strong>liche Erläuterung: Mit Berg werden Geländeerhebungen oder de-<br />
ren Teile bezeichnet 88 .<br />
Buten oder Beuten könnte von mhd. biuten, bûten 'beuten, erbeuten, Beute machen,<br />
rauben, tauschen, handeln' 89 abgeleitet sein. In diesem Fall wäre der Beutenberg zu<br />
einem unklaren Zeitpunkt von jemandem erbeutet oder getauscht worden.<br />
Eine andere Möglichkeit wäre eine Benennung nach der Form. Mhd. biute bedeu-<br />
tet 'Backtrog, Bienenkorb' 90 . Allerdings ist eine Nebenform mit û nicht belegt.<br />
Auch das Thüringische kennt das Wort Beute unter der Bedeutung Backtrog 91 .<br />
Aufgrund der großflächigen Bebauung ist heute eine derartige Form nicht mehr zu<br />
erkennen. Es ist aber denkbar, dass die Form des Flurstücks durch die vielen Erd-<br />
arbeiten entscheidend verändert wurde.<br />
An dieser Stelle kann nicht entschieden werden, welche der beiden möglichen<br />
Benennungsmotivationen zutrifft.<br />
Volksetymologische Deutung: Laut <strong>Ammerbach</strong>er Einwohnern geht der Name auf<br />
die Zeit zurück, in der Raubritter durchs Land zogen, die dann auch den Beuten-<br />
berg eroberten, also erbeuteten.<br />
88 Flurnamen-Report 1/2003, S. 1.<br />
89 Lexer, M. (1992): Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, S. 22.<br />
90 Lexer, M. (1992): Ebd., S. 22.<br />
91 Lösch, W. (1991–1999): Thüringisches Wörterbuch 1, Sp. 740.<br />
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