Ammerbach - Institut für Germanistische Sprachwissenschaft ...
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Im Thüringischen gehört Burg zu den typischen Bezeichnungen <strong>für</strong> Geländeerhe-<br />
bungen oder <strong>für</strong> deren Teile 95 . Der Name Auf der Burg bezeichnet in diesem Fall<br />
also lediglich die befestigte Höhe an einem Hang.<br />
Volksetymologische Deutung: Nach Angaben der Gewährspersonen gehörte das<br />
Haus auf der Burgwiese früher der Burschenschaft Weimarania, die es als Treff-<br />
punkt benutzte. Die Burschen sollen es als ihre Burg bezeichnet haben.<br />
Für diese Deutung spricht die Tatsache, dass es keine alten Belege <strong>für</strong> den<br />
Flurnamen gibt, so dass er wahrscheinlich erst in neuerer Zeit entstanden ist. Es ist<br />
denkbar, dass der Name von der Burschenschaft übernommen wurde.<br />
Burgauer Leite<br />
Amtliche Form: In der Burgauer Leite<br />
Mundartliche Lautung: [buɐ̯gao̯ lae̯d̥ə] [buɐ̯ʃə lae̯d̥ə]<br />
Bekanntheitsgrad: bekannt<br />
Lage: südöstlich der Ortschaft an einem Nordhang; unterhalb des Lämmerberges<br />
Heutige Nutzung: ungenutzte Wiese<br />
Belege: an der Burgauer Laide (1781) 3.1.II.1.; Feld an der Burgauerleithe (1838)<br />
A III 1, 6 in 3.2.III.5.; an der Burgauer Leithe (1838) A III 1, 6 in 3.2.III.5.; Die<br />
Burgauische Laide (1866) FK <strong>Ammerbach</strong>, Sect. III; In der Burgauer Leite (um<br />
1900) B Nr. 22, 23<br />
<strong>Sprachwissenschaft</strong>liche Erläuterung: Der Begriff Leite geht auf ahd. lîta 'Berghang' 96<br />
und mhd. lîte 'Bergabhang, Halde; Tal' 97 zurück. Auch wenn es in der Schriftspra-<br />
che fast vergessen ist, so kommt Leite als Grundwort in Ortsnamen doch sehr oft<br />
vor 98 . Besonders in thüringischen Flurnamen ist es in der Bedeutung 'Berghang'<br />
noch sehr oft erhalten 99 .<br />
95 Flurnamen-Report 1/2003, S. 1.<br />
96 Schützeichel, R. (1995): Althochdeutsches Wörterbuch, S. 199.<br />
97 Lexer, M. (1992): Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, S. 128.<br />
98 Mentz, F. (1921): Deutsche Ortsnamenkunde, S. 27.<br />
99 Spangenberg, K. (1997): Kleines Thüringisches Wörterbuch, S. 182.<br />
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